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Veranstaltungsblog

Veranstaltungsblog: Hier lesen Sie Berichte über uns und unsere Arbeit. Wir setzen uns für Barrierefreiheit bei Veranstaltungen ein.

Unser Fachgebiet ist Audiodeskription. Audiodeskription oder auch Hörbeschreibung ist ein inklusiver Service, bei dem sichtbare Ereignisse durch geschulte Sprecher in Worten beschrieben werden. Audiodeskription kann so beispielsweise Menschen mit einer Sehbehinderung den Zugang zu Kultur und Sport erleichtern.

Wir halten Inklusion und die damit verbundene Anforderung von Barrierefreiheit für eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe und setzen uns in unserer Arbeit dafür ein. Mit unserer langjährigen Erfahrung unterstützen wir bei der barrierefreien Gestaltung von Veranstaltungen.

Wir sind aus unterschiedlichen Bereichen zur Arbeit mit Menschen mit Behinderung gekommen. Seit mehreren Jahren organisieren wir gemeinsam Großveranstaltungen im Bereich Sport und Kultur und bieten den inklusiven Service Audiodeskription an. Sprechen Sie uns bei Fragen gerne an. Dabei erhalten Sie in unserem Veranstaltungsblog einen Eindruck von unserer Arbeit.

Eine Fotografie: Hermann Dremel steht an einem Aufsteller mit dem Aufdruck atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde. Er trägt ein gelbes T-Shirt mit demselben Aufdruck. Neben Hermann Dremel stehen ein Mann und eine Frau mit dunklen Brillen. Hermann spricht zu den beiden. Alle stehen im Eingangsbereich eines weißen Zeltes, wie es zu Festen eingesetzt werden kann. Im Zelt befinden sich Stühle und Tische an denen andere Menschen sitzen, Foto: atz Hörmedien.

SICHTBAR-Podcast: Hörmedien – eine Zeitreise mit Hermann Dremel

Hörmedien im Wandel der Zeit

In dieser Folge von SICHTBAR – Der Podcast spricht Florian Eib mit Hermann Dremel, dem langjährigen Geschäftsführer der atz Hörmedien aus Holzminden. „Die Bedürfnisse sehbehinderter und blinder Menschen führen in unserer Gesellschaft ein Schattendasein“, sagt er. Und er muss es wissen, denn er arbeitet seit über 45 Jahren im Bereich Hör-Zeitungen, die in den 70ern zu einer der wichtigsten Informationsquellen für viele Menschen mit Sehbehinderung oder Leseeinschränkung wurden.

Eine Fotografie: Hermann Dremel steht an einem Aufsteller mit dem Aufdruck atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde. Er trägt ein gelbes T-Shirt mit demselben Aufdruck. Neben Hermann Dremel stehen ein Mann und eine Frau mit dunklen Brillen. Hermann spricht zu den beiden. Alle stehen im Eingangsbereich eines weißen Zeltes, wie es zu Festen eingesetzt werden kann. Im Zelt befinden sich Stühle und Tische an denen andere Menschen sitzen, Foto: atz Hörmedien.
Ein Mann für alle Fälle: Hermann Dremel war als Geschäftsführer der atz Hörmedien nicht nur Sprecher von Hör-Zeitungen, sondern auch Redakteur, IT-Spezialist, Vertriebsleiter und Ansprechpartner rund um das Thema Sehbehinderung, Foto: atz Hörmedien.

  • Transkript (PDF) – Folge 1: „Hörmedien im Wandel der Zeit – Ein Gespräch mit Hermann Dremel“

Hintergrund: Die atz Hörmedien aus Holzminden

Wie viele Hörerinnen und Hörer die atz Hörmedien in ihrer über 40-jährigen Erfolgsgeschichte mit Informationen versorgt haben, das kann heute niemand mehr messen. Klar ist aber, dass es mehrere zehntausend sein dürften. Zu Hochzeiten vertrieb die kleine Zentrale der atz Hörmedien in Holzminden etwa 70 regionale und überregionale Tages- und Wochenzeitungen. Und das mit selten mehr als einer handvoll festen Mitarbeitern. Heute sind es immer noch ca. 50 Titel. Hermann Dremel wurde 1979 Geschäftsführer der atz. Dadurch, dass sich der gemeinnützige Verein fast zeitgleich einen Zivildienstleistenden leisten konnte, wurde das Hör-Zeitungsangebot in den kommenden Jahren stets erweitert.

„Wenn sich zehn Leute finden, fangen wir an.“

Eine Schwarzweißaufnahme zeigt zwei Personen an einem Tisch mit vielen Kassetten und Tonbändern darauf. Eine Person ist Hans-Dieter Sailer, den Wegbereiter der atz Hörmedien. Er trägt Anzug und Schlips und eine dunkle Brille. Sailer tastet an mehreren ausgepackten Kassetten. Neben ihm steht eine jüngere Frau mit Brille. Sie beobachtet ihn und hat ein eingepacktes Spulentonband in der Hand. Im Hintergrund steht ein offener Schrank mit Ordnern und weiteren zahlreichen Tonbandspulen darin, Foto: atz Hörmedien.
Ein Blick in die Geschichte der Hörmedien: Hans-Dieter Seiler ist der Begründer lokaler Hör-Zeitungen im Großraum Holzminden. Hier ertastet der blinde Hans-Dieter Seiler Kassetten und Tonbänder auf denen ausgesprochene Zeitungsartikel zu hören sind, Fotorechte: Archiv atz Hörmedien.

Es muss um 1970 gewesen sein, als Hans-Dieter Seiler, – damaliger Blindenvereins-Vorsitzender in Holzminden – die Idee für eine informative Hör-Zeitung hatte. Lokaler Hörfunk war zu dieser Zeit noch nicht allgegenwärtig. Für sehbehinderte und blinde Menschen, die wenig Unterstützung von sehenden „Vorlesern“ hatten, war es schwer, an Informationen zu kommen. Computer oder Smartphone zu benutzen, so wie es heute üblich ist, war damals überhaupt nicht denkbar. 
Also fragte Hans-Dieter Seiler bei Bekannten und Freunden, auch Sehbehinderten an, ob Interesse an einer lokalen Hörzeitung bestehen würde. Die Voraussetzung war, dass sich mindestens zehn regelmäßige Hörerinnen und Hörer finden. Sie fanden sich und die erste Hör-Zeitungsausgabe las die Frau von Hans-Dieter Seiler. Die Idee für lokale Hör-Zeitungen auf Tonband, später auf Kassette, passte in die damalige Zeit und so entstanden innerhalb weniger Jahre weitere örtliche Initiativen. Unter anderem auch in Göttingen, wodurch Hermann Dremel seinen Weg zu den später gegründeten atz Hörmedien fand.

Über 400 Ehrenamtliche helfen mit

Mittlerweile über 40 Jahre hat Hermann Dremel als Geschäftsführer der atz Hörmedien Hör-Zeitungen für sehbehinderte und blinde Menschen produziert. Natürlich nicht alleine, sondern mit einem Team aus einigen Festangestellten und heute etwa 400 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Damals wie heute sprechen sie Texte für Menschen mit einer Seh- oder Leseeinschränkung ein. Zumeist haben sich hierbei lokale Gruppen zusammengeschlossen, die häufig auch schon über viele Jahrzehnte bestehen – Redakteure, Sprecher, Tontechniker. In der Entstehungszeit der atz Hörmedien war es wiederum Hermann Dremel, der wie er selbst sagt „über die Dörfer“ gezogen ist und diese regionalen Arbeitsgruppen ins Leben gerufen hat. Noch heute pflegen die atz Hörmedien dieses Netzwerk. Sie sind technischer sowie redaktioneller Ansprechpartner und vertreiben die Hör-Zeitungen aus vielen Teilen Deutschlands.

„Einfach aufhören, das könnte ich nicht“

Hermann Dremel hat dieses umfangreiche Netzwerk für ehrenamtliches Engagement nicht nur aufgebaut. Er hat als langjähriger Geschäftsführer der atz Hörmedien das, was wir heute unter Barrierefreiheit und Inklusion verstehen, praktisch umgesetzt. Damit hat er einen großen gesellschaftlichen Beitrag rund um die Themen Hörmedien und das Informationsbedürfnis sehbehinderter und blinder Menschen geleistet. Im Juli ist Hermann Dremel aus seiner hauptamtlichen Tätigkeit bei den atz Hörmedien in den Ruhestand verabschiedet worden. Während zeitgleich die atz-Zentrale nach Münster in die Räume der Westdeutschen Blindenhörbücherei umgezogen ist. Alles kein Grund allerdings für Hermann Dremel, nicht auch weiter seiner Leidenschaft – dem redaktionellen und sprecherischen Arbeiten an Hör-Zeitungen – nachzugehen. Nur eben etwas weniger. Aber „einfach aufhören, das könnte ich nicht“, sagt er – verständlicherweise. Denn Hör-Zeitungen waren und sind gewissermaßen sein Leben.

Ein Portraitfoto zeigt Hermann Dremel neben einem Mikrofon. Hermann schaut über den Rand seiner Lesebrille in die Kamera, Foto: atz Hörmedien.
Weit über 40 Jahre am Mikrofon: Hermann Dremel ist leidenschaftlicher Sprecher und Hör-Zeitungsredakteur. Das gilt natürlich auch, nachdem er im Juli den Ruhestand eingetreten ist, Foto: atz Hörmedien.
Biathlon-Weltcup in Oberhof: Ein Gruppenfoto von Gästen der Audiodeskription mit Holger Meier. Im Hintergrund die Arena, eine schneeweiße Laufbahn und beschneite Nadelbäume, Foto: Bereitgestellt von Holger Meier.

Biathlon-Weltcup mit Audiodeskription

 
Biathlon-Weltcup in Oberhof: Ein Gruppenfoto von Gästen der Audiodeskription mit Holger Meier. Im Hintergrund die Arena, eine schneeweiße Laufbahn und beschneite Nadelbäume, Foto: Bereitgestellt von Holger Meier.
Seit 2011 gehört eine Hörbeschreibung für sehbehinderte und blinde Gäste zum Programm beim Biathlon-Weltcup in Oberhof – das gilt auch für Januar 2021, Foto: Holger Meier.

Immer wieder freuen wir uns, wenn wir motivierte Menschen treffen, die sich für Barrierefreiheit einsetzen. So auch Holger Meier. Seit 2011 reist der Biathlon-Fan jedes Jahr in einen der bekanntesten Wintersportorte Deutschlands – nach Oberhof. Denn Oberhof ist traditionell Austragungsort des Biathlon-Weltcups, meistens Anfang Januar.

Eine Idee einfach umgesetzt

Die Idee, den inklusiven Service Audiodeskription bei dieser Veranstaltung anzubieten, kam Holger Meier vor mittlerweile fast zehn Jahren. „Ich bin selbst viele Jahre schon nach Oberhof gefahren. Kannte also die räumlichen Gegebenheiten und hatte mal so eine Vorstellung, wie man das vielleicht umsetzen kann.“ Gedacht, getan: Meier ging auf den Veranstalter zu und präsentierte seine Idee – mit Erfolg.

„Ich bin immer noch hellauf begeistert, wie der Veranstalter darauf eingegangen ist, weil ich dieses Angebot weiterhin nicht für selbstverständlich halte.“ (Holger Meier)

Im September 2010 lud ihn der Veranstalter noch einmal zur Vorplanung ein. Den darauffolgenden Januar startete das Projekt Audiodeskription beim Biathlon-Weltcup. Wobei an jedem Veranstaltungstag fünf Fans mit einer Sehbehinderung und deren Begleitpersonen eine Hörbeschreibung aufs Ohr bekommen können. Die meisten Gäste kommen fast jedes Jahr. Die Plätze sind fast immer schnell ausverkauft.

Audiodeskription und weitere Services

Einige zusätzlichen Services sind für Biathlon-Fans mit einer Sehbehinderung außerdem organisiert. So steht ein freier Parkplatz mitten im Kurort zu Verfügung. Ebenso ein kostenloser Bus-Shuttle zu den Arenasitzplätzen. Vor Ort kann in den Rennpausen der Wärmecontainer genutzt werden. Eine Begleitperson ist für Gäste mit einer ausgewiesenen Sehbehinderung außerdem kostenfrei.

Ticketbestellungen jetzt möglich

Die Karten können wie gewohnt über die Zeitungsredaktion „Freies Wort“ unter der Telefonnummer 03681/792412 erworben werden.

Ticketpreise:

Donnerstag, 07.01.2021, voraussichtlich Sprintrennen, Beginn: ca. 14.30 Uhr, Bestellung bis 31.08.2020 30,- Euro danach 35,- Euro

Freitag, 08.01.2021, voraussichtlich Sprintrennen, Beginn: ca. 14.30 Uhr, Bestellung bis 31.08.2020 30,- Euro danach 35,- Euro

Samstag, 09.01.2021, voraussichtlich Staffelrennen Damen und Herren, Beginn: ca. 12 Uhr, Bestellung bis 31.08.2020 55,- Euro danach 60,- Euro

Sonntag, 10.01.2021, voraussichtlich Massenstart oder Verfolgung Damen und Herren, Beginn: ca. 12.45 Uhr
Bestellung bis 31.08.2020 50,- Euro danach 55,- Euro

Inklusive Sportstunde – Peter Lomb, Tomke Koop, Florian Eib und Karsten Günther nebeneinander. Sie recken jeweils den Daumen in die Luft und lächeln in die Kamera, Foto: John Wieden.

09.05.2020 | Weltpremiere? Inklusive Sportstunde

Inklusive Sportstunde – Peter Lomb, Tomke Koop, Florian Eib und Karsten Günther nebeneinander. Sie recken jeweils den Daumen in die Luft und lächeln in die Kamera, Foto: John Wieden.
Gemeinsam stark – HörMal Audiodeskription arbeitet bereits seit Gründung eng mit dem Handballverein SC DHfK Leipzig zusammen, Foto: John Wieden.

„Weltpremiere? DHfK-Sportstunde mit Gebärdensprachdolmetscher, Untertiteln und Audiodeskription“

Quelle: Auszug aus einem Artikel der Leipziger Internet-Zeitung vom 09.05.2020.

Der SC DHfK Handball hat am Freitagvormittag das wahrscheinlich weltweit erste barrierefreie Fitness-Mitmachvideo für Kinder veröffentlicht, welches sowohl mit Gebärdensprachdolmetscher und Untertiteln als auch einer Audiodeskription versehen ist. Bei der 23. Folge von „Sport frei! – Die DHfK-Sportstunde zum Mitmachen“ können somit nicht nur alle Eltern und Kinder fleißig mitturnen, sondern auch Sehbehinderte, Blinde und Gehörlose sind herzlich eingeladen, gemeinsam mit Handballprofi Lucas Krzikalla eine kleine Fitness-Einheit zu absolvieren

„Ich befasse mich seit einigen Jahren sehr intensiv mit den Themen Audiodeskription, Inklusion und Barrierefreiheit. So etwas wie dieses Video habe ich bisher noch nirgends gesehen, deshalb hat mit mich das Projekt auch gleich interessiert und ich habe gerne bei der Umsetzung geholfen. Ich bin sehr gespannt auf das Feedback der Nutzerinnen und Nutzer“, so Florian Eib von der HörMal Audiodeskription, der zusammen mit Tomke Koop die Produktion der Audiodeskription und Untertitelung umsetzte. Als Gebärdensprachdolmetscher engagiert sich Michael Hahn für dieses Projekt.

Zu sehen ist die barrierefreie Sportstunde zum Mitmachen auf Facebook, Instagram sowie dem YouTube-Kanal der DHfK-Handballer: 

Auch Videopartner Leipzig Fernsehen strahlt das beliebte Format regelmäßig aus.

Wie die Idee zu diesem besonderen Format entstand? Eigentlich hätte der SC DHfK Leipzig in Zusammenarbeit mit der Allianz Deutschland bei einem der ausstehenden Bundesliga-Heimspiele wieder einen großen Inklusions-Spieltag veranstaltet. In den vergangenen beiden Jahren hatte der Verein am Inklusions-Spieltag zahlreiche Aktionen und Serviceangebote für alle Handballfans mit und ohne Handicap auf die Beine gestellt und so einen wichtigen Beitrag für Barrierefreiheit und gemeinsame Freude am Spitzensport von Menschen mit und ohne Handicap geleistet.

Mit der digitalen Sportstunde zum Mitmachen wollen die DHfK-Handballer und die Allianz nun auch während der Corona-Zeit gezielt auf das Thema Inklusion im Sport aufmerksam machen.

Sprecher Florian Eib sitzt an einem Schreibtisch vor einem Mikrofon. Er blickt auf einen Laptop auf dem ein Text abläuft. Im Hintergrund ein Monitor auf dem ein Aufnahmeprogramm abläuft. Kultur in Zeiten von Corona per Livestream oder barrierefreiem Video, Foto: Tomke Koop.

Kultur auf der Couch

Sprecher Florian Eib sitzt an einem Schreibtisch vor einem Mikrofon. Er blickt auf einen Laptop auf dem ein Text abläuft. Im Hintergrund ein Monitor auf dem ein Aufnahmeprogramm abläuft, Foto: Tomke Koop.
In Zeiten von Corona macht die Not erfinderisch. Einige Schauspielhäuser und Theater bieten Vorstellungen im Livestream für zu Hause an. Wir arbeiten an barrierefreien Fassungen für diese Angebote, Foto: Tomke Koop.

Not macht erfinderisch

Gerade auch Schauspielhäuser und Theater als wichtige Kultur-Einrichtungen trifft diese Krise sehr hart. Deren Angebote richten sich in der Regel an eine Vielzahl von Menschen. Die Magie des Schauspiels entsteht zum Großteil sogar erst mit der Existenz eines Publikums.

„Wir sind mit der Schließung sämtlicher Theater aus unserem gewohnten Leben gerissen worden, als ob jemand den Stecker gezogen hätte“, so bringt Leslie Malton, Vorstandsvorsitzende vom Bundesverband Schauspiel die Situation in einer Ansprache an die Mitglieder auf den Punkt. Das gewohnte Leben sei nach der Krise nicht mehr dasselbe. Davon ist Malton überzeugt und nimmt genau an dieser Stelle die Schauspieler in die Pflicht: „Besteht unser wunderbarer Beruf nicht aus Neugier, Flexibilität, Offenheit und Perspektivenwechsel?“, fragt sie. Glücklicherweise setzen hier schon seit einigen Wochen verschiedene Schauspielhäuser und Theater an. Not macht erfinderisch könnte man sagen. Wenn das Publikum nicht an die Bühne darf, dann kommt die Bühne eben zum Publikum.

Kultur auf der Couch

Natürlich ist es eine wunderbare Idee, Aufführungen auch im Livestream zu zeigen. Mit unseren technischen Möglichkeiten haben wir das Rüstzeug für „Kultur zu Hause“. Die Schaubühne Berlin und das Staatsschauspiel Hannover haben einen eigenen Online-Spielplan aufgesetzt. Auch das Schauspiel Leipzig bietet mittlerweile regelmäßig aufgezeichnete Stücke per Video-Stream an.

Wir machen uns nun natürlich dafür stark, dass diese Kultur-Angebote auch in barrierefreien Fassungen verfügbar sind. Ein erstes Projekt ist mit dem Theater Lübeck, den Lübecker Nachrichten Online und der Sparkasse zu Lübeck entstanden. Das so genannte „LN Online-Theater“ – ein Mix aus Schauspiel, Musiktheater und Konzert. Wir haben hierfür eine Fassung mit Audiodeskription und Untertiteln bereitgestellt. Seht und hört selbst:

Aktuell arbeiten wir gemeinsam mit dem Schauspiel Leipzig an Online-Videos mit Audiodeskription. Das Schauspiel Leipzig bietet seit 2013 mit einem festen Autoren-Team mehrere Stücke pro Spielzeit mit Audiodeskription an. Damit ist es einer der Vorreiter im Sinne der Inklusion im Kultur-Bereich.

Das erste Stück mit Audiodeskription ist “Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen”. Die Audiodeskription für dieses Stück wurde von Beatrix Hermens, Ina Klose, Christin Stützer und Pernille Sonne geschrieben. Die Endredaktion lag bei Maila Giesder-Pempelforth. Sprecher der Audiodeskription ist Florian Eib. Die Inszenierung wird am 30.04. um 14 Uhr für 24 Stunden veröffentlicht. Die Audioeinführung und das Stück sind über den folgenden Link abrufbar.

>> Hier geht’s zum Schauspiel <<

Weiter geht es am 21.05. mit “Peer Gynt”. Die Audiodeskription für dieses Stück stammt von Florian Eib, Maila Giesder-Pempelforth, Beatrix Hermens und Pernille Sonne. Die Endreaktion lag in den Händen von Christin Ihle. Zur Einstimmung auf das Stück könnt ihr schon jetzt die Audioeinführung anhören.

Habt ihr auch noch Ideen, wo wir aktuell mit unserem Service unterstützen können, dann meldet euch gerne. Wir versuchen, mit unseren Kapazitäten alles möglich zu machen, damit wir Kultur und vielleicht auch bald wieder Sport zu euch nach Hause bringen können.

Redaktioneller Hinweis

Ein kleiner redaktioneller Hinweis am Ende: Wir sind uns dessen bewusst, dass alle von der Krise betroffen sind. Das gilt nicht nur für Schauspieler, sondern auch alle anderen Künstler oder zum Beispiel das Gastgewerbe, Händler, Freiberufler jeder Art. Sie alle benötigen Unterstützung in dieser schwierigen Phase. In diesem Beitrag haben wir uns thematisch bewusst mit dem Thema Schauspiel befasst. Wir wünschen aber natürlich allen, die unter der Situation leiden, nur das Beste, Gesundheit und Zuversicht. Gemeinsam werden wir auch diese Zeiten meistern.

Zwei ausgefahrene Blindenstöcke vor Beinpaaren auf einem ein-meter-breiten Filzteppich, Foto: Dialoghaus Hamburg gGmbH.

Im Dialog bleiben

Zwei ausgefahrene Blindenstöcke vor Beinpaaren auf einem ein-meter-breiten Filzteppich, Foto: Dialoghaus Hamburg gGmbH.
Für jung und alt eine neue Erfahrung: Das Gehen mit dem Blindenstock, Fotorechte: Dialoghaus Hamburg gGmbH.

„Wie sie sehen, sehen Sie nichts“. Eigentlich ist das eine Art Running-Gag, der bei den Dunkelführungen im Dialoghaus Hamburg aber trotzdem immer wieder zündet. Hier werden normalerweise täglich mehrmals Gruppen bis zu acht Personen willkommen geheißen. Ausgestattet mit einem Langstock können Interessierte sich für eine knappe Stunde in die spezielle Lage eines blinden Menschen versetzen. Natürlich geht es dabei nicht darum, im Dunkeln herumzusitzen. Stattdessen werden verschiedene Räume und Situationen durchquert, erhört und ertastet. Für die einen Spaß, für die anderen eine wichtige Erfahrung. Momentan kommen allerdings aufgrund der Corona-Krise keine Besucher, was das Dialoghaus in ein existenzielles Dilemma bringt.

Unser HörMal-Spendentopf
Wir sammeln für das Dialoghaus Hamburg.

Vielen Dank an alle Unterstützer!

„Dialog im Dunkeln“ …

… so heißt sie, die Dunkel-Ausstellung im Dialoghaus Hamburg. In die Einrichtung kommen jährlich unter anderem über 60.000 Schülerinnen und Schüler. Seit der Gründung im Jahr 2000 habe man insgesamt bereits 1,5 Millionen Besucher empfangen, erzählt Andreas Heineke in einem Video auf der Website. Heineke ist Geschäftsführer vom Dialoghaus Hamburg. Man habe gerade zwanzigjährigen Geburtstag feiern wollen, sagt er: „Der 1. April war für uns eigentlich auch ein Zeitpunkt, an dem wir in die Zukunft schauen wollten. Das heißt, wir dachten an zwanzig Jahre Zukunft und wollten mit Ihnen darauf anstoßen. Aber Corona hat uns wie allen einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ Es sei nun nicht klar, so Heineke weiter, ob man überhaupt noch zwanzig Tage überleben könne. Deshalb werden Spenden gesammelt. Auch um Arbeitsplätze zu sichern. Das gilt zum Beispiel für die sehbehinderten und blinden Mitarbeiter, die als „Blindenführer“ oder an der Dunkelbar beschäftigt sind.

Im Dialoghaus Hamburg: Auf sechs orange beleuchteten Quadraten ist in etwas hellerer abgesetzter Schrift und nach Buchstabengruppen aufgeteilt DIA-LOG-IM-DUN-KEL-N zu lesen, Foto: Florian Eib.

„Es war Liebe auf den ersten Griff“

Dazu eine kleine Anekdote, die wir aus unserem Bekanntenkreis erfahren haben. Und die vielleicht ein wenig den Stellenwert dieser Ausstellung für alle Beteiligten verdeutlicht.

Von 2004 bis 2007 gab es „Dialog im Dunkeln“ auch in Leipzig. Zwei unserer regelmäßigen Gäste haben dort gearbeitet, selbst Gruppen durch die Dunkelheit geführt und erinnern sich noch gut an diese Zeit: „Das, was wir da gemacht haben, war für die Öffentlichkeit wichtig. Wir konnten einfach ein bisschen aufklären, dass wir normale Menschen sind, auch wenn wir nicht gut sehen können. Wir konnten zeigen, dass wir nicht traurig in der Ecke sitzen, sondern einfach auch Spaß am Leben haben“, sagt Jacky. Sie ergänzt: „Wir hatten auch das Gefühl, dass sich die Leute im Dunkeln mehr getraut haben, uns auch mal direkt zu fragen. Wie wir so zurechtkommen oder wo wir vielleicht Probleme oder auch keine Probleme haben. Das war sehr angenehm.“ Jacky arbeitete von Beginn an beim „Dialog im Dunkeln in Leipzig“. Und sie verbindet auch noch eine ganz besondere Geschichte mit der Ausstellung. Sie hat dort nämlich Maurice, ihren damaligen Arbeitskollegen, kennen und lieben gelernt – an der Dunkelbar. „Liebe auf den ersten Griff“, können die beiden über diese glückliche Begebenheit heute schmunzeln. Dialog ist im „Dialog im Dunkeln“ eben auf viele unterschiedliche Weisen möglich.

Das Dialoghaus Hamburg hat sich entwickelt

Ein Mann zeigt auf ein Symbol mit einem ausgestreckten Zeigefinger vor einem Mund. Er selbst demonstriert die Geste gleichzeitig und formt mit den Lippen ein „Sch“, Foto: Dialoghaus Hamburg.
Auch Gehörlose und ältere Menschen sind im Dialoghaus Hamburg angestellt, Foto: Dialoghaus Hamburg GmbH.

Einen kleinen Schwenk zurück aus der Messestadt in den Norden. „Dialog im Dunkeln“ ist die älteste und wahrscheinlich auch bekannteste Ausstellung im Dialoghaus Hamburg. Seit einigen Jahren werden aber auch andere Sensibilisierungs-Einheiten angeboten. So zum Beispiel „Dialog im Stillen“, wo über Gebärdensprache, Mimik und Gestik der Umgang mit Hörgeschädigten thematisiert wird. Ebenso wichtig ist der „Dialog mit der Zeit“, wo ältere Menschen einen Einblick in ihre Lebenswelt geben. All diese Ausstellungen bieten die Gelegenheit für Begegnungen der besonderen Art.

Deshalb möchten wir das Dialoghaus Hamburg unterstützen und rufen Leserinnen und Leser dieses Artikels ebenfalls zu einer Spende in unseren Spendentopf auf. Dieser geht in vollem Umfang in den Spendentopf des Ausstellers über. Wir möchten einen Teil dazu beitragen, dass das Dialoghaus Hamburg als eines von weltweit 150 Ausstellungsstätten dieser Art auch über die Corona-Krise hinaus erhalten bleiben kann! Bei Rückfragen sind wir über unsere Kontaktdaten jederzeit erreichbar.

Ein Bücherstapel mit unterschiedlich dicken Büchern. Einige davon sind als Hör-Angebote verfügbar, Foto: Tomke Koop.

Bühne frei für Hör-Angebote

Ein Bücherstapel mit unterschiedlich dicken Büchern. Einige davon sind als Hör-Angebote verfügbar, Foto: Tomke Koop.
Hörbücher und Hör-Angebote aller Art sind derzeit beliebter denn je, Foto: Tomke Koop.

Es wirkt so, als würde die Welt für eine Zeit den Atem anhalten. Eine gewisse Ruhe überstrahlt diese Tage und Wochen, in denen wir alle nur für die nötigsten Erledigungen unser trautes Heim verlassen. Aber wir sollten auch versuchen, dem abzugewinnen. So wie uns geht es vielleicht Vielen: Wir haben das Gefühl, dass uns diese mehr oder weniger verordnete Ruhe auch mal ganz guttut und wir schöpfen neue Energie für alles, was danach noch kommen soll. Und das sei gesagt: Wir haben noch einiges vor. 😉

Hörmedien im Aufwind

Ziemlich schnell haben die Anbieter von Hörbüchern, Podcasts und andere Hör-Angebote auf die derzeitige Situation reagiert. Wir hören natürlich auch gerne mal etwas genauer hin. Deshalb haben wir für euch ein paar Lese-Hör-Tipps zusammengestellt.

Zu Hause mit Audible

Audible ist einer der bekanntesten Anbieter für kommerzielle Hörbücher. Insgesamt über 200.000 Hörspiele und Hörbücher sollen sich im Sortiment befinden. Unter dem Motto „Zu Hause mit Audible“ bietet das Tochterunternehmen von Amazon vom 20. März bis 19. April kostenfreie Hör-Angebote aus dem Sortiment an. Dafür muss kein Abonnement abgeschlossen werden. Ein Amazon-Account reicht aus. Die Website ist unter diesem Link zu erreichen: https://www.audible.de/ep/zuhausemitaudible. Dort findet man auch erste Empfehlungen, zum Beispiel auch Kinder-Hörbücher oder Podcasts wie „Geo“ (der Podcast des Wissenschaftsmagazins) oder „Crime“ ein spannender Podcast über echte Kriminalfälle.

Natürlich haben wir auch die Bedienbarkeit ein wenig ausprobiert. Damit sind wir leider nur so mäßig zufrieden. Am einfachsten erscheint uns, den oben genannten Link aufzurufen und sich über diese Seite (oben rechts) einzuloggen. Dann kann man die Angebote auf der Seite zu dem Preis von null Euro kaufen. Danach erscheinen die gekauften Hörmedien im Hauptmenü unter „Bibliothek“.

Was bringt die Audible-App?

Hat man ein Buch kostenlos erworben, kann man dieses nach dem Einloggen auch in der App unter dem Menüpunkt „Bibliothek“ finden. Ansonsten ist die Audible-App leider nicht sehr übersichtlich gestaltet. Die kostenfreien Angebote findet man dort so gut wie gar nicht zum Durchsuchen. Deshalb eignet sie sich aus unserer Sicht eigentlich nur als Abspielgerät. Allerdings ist das Abspielen auch über die benannte Website möglich.
Ein weiteres Problem bei der App ist, dass die Login-Daten automatisch für einen Audible-Newsletter registriert werden. Möchte man keinen Newsletter, muss man in den Einstellungen der App ein „Häkchen“ aus dem entsprechenden Feld entfernen – nicht benutzerfreundlich, wie wir finden.

Audible auch ohne Anmeldung

Wer übrigens ganz auf Nummer sicher gehen will, der kann auch ganz ohne Anmeldung Hör-Angebote von Audible genießen. Wir haben nämlich noch einen Link gefunden. Dort finden sich die angegebenen Hörspiele und Hörbücher direkt zum Abspielen ohne Anmeldung wider – zwei Klicks genügen und los geht es! Das Angebot ist hier wesentlich eingeschränkter. Aber: Zum Hören sind dort zum Beispiel viele Kinderbücher. Außerdem gibt es auch einige echte Literatur-Klassiker wie „Die Abenteuer des Tom Sawyer“ oder „In 80 Tagen um die Welt“. 

Die ARD-Audiothek

Hör-Angebote: Ein Buch liegt auf einer Ablage. Neben dem Buch liegen ein kleiner Bleistift und ein Kopfhörer, Florian Eib.
Die ARD-Audiothek bietet die ganze Bandbreite an Hörmedien aller öffentlich-rechtlicher Rundfunksender, Foto: Florian Eib.

Ein extrem umfangreiches und gleichzeitig sehr übersichtliches Angebot bieten die öffentlich-rechtlichen Rundfunk-Sender unter der so genannten ARD-Audiothek. Uns hat vor allem die App überzeugt, denn die ist nicht nur übersichtlich, sondern bietet auch auf einen Schlag die wichtigsten Angebote aller Sender von Bayern 1 bis WDR 5 zusammen.

Eine App, alles drin

Die App findet sich natürlich im App-Store. Schön ist: Bei der Entwicklung wurde auf Barrierefreiheit geachtet. Im Hauptmenü finden sich neben einer Suchfunktion die Bereiche „Entdecken“ mit tagesaktuellen Audio-Beiträgen und außerdem ein Bereich „Rubriken“. Dieser Bereich gefällt uns besonders gut, denn hier kann man unabhängig von Sender oder Beitragsform einfach je nach Stimmung wählen, was man hören möchte. Die Rubriken reichen dabei von „Hörspielen“ über „Reportagen“ bis zu „TV-Beiträgen“ im Podcast-Format. Bei letzteren sind zum Beispiel die Tatorfolgen mit einem Erzähler versehen, der einen anderen Text als eine klassische Audiodeskription spricht. Hinzu kommt, dass man unter „Rubriken“ auch thematisch suchen kann, zum Beispiel „Für Musikentdecker“, „Für Kinder“, „Sport“ oder „Theater, Film und Kunst“.

Den Abschluss des übersichtlichen Menüs bildet neben einem Bereich, wo man seine markierten oder abonnierten Hörprodukte finden kann, der Bereich „Sender“. Dort findet man öffentlich-rechtlichen Regionalsender alphabetisch geordnet, inklusive Livestream und wiederum einzelnen Themenbeiträgen je nach Angebot des Senders. Unser Fazit: Ein umfangreiches Angebot gepaart mit einer übersichtlichen App, was will man mehr?

Hör-Angebot des dzb lesen

Natürlich ist nicht jeder Fan von Audio-Dokumentationen oder Reportagen. Manche mögen ganz einfach ein gutes Buch. Und dafür gibt es dann auch die klassischen Hörbüchereien, zum Beispiel das Deutsche Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen). Einigen ist das Haus vielleicht auch noch unter dem Namen Deutsche Zentralbücherei für Blinde bekannt. Mittlerweile hat das dzb lesen seine Zielgruppe erweitert und richtet sich nicht nur an sehbehinderte und blinde sondern auch an lesebehinderte Menschen. Das Angebot des dzb lesen umfasst über 50.000 Hörbücher, die per CD, App oder Download auf ein DAISY-Abspielgerät kostenfrei ausgeliehen werden können. Mit dabei sind Eigenproduktionen mit professionellen Sprechern, aber auch mehr und mehr Hörbücher anderer Verlage im DAISY-Format.

In einem Aufnahmestudio sitzt Florian Eib in grünem T-Shirt hinter einer Glasscheibe. Er liest ein Buch. In einem Regieraum wird die Audioaufnahme überprüft, Foto: dzb lesen.
Die Hörbuchsprecher des dzb lesen sprechen jeden Wochentag viele Stunden Texte ein, Foto: dzb lesen.
Vielfältig und individuell

Neben Belletristik sind auch viele andere Genres beim dzb lesen zu finden. Zum Beispiel Ratgeber sowie Sach- und Fachliteratur, auch Kinderbücher und Bücher in einfacher Sprache. Hier findet man vieles, was sonst kein kommerzieller Hörbuch-Anbieter im Sortiment hat. Das dzb lesen ist eine echte Stöberkiste und man kann sogar Buchwünsche abgeben, die unter bestimmten Voraussetzungen extra eingesprochen werden.

Hör-Angebot per App

Einen echten Mehrwert bietet aus unserer Sicht wiederum die App, da sie nicht nur die zigtausend Hörbücher, sondern auch Hörfilme auflistet. All das kann nach einer einmaligen Anmeldung kostenfrei angehört werden. Die Anmeldung im dzb lesen erfolgt über die Website unter diesem Link. Oder man ruft einfach in der Hörbücherei an 0341 7113-116 bzw. schreibt eine Mail an bibliothek@dzblesen.de – dann gibt es individuelle Informationen. Für die Anmeldung ist ein Nachweis nötig, da sich das Hör-Angebot explizit an sehbehinderte und blinde Menschen, Legastheniker sowie Menschen mit Körperbehinderung richtet. Das sind im Grunde an all jene, die ein konventionelles Buch nicht oder schwer handhaben können.

Und das waren dann auch unsere drei Tipps für ein wenig mehr Zeit zum Hören als sonst. Habt ihr noch Ideen oder benutzt ihr noch etwas anderes, was auch noch erwähnt werden sollte? Dann lasst es uns gerne wissen und schreibt uns einen Kommentar unter den Beitrag oder nehmt per Mail mit uns Kontakt auf.

Wir wünschen euch an dieser Stelle viel Spaß mit den vielfältigen Hör-Angeboten, bleibt gesund und wir freuen uns, wenn wir uns bald wieder bei einer unserer Veranstaltungen treffen können.

Audiospaziergang durch den Zoo Leipzig: Das Löwenmännchenmatadi liegt auf dem Rasen der Außenanlage der Löwensavanne in der Sonne. Seinen Kopf hat er erhoben und schaut an der Kamera vorbei. Er hat eine sehr dichte, lange Mähne, die am Kopf heller und zum Rücken hin dunkler wird.

Audiospaziergang durch den Zoo Leipzig

Audiospaziergang durch den Zoo Leipzig: Vier Totenkopfaffen sitzen auf einem Ast. Im Hintergrund sind viele Blätter eines tropischen Baumes zu sehen. Eines der Äffchen schaut in die Kamera, der Rest in verschiedene Richtungen. Die Affen haben ein weißes Gesicht, welches an einen Totenkopf erinnert, gelb-orangene Arme und Hände und am Rest des Körpers ein dunkelgrün-graues Fell.
Eine der Stationen im Audiospaziergang war das Gondwanaland, in dem sich die Totenkopfaffeninsel befindet. Foto: Zoo Leipzig.

Den Zoo Leipzig auf den Ohren

Aufgrund des Corona-Virus werden aktuell viele Veranstaltungen abgesagt. Auch Veranstaltungen mit Audiodeskription, die wir organisiert haben, betrifft das. Derzeit stehen alle Veranstaltungen, die bis Mitte April geplant sind, auf der Kippe.

So wie es derzeit aussieht, müssen wir uns eine Weile darauf einstellen, zu Hause zu bleiben. Glücklicherweise arbeiten wir aber mit Audio-Formaten. Deshalb stellen wir unseren Service ein wenig um. Wir versuchen, Ihnen Erlebnisse direkt nach Hause bringen und für ein wenig Abwechslung zu sorgen. Florian Eib nimmt Sie zum Beispiel mit auf einen Audiospaziergang durch den Zoo Leipzig.

Audiospaziergang durch den Zoo Leipzig

Im vergangenen Jahr 2019 fand das Louis-Braille-Festival in Leipzig statt. Während des Louis-Braille-Festivals öffnete der Leipziger Zoo sein Gelände für Festivalteilnehmer. Es wurden besondere Führungen und eine gemeinsam entwickelte Rallye angeboten. Bei der Rallye konnten alle Zoo- und Festivalbesucher bei unterschiedlichen Spielen den Zoo Leipzig erkunden.
 
Audiospaziergang durch den Zoo Leipzig: Ein Gorillamännchen steht auf allen Vieren im Gehege und schaut aufmerksam in die Ferne. Sein Rücken ist silber, seine Statur sehr kräftig. Um ihn herum befinden sich Äste, große Steine und Seile zum Klettern.
Eine weitere Station des Rundgang: Das Pongoland. Hier leben neben den Gorillas auch Schimpansen, Orang-Utans und Bonobos. Foto: Zoo Leipzig
 
Da abzusehen war, dass nicht alle Festivalgäste den Rundgang durch den Leipziger Zoo zeitlich schaffen würden, machte sich unser Reporter Florian Eib für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband schon vorher auf den Weg zu einem Audiospaziergang. Florian holte sich dabei Unterstützung von Silke Giersch, der Leiterin des Besucher-Services. Sie erzählt interessante Geschichten rund um Elefant, Tiger und Co.
Teil des Audio-Features sind auch Aufnahmen mit Zoodirektor Prof. Dr. Jörg Junhold. Im Interview beantwortet er Fragen zum Konzert des Leipziger Zoos, verrät sein Lieblingstier und gibt einen Ausblick auf den „Zoo der Zukunft“.
 

Den Audiospaziergang durch den Zoo Leipzig können Sie auf der Website des DBSV nachhören. Die Audio steht als mp3 und im DAISY-Format bereit.

>> Hier geht es zum Audiospaziergang <<

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Hören und bleiben Sie gesund!


Möchten auch Sie Ihre Veranstaltung durch das Angebot von Audiodeskription barrierefreier gestalten? Wir unterstützen Sie gerne und freuen uns auf Ihre Anfrage.

Deutsche Leichtathletik Hallenmeisterschaft 2020: Eine Sportlerin steht in ihrem Startblock und blickt zu Boden. Ihre langen braunen Haare hängen nach unten über den gesenkten Kopf. Im Hintergrund sitzen auf einer Tribüne viele hundert Menschen, Foto: Florian Eib.

Leichtathletik: Hallen-DM 2020 mit Audiodeskription

Die Sprecher für Audiodeskription stehen an einer Bande und grinsen in die Kamera. Im Hintergrund ist die Leichtathletik-Arena zu erkennen, Foto: Tomke Koop.
Unsere Reporter für Audiodeskription bei dieser Veranstaltung (von links nach rechts: Peter Lomb, Christoph Scholz, Jari Schaller und Florian Eib), Foto: Tomke Koop.

Hallen-DM 2020 mit Audiodeskription

Wir blicken auf ein spannendes Event zurück. In regelmäßigen Abständen findet die Deutsche Leichtathletik-Hallenmeisterschaft in Leipzig statt.  So auch an diesem Wochenende vom 22. bis 23. Februar. Die Veranstaltung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) bildete unter dem Motto #roadtotokio eine Etappe im Olympia-Jahr 2020. Trotz einiger krankheitsbedingter Ausfälle verschiedener Top-Athleten war das Event ein voller Erfolg. Die Arena war an beiden Tagen ausverkauft und das schon Wochen vor der Veranstaltung.

Zum dritten Mal konnten wir bei der Leichtathletik Hallen-DM 2020 mit dem DLV zusammenarbeiten. Nach den Deutschen Hallenmeisterschaften 2019 in Leipzig folgten die Deutschen Outdoor-Meisterschaften in Berlin 2019. An diesem Wochenende konnten wir Leichtathletik-Fans mit einer Sehbehinderung erneut mit unserer Audiodeskription unterstützen. 

Foto mehrerer Gäste bei den Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften. Einige der Gäste haben Kopfhörer auf, Foto: Tomke Koop.
Viele Gäste hatten ein Ticket für das gesamte Wochenende erworben. Über Kopfhörer konnten Leichtathletik-Fans mit einer Sehschwäche das Geschehen live in der Halle verfolgen, Foto: Tomke Koop.

Spezialisierung auf Disziplinen

Die Disziplinen der Leichtathletik sind vielseitig und teilweise sehr verschieden. Unsere Reporter stehen bei solch einer Veranstaltung vor einer ganz besonderen Herausforderung. An beiden Tagen wurden fünf bis sechs Stunden Live-Sport geboten. Neben dieser stimmlichen Belastung lag die Konzentration auf der detaillierten Beschreibung der Bewegungsabläufe beispielsweise beim Hochsprung, Stabhochsprung, Weitsprung oder Dreisprung. Damit unsere Gäste einen guten Eindruck jeder Disziplin bekommen, haben sich unsere Reporter jeweils auf einige Disziplinen spezialisiert. Zusätzlich konnten wir unseren Gästen so auch Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Athletinnen und Athleten geben.

Deutsche Leichtathletik Hallenmeisterschaft 2020: Eine Dreispringerin landet in der Sandgrube und rollt sich seitlich ab. Der Sand spritzt aus der Grube. Die Kampfrichter beobachten die Athletin, Foto: Florian Eib.
Hop, Step, Jump – technisch ist der Dreisprung eine sehr anspruchsvolle Disziplin, bei der neben Sprungkraft und Beweglichkeit auch ein gutes Körpergefühl benötigt wird, Foto: Florian Eib.

Hör-Beschreibung in einer Konferenz-Schaltung

„Die Vielfalt als Stabhochsprung und Weitsprung und Kugelstoßen gleichzeitig war. Das war schon cool und ganz anders als beim Fußball oder Handball.“ 
(Feedback eines Gastes)

Bei einem Leichtathletik-Event kommt es oft vor, dass zwei bis drei Disziplinen gleichzeitig ablaufen, was die Audiodeskription zusätzlich schwierig macht. Es gilt, die Übersicht zu behalten. Während Shootingstar Malaika Mihambo im Halbfinale über 60 m an die Spitze lief, war ein Augenpaar gleichzeitig auf das Kugelstoßen der Männer gerichtet. So haben wir versucht, auch während der parallel ablaufenden Disziplinen alles mitzubekommen. Schnelle Sprecherwechsel wie bei einer Art Konferenz-Schaltung sind hilfreich, um die Ergebnisse und Beschreibungen abwechselnd wiederzugeben.

Deutsche Leichtathletik Hallenmeisterschaft 2020: Eine Frontalaufnahme einer Rennbahn in der Leipziger Arena. Acht Sprinterinnen laufen fast parallel nebeneinander her in Richtung Ziellinie, Foto: Tomke Koop.
Einer der Stars bei der Veranstaltung: Malaika Mihambo trat sowohl im Weitsprung, als auch im 60 Meter Sprint an und war jeweils erfolgreich, Foto: Tomke Koop.

Viele unserer Gäste waren zum ersten Mal bei einer Leichtathletik-Veranstaltung. Einige von ihnen reisten für die weit an. So zum Beispiel aus Düsseldorf, Dresden oder Chemnitz. Die meisten von ihnen waren bereits häufiger beim Fußball oder Handball zu Gast und mussten sich deshalb auch erst mal an die Besonderheiten dieses Events gewöhnen. 

„Manchmal ist es schwierig, den Überblick zu behalten. Man muss sich sehr konzentrieren. Aber wir würden trotzdem wieder kommen.“
(Feedback eines Gastes)

Vor allem die Stimmung in der Halle wurde gelobt. Über 3.500 Zuschauer feierten die über 400 Sportlerinnen und Sportler. Ein Leipziger sorgte dabei für ein besonderes Highlights. 800-Meter Läufer Robert Farken rannte in seiner Heimatstadt zum zweiten Deutschen Meistertitel in Folge. Im Video der Finaleinlauf mit Reporterton unserer Audiodeskription:

Weitere Informationen zu den Ergebnissen der Leichtathletik Hallen-DM 2020 finden sich auf der Website des Deutschen Leichtathletik-Verbandes unter diesem Link.

Zeit für die Fans

Neben den sportlichen Leistungen überzeugten die Athletinnen und Athleten auch durch ihre Nahbarkeit. Natürlich gab nach der Veranstaltung die Möglichkeit für gemeinsame Fotos oder Autogramme. Zum Abschluss der Leichtathletik Hallen-DM 2020 haben wir uns noch kurz mit der Leichtathletin sowie Sportlerin des Jahres 2019 Malaika Mihambo unterhalten und es uns natürlich nicht nehmen lassen, mit ihr ein Erinnerungs-Foto zu machen.

Ein Gruppenfoto mit einem Gast der Audiodeskription, Malaika Mihambo, Florian Eib und Tomke Koop von HörMal Audiodeskription.
Die Stars nehmen sich gerne Zeit für ihre Fans: So auch Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo, die sich auch für das Thema Audiodeskription sehr interessiert zeigte.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat mit dem inklusiven Angebot Audiodeskription ein wichtiges Zeichen für Barrierefreiheit und Inklusion gesetzt. An dieser Stelle möchten wir uns auch im Namen der sehbehinderten und blinden Gäste beim DLV und bei DLV-Inklusionsmanagerin Bettina Andres für die erneute gute Zusammenarbeit bedanken.


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Seitenaufnahme eines Tragschraubers der Flugschule des Nordens mit zwei Mitfliegenden darin. Der Tragschrauber steht auf einer von Sonne beschienenen Freifläche auf dem Lübecker Flughafen. Der zweigliedrige Propeller ragt weit über die Breite des restlichen Fliegers hinaus, Foto: Bastian Kruskop.

Die Höhe mit anderen Sinnen genießen

Flieg mit uns: Seitenaufnahme eines Tragschraubers mit zwei Mitfliegenden darin. Der Tragschrauber steht auf einer von Sonne beschienenen Freifläche auf dem Lübecker Flughafen. Der zweigliedrige Propeller ragt weit über die Breite des restlichen Fliegers hinaus, Foto: Bastian Kruskop.
Kurz vor dem Start: Bernd Koop und sein Fluggast sind startbereit. Die nächste halbe Stunde geht es hoch in die Lüfte, Foto: Bastian Kruskop.

Flugschule des Nordens – Fliegen für alle

„Wer einmal auf dem Flugplatz ist, den bekomme ich auch in die Luft“, sagt Fluglehrer Bernd Koop. Er ist Pilot aus Leidenschaft. In seinem Tragschrauber, eine Art Zwei-Mann-Helikopter ohne Glasverdeck, begrüßt er jährlich etwa 500 Gäste. Vom Flughafen Lübeck aus geht es zumeist einmal rund um den Ratzburger See, bei längeren Touren auch mal bis an den Ostseestrand – Flughöhe 400 bis 600 Meter. 

Am besten fliegt es sich natürlich bei herrlichem Sonnenschein. So wie an diesem Tag, als Bernd Koop die Reisegruppe „große weite Welt“ des Aura-Hotels Timmendorfer Strand begrüßt. Er und seine drei Piloten-Kollegen werden in den nächsten Stunden mehrmals abheben, jeweils mit einer sehbehinderten oder blinden Person als Gast.

Mehrere sehbehinderte Gäste stehen auf dem Rollfeld des Lübecker Flughafens neben einem Tragschrauber. Helfer Florian Eib erklärt den Fluggästen einige Teile des Tragschraubers, die sie betasten können, Foto: Bastian Kruskop.
Vor dem Flug bleibt für sehbehinderte und blinde Gäste Zeit, den Tragschrauber zu betasten. Vor allem der Rotor am hinteren Teil des Fliegers beeindruckt viele Gäste, Foto: Bastian Kruskop.

„Ein besonderes Fliegen“

Bernd Koops Motto lautet „Flieg mit uns“ – eine Aufforderung für jeden, dabei zu sein. Der gebürtige Lübecker weiß natürlich, dass sehbehinderte Fluggäste das Erlebnis in luftiger Höhe anders wahrnehmen. Die Aussicht rückt etwas in den Hintergrund, die Konzentration liegt dafür auf anderen Sinnen. So kann man in den offenen Tragschraubern den Windzug besonders spüren und durchaus auch in großer Höhe die Rapsfelder oder das Meer riechen. „Zu erklären, was wir in der Luft empfinden und spüren“, sagt Bernd Koop, „das bedeutet auch für mich ein besonderes Fliegen.“ 

Nahaufnahme eines Tragschraubers auf der Freifläche eines Flughafens. eine Passagierin sitzt im hinteren Teil des Fliegers., Pilot Bernd Koop, der eine gelbe Warnweste trägt, erklärt ihr den Anschnallgurt, Foto: Bastian Kruskop.
Über ein Headset ist Pilot Bernd Koop mit seinem Fluggast verbunden. So kann man sich während des Flugs unterhalten, Foto: Bastian Kruskop.

Gerne dürfen auch Kurven mal etwas schnittiger geflogen werden. Gut passt zudem, dass die Tragschrauber, für Flugschüler umgebaut sind. Deshalb können beide Fliegenden das Steuern übernehmen: „Ich habe schon blinde Personen mit gehabt, die den Tragschrauber ganz alleine, nur auf Kommando geflogen sind, das hat ihnen sehr viel Spaß gemacht und sie sind auch schon mehrfach wieder gekommen“, freut sich Bernd Koop.

Somit kann der Flug auch zum aktiven Erlebnis aller Beteiligten werden. Und das kommt an: Die älteste Flugpartnerin bei der „Flugschule des Nordens“, Frau Moritz aus Hamburg, freute sich mit ihren 91 Jahren dabei zu sein. Ihr Fazit nach Flug: „Ich würde es gleich wieder machen“.

Informationen unter www.flugschule-des-nordens.de.


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Pferdesport – Springreiten: Ein Reiter auf einem braunen Pferd. Die Vorderhufen des Pferdes befinden sich bereits in der Luft und überqueren ein Hindernis, das von grünen Sträuchern umgeben ist, Foto: Kati Lomb.

Pferdesport in Leipzig begeistert

 
Pferdesport – Springreiten: Ein Reiter auf einem braunen Pferd. Die Vorderhufen des Pferdes befinden sich bereits in der Luft und überqueren ein Hindernis, das von grünen Sträuchern umgeben ist, Foto: Kati Lomb.
Steilsprung übers Hindernis. Bis zum vorletzten Hindernis blieben viele der Reiter und ihre Pferde fehlerfrei, Foto: Kati Lomb.

Pferdesport mit Tradition

Die PARTNER PFERD auf der Leipziger Messe bietet immer am Anfang des Jahres ein viertägiges Programm rund um die Themen Pferde, Reiten und Pferdesport. In diesem Jahr fand bereits die 23. Auflage statt. Auf einer Fläche von 60.000 Quadratmetern, was etwa 12 Fußballfeldern entspricht, tummelten sich knapp 300 Aussteller. Die ca. 70.000 Besucher konnten über 100 Live-Vorführungen erleben. Dazu kamen Spitzensportler aus aller Welt, um sich im Rahmen der der stattfindenden Turnier-Wettbewerbe zu messen. 

Die Sprecher für Audiodeskription Florian Eib und Peter Lomb stehen jeweils links und rechts neben dem Maskottchen der PARTNER PFERD. Einem braunen Plüschpferd auf zwei Beinen. Es hat eine Schärpe mit der Aufschrift
Unsere Reporter erlebten einen besonderen Pferdesport-Abend, auf den sie sich lange vorbereitet haben. Maskottchen Pferdinand sorgte zusätzlich für Gute Laune, Foto: Kati Lomb.

Erstmals hatten wir die Gelegenheit, auf diesem Event Audiodeskription anzubieten. Unsere Reporter Florian Eib und Peter Lomb begleiteten am Freitagabend die so genannte „Sparkassen-Sportgala“ – ein sechsstündiges Programm, das aus vier verschiedenen Teilen bestand. In der Vorbereitung haben sich Florian und Peter intensiv mit dem Thema Pferdesport beschäftigt. Neben der Bildbeschreibung lag ein weiterer Fokus auf Benennung und Darstellung der Sportlerinnen und Sportler und auf der Erklärung des Regulariums.

Longines FEI Weltcup der Springreiter

Ich habe, als ich noch sehen konnte, diese Wettbewerbe immer verfolgt und ich fand das sehr aufregend und spannend. Genauso ist es mir jetzt am Freitag gegangen.
(Feedback eines blinden Gastes)

Im ersten Programmteil traf die Elite der Springreiter aufeinander. Ein extra für diese Veranstaltung entworfener Parcours musste möglichst fehlerfrei und in einer guten Zeit passiert werden. Die Herausforderung für unsere Reporter bestand zum einen in der Beschreibung der Hindernisse, die teilweise sehr kunstvoll gestaltet waren. Zum anderen mussten jeweils auch Reiter und Pferd in ihren Bewegungen verbildlicht werden. Insgesamt 48 Starter, viele davon aus der Weltspitze, bewältigten den Parcours. Es gewann ein Leipzig-Debütant, der Italiener Emilio Bicocchi mit Evita SG Z.

Ein Reiter in einer dunkelblauen Uniform und mit Helm auf dem Kopf sitzt auf einem braunen Pferd. Das Pferd galoppiert und ist in eine rote Decke gehüllt, Foto: Kati Lomb.
Emilio Bicocchi führte das Feld von Beginn an. Mit seinem Pferd „Evita SG Z“ war er der erste der den Weltcup-Parcours zu meistern hatte. Dieses Foto entstand auf der Ehrenrunde nach der Siegerehrung, Foto: Kati Lomb.

Auf die Profis folgte der Nachwuchs. Für den so genannten „Selleria Equipe Pony Cup“ wurden der Parcours leicht umgebaut und die Hindernisse niedriger gestellt. Für die Nachwuchsreiterinnen und -reiter und ihre Pferde ging es vor allem auch darum, vor der Kulissen von knapp 3.000 Zuschauern die Nerven zu behalten.

Ein junger Springreiter meistert mit seinem Pferd ein Hindernis. Das Pferd befindet sich mitten im Flug, Foto: Kati Lomb.
Nachwuchsreiter hatten die Chance sich und ihre Pferde vor einem großen Publikum zu präsentieren, Foto: Kati Lomb.

Showprogramm und Artistik

Neben dem Pferdesport gehörte zum Freitagabend auch eine Mischung aus Akrobatik und Dressur. Da hier im Vorfeld nicht bekannt war, was genau passieren würde, waren unsere Reporter besonders gefordert. Sie mussten das gesamte Programm spontan beschreiben. Für einen stimmungsvollen Beginn sorgten die Madness Brothers mit ihrer Trampolin-Show.

Sieben Männer in weißen Hemden und schwarzen Hosen posieren in einer großen Manege. Sie strecken die Arme aus und und bilden eine Art menschliche Pyramide, Foto: Kati Lomb.
Die Madness-Brothers arbeiten mit Gerät, wie man es aus dem Sportunterricht kennt – einem Kasten, einem Mini-Trampolin und zwei dicken Turnmatten, Foto: Kati Lomb.

Ihnen folgte Showtalent Lisa Röckener, die mit ihrem Pferd Valoo zeigte, dass auch Pferde Seilspringen können. Das Programm wurden durch Santi Serra – den “Pferde-Flüsterer” – abgerundet. Santi Serra bot eine Dressur der besonderen Art, in die nicht nur Pferde, sondern auch ein Hund und zwei Falken einbezogen wurden.

Pferdesport habe ich manchmal schon im Fernsehen verfolgt. Von der Dressur hatte ich aber natürlich noch keine Vorstellung. Durch die Audiodeskription habe ich aber ein Bild bekommen und ich fand es der Hammer.
(Feedback eines blinden Gastes)

Weltcup im Vierspänner-Zeitfahren

Das Vierspänner-Fahren ist vielleicht die beliebteste Disziplin des Fahrsports. Vier Pferde ziehen dabei eine Kutsche, auf der sich drei Fahrer befinden. Die Kutsche muss durch einen eng gewundenen Parcours dirigiert werden. Teile der Hindernisse müssen sauber durchfahren werden, da es sonst Fehlerpunkte gibt. Jeder Fehlerpunkt kostet Zeit und darum geht es am Ende. 

Pferdesport – Vierspänner-Fahren: Ein Vierspänner mit vier Schimmeln fährt eine scharfe Rechtskurve. Die Fahrer auf der Kutsche konzentrieren sich auf das Hindernis, das sie durchfahren. Im Hintergrund ist eine voll gefüllte Zuschauertribüne, Foto: Kati Lomb.
Scharfe Kurven und enge Gassen hatten die Vierspänner zu passieren. Hier treibt der Niederländer Bram Chardon seine Pferde an, Foto: Kati Lomb.

Beim Vierspänner-Fahren präsentierte sich wiederum die Elite dieses Sports. Es triumphierte der Mann mit der weitesten Anreise, nämlich der Australier Boyd Exell – immerhin fünffacher Weltmeister und achtfacher Weltcupsieger. Neben dem aktionsreichen Fahren durch den Parcours sorgte flotte Musik während der Fahrt für einen stimmungsvollen Abschluss des Abends. 

Viele unserer Gäste hatten zum ersten Mal die Möglichkeit, bei einer solchen Veranstaltung dabei zu sein. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei der Sparkasse Leipzig, EN GARDE Marketing, der Leipziger Messe GmbH und unseren ehrenamtlichen Helfern für die Unterstützung. Die sehbehinderten und blinden Gästen konnten mit deren Hilfe einen kleinen Rundgang über die Messe machen und sogar ein Pony erfühlen. Das Feedback für die gesamte Veranstaltung fiel bei den sehbehinderten und blinden Gästen äußerst positiv aus. 

Drei Besucher der PARTNER PFERD mit einer Sehbehinderung stehen neben einem Pony. Das Pony hat eine weiße Farbe und eine lange dichte Mähne, die ihm auf einer Seite vom Kopf hängt. Zwei der Besucher haben eine Hand auf den Rücken des Ponys gelegt, Foto: Kati Lomb.
Hautnah dabei: Das Pony ließ sich ertasten, ohne zu murren. Zur Belohnung gab es dann eine Möhre, Foto: Kati Lomb.

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