Es wirkt so, als würde die Welt für eine Zeit den Atem anhalten. Eine gewisse Ruhe überstrahlt diese Tage und Wochen, in denen wir alle nur für die nötigsten Erledigungen unser trautes Heim verlassen. Aber wir sollten auch versuchen, dem abzugewinnen. So wie uns geht es vielleicht Vielen: Wir haben das Gefühl, dass uns diese mehr oder weniger verordnete Ruhe auch mal ganz guttut und wir schöpfen neue Energie für alles, was danach noch kommen soll. Und das sei gesagt: Wir haben noch einiges vor. 😉
Hörmedien im Aufwind
Ziemlich schnell haben die Anbieter von Hörbüchern, Podcasts und andere Hör-Angebote auf die derzeitige Situation reagiert. Wir hören natürlich auch gerne mal etwas genauer hin. Deshalb haben wir für euch ein paar Lese-Hör-Tipps zusammengestellt.
Zu Hause mit Audible
Audible ist einer der bekanntesten Anbieter für kommerzielle Hörbücher. Insgesamt über 200.000 Hörspiele und Hörbücher sollen sich im Sortiment befinden. Unter dem Motto „Zu Hause mit Audible“ bietet das Tochterunternehmen von Amazon vom 20. März bis 19. April kostenfreie Hör-Angebote aus dem Sortiment an. Dafür muss kein Abonnement abgeschlossen werden. Ein Amazon-Account reicht aus. Die Website ist unter diesem Link zu erreichen: https://www.audible.de/ep/zuhausemitaudible. Dort findet man auch erste Empfehlungen, zum Beispiel auch Kinder-Hörbücher oder Podcasts wie „Geo“ (der Podcast des Wissenschaftsmagazins) oder „Crime“ ein spannender Podcast über echte Kriminalfälle.
Natürlich haben wir auch die Bedienbarkeit ein wenig ausprobiert. Damit sind wir leider nur so mäßig zufrieden. Am einfachsten erscheint uns, den oben genannten Link aufzurufen und sich über diese Seite (oben rechts) einzuloggen. Dann kann man die Angebote auf der Seite zu dem Preis von null Euro kaufen. Danach erscheinen die gekauften Hörmedien im Hauptmenü unter „Bibliothek“.
Was bringt die Audible-App?
Hat man ein Buch kostenlos erworben, kann man dieses nach dem Einloggen auch in der App unter dem Menüpunkt „Bibliothek“ finden. Ansonsten ist die Audible-App leider nicht sehr übersichtlich gestaltet. Die kostenfreien Angebote findet man dort so gut wie gar nicht zum Durchsuchen. Deshalb eignet sie sich aus unserer Sicht eigentlich nur als Abspielgerät. Allerdings ist das Abspielen auch über die benannte Website möglich.
Ein weiteres Problem bei der App ist, dass die Login-Daten automatisch für einen Audible-Newsletter registriert werden. Möchte man keinen Newsletter, muss man in den Einstellungen der App ein „Häkchen“ aus dem entsprechenden Feld entfernen – nicht benutzerfreundlich, wie wir finden.
Audible auch ohne Anmeldung
Wer übrigens ganz auf Nummer sicher gehen will, der kann auch ganz ohne Anmeldung Hör-Angebote von Audible genießen. Wir haben nämlich noch einen Link gefunden. Dort finden sich die angegebenen Hörspiele und Hörbücher direkt zum Abspielen ohne Anmeldung wider – zwei Klicks genügen und los geht es! Das Angebot ist hier wesentlich eingeschränkter. Aber: Zum Hören sind dort zum Beispiel viele Kinderbücher. Außerdem gibt es auch einige echte Literatur-Klassiker wie „Die Abenteuer des Tom Sawyer“ oder „In 80 Tagen um die Welt“.
Die ARD-Audiothek
Ein extrem umfangreiches und gleichzeitig sehr übersichtliches Angebot bieten die öffentlich-rechtlichen Rundfunk-Sender unter der so genannten ARD-Audiothek. Uns hat vor allem die App überzeugt, denn die ist nicht nur übersichtlich, sondern bietet auch auf einen Schlag die wichtigsten Angebote aller Sender von Bayern 1 bis WDR 5 zusammen.
Eine App, alles drin
Die App findet sich natürlich im App-Store. Schön ist: Bei der Entwicklung wurde auf Barrierefreiheit geachtet. Im Hauptmenü finden sich neben einer Suchfunktion die Bereiche „Entdecken“ mit tagesaktuellen Audio-Beiträgen und außerdem ein Bereich „Rubriken“. Dieser Bereich gefällt uns besonders gut, denn hier kann man unabhängig von Sender oder Beitragsform einfach je nach Stimmung wählen, was man hören möchte. Die Rubriken reichen dabei von „Hörspielen“ über „Reportagen“ bis zu „TV-Beiträgen“ im Podcast-Format. Bei letzteren sind zum Beispiel die Tatorfolgen mit einem Erzähler versehen, der einen anderen Text als eine klassische Audiodeskription spricht. Hinzu kommt, dass man unter „Rubriken“ auch thematisch suchen kann, zum Beispiel „Für Musikentdecker“, „Für Kinder“, „Sport“ oder „Theater, Film und Kunst“.
Den Abschluss des übersichtlichen Menüs bildet neben einem Bereich, wo man seine markierten oder abonnierten Hörprodukte finden kann, der Bereich „Sender“. Dort findet man öffentlich-rechtlichen Regionalsender alphabetisch geordnet, inklusive Livestream und wiederum einzelnen Themenbeiträgen je nach Angebot des Senders. Unser Fazit: Ein umfangreiches Angebot gepaart mit einer übersichtlichen App, was will man mehr?
Hör-Angebot des dzb lesen
Natürlich ist nicht jeder Fan von Audio-Dokumentationen oder Reportagen. Manche mögen ganz einfach ein gutes Buch. Und dafür gibt es dann auch die klassischen Hörbüchereien, zum Beispiel das Deutsche Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen). Einigen ist das Haus vielleicht auch noch unter dem Namen Deutsche Zentralbücherei für Blinde bekannt. Mittlerweile hat das dzb lesen seine Zielgruppe erweitert und richtet sich nicht nur an sehbehinderte und blinde sondern auch an lesebehinderte Menschen. Das Angebot des dzb lesen umfasst über 50.000 Hörbücher, die per CD, App oder Download auf ein DAISY-Abspielgerät kostenfrei ausgeliehen werden können. Mit dabei sind Eigenproduktionen mit professionellen Sprechern, aber auch mehr und mehr Hörbücher anderer Verlage im DAISY-Format.
Vielfältig und individuell
Neben Belletristik sind auch viele andere Genres beim dzb lesen zu finden. Zum Beispiel Ratgeber sowie Sach- und Fachliteratur, auch Kinderbücher und Bücher in einfacher Sprache. Hier findet man vieles, was sonst kein kommerzieller Hörbuch-Anbieter im Sortiment hat. Das dzb lesen ist eine echte Stöberkiste und man kann sogar Buchwünsche abgeben, die unter bestimmten Voraussetzungen extra eingesprochen werden.
Hör-Angebot per App
Einen echten Mehrwert bietet aus unserer Sicht wiederum die App, da sie nicht nur die zigtausend Hörbücher, sondern auch Hörfilme auflistet. All das kann nach einer einmaligen Anmeldung kostenfrei angehört werden. Die Anmeldung im dzb lesen erfolgt über die Website unter diesem Link. Oder man ruft einfach in der Hörbücherei an 0341 7113-116 bzw. schreibt eine Mail an bibliothek@dzblesen.de – dann gibt es individuelle Informationen. Für die Anmeldung ist ein Nachweis nötig, da sich das Hör-Angebot explizit an sehbehinderte und blinde Menschen, Legastheniker sowie Menschen mit Körperbehinderung richtet. Das sind im Grunde an all jene, die ein konventionelles Buch nicht oder schwer handhaben können.
Und das waren dann auch unsere drei Tipps für ein wenig mehr Zeit zum Hören als sonst. Habt ihr noch Ideen oder benutzt ihr noch etwas anderes, was auch noch erwähnt werden sollte? Dann lasst es uns gerne wissen und schreibt uns einen Kommentar unter den Beitrag oder nehmt per Mail mit uns Kontakt auf.
Wir wünschen euch an dieser Stelle viel Spaß mit den vielfältigen Hör-Angeboten, bleibt gesund und wir freuen uns, wenn wir uns bald wieder bei einer unserer Veranstaltungen treffen können.