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Barrierefreiheit

Cover von SICHTBAR – Der Podcast dzb lesen spezial: Das Logo des Podcasts ist in weiß gefärbt. Es prankt auf einer Fläche aus unzähligen leuchtend bunten und leicht transparenten Kreisen. Die Kreise sind in orange, grün, rot, und blau gefärbt. Das Bild wirkt durch die Farben lebendig und frisch. Das Logo hebt sich deutlich von dieser Fläche ab. Um die Wörter „Sichtbar“ und darunter unter einem weißen Strich „Der Podcast“ ist fast zu einem gesamten Kreis ein stilisiertes Mikrofon abgebildet. Unter dem Logo steht in dunkelblauer Schrift „dzb lesen spezial“, Grafik: Tomke Koop. Bildrechte: HörMal Audiodeskription 2020.

SICHTBAR-Podcast: dzb lesen spezial

SICHTBAR-Podcast: dzb lesen spezial

Cover von SICHTBAR – Der Podcast dzb lesen spezial: Das Logo des Podcasts ist in weiß gefärbt. Es prankt auf einer Fläche aus unzähligen leuchtend bunten und leicht transparenten Kreisen. Die Kreise sind in orange, grün, rot, und blau gefärbt. Das Bild wirkt durch die Farben lebendig und frisch. Das Logo hebt sich deutlich von dieser Fläche ab. Um die Wörter „Sichtbar“ und darunter unter einem weißen Strich „Der Podcast“ ist fast zu einem gesamten Kreis ein stilisiertes Mikrofon abgebildet. Unter dem Logo steht in dunkelblauer Schrift „dzb lesen spezial“, Grafik: Tomke Koop. Bildrechte: HörMal Audiodeskription 2020.

Im August 2020 haben wir unseren Podcast „SICHTBAR“ ins Leben gerufen. Unser Ziel war es, die vielen interessanten Gespräche, die wir führen dürfen auch öffentlich zu machen. Wir befassen uns in unserer Arbeit mit den Themen Barrierefreiheit, Teilhabe und Inklusion. Dabei treffen wir regelmäßig Engagierte, Vordenker und natürlich auch viele Menschen mit Handicaps persönlich. Der Podcast wird gemeinsam mit unserem Partner, dem Deutschen Zentrum für barrierefreies Lesen herausgegeben.

Podcast-Folgen rund um das dzb lesen

Auf dieser Seite findet ihr unsere bisher erschienenen Podcast-Folgen unter dem Motto „dzb lesen spezial“. In diesen Folgen dreht sich alles um unseren Partner dzb lesen. Diese Podcast-Folgen sollen einen kleinen Einblick hinter die Kulissen und in die Arbeit des dzb lesen geben.

Hört den Podcast auf eurem iPhone: https://apple.co/37mvqcO

… oder bei Spotify: https://spoti.fi/3o85TL9

TRAM-EM mit Audiodeskription: Eine Foto zeigt den Leipziger Augustusplatz – die modernisierte Paulinerkirche im Hintergrund. Auf den vor der Paulinerkirche entlanglaufenden Gleisen befinden sich fünf hohe Kegel, die von einer Kugel umgestoßen werden. Die Kegel sind gelb – in der Farben der Leipziger Verkehrsbetriebe – gestaltet. Nach rechts hin verfärbt sich das Bild Stück für Stück ins gelb. Auf dem gelben Grund am rechten Bildrand sind weiße Logos abgedruckt. Zwei Hände deuten Gebärdensprache an und das Zeichen AD steht für Audiodeskription, Fotorechte: Leipziger Gruppe.

Auf Schienen zum EM-Titel

Auf Schienen zum EM-Titel

Die TRAM-EM ist eines der Sporthighlights in Leipzig in diesem Frühjahr. Erstmals überhaupt ist die Messestadt Austragungsort für die Europameisterschaft der Bahnfahrer. Klingt schräg? Das soll es auch. Denn der Unterhaltungsfaktor ist bei dieser Veranstaltung mindestens so wichtig, wie der sportliche Wettkampf. Die TRAM-EM soll den Kulturaustausch im Nahverkehr fördern.  Beinahe in jeder europäischen Großstadt ist Tram-Fahren beliebt. Und gerade in Zeiten, wo wir uns mit Themen wie Umweltbelastung noch stärker auseinandersetzen, ist es eine sauberere und auch platzsparende Alternative zum Autoverkehr, die gerne genutzt wird.

TRAM-EM 2022 in Leipzig: Pokale der TRAM-EM 2016 in verschiedenen Farben in Nahaufnahme. Im Pokal ist der Vorderteil einer Straßenbahn inklusive Führerhaus abgebildet. Dieses wird umrahmt von einem Kreis auf dessen Rand steht: „European Tram-Driver Championship“. Dazu sind in gleichmäßigem Abstand auf dem Kreis sechs Sterne abgebildet, Fotorechte: TRAM-EM® als Marke der yawima GmbH.
Neben Ruhm und Ehre gibt es auch einen prestigeträchtigen Pokal zu gewinnen. Diese Pokale wurden bei der TRAM-EM 2016 in Berlin vergeben, Fotorechte: TRAM-EM® als Marke der yawima GmbH.

TRAM-EM als Publikumsevent

Die TRAM-EM soll dabei neben Informationen zum öffentlichen Nahverkehr in Leipzig und den teilnehmenden Ländern vor allem auch Unterhaltung bieten. Dabei sorgen extra hierfür erfundene Wettkämpfe dafür, dass der ein oder andere Puls höher schlagen dürfte. Außerdem zählen Trainingsfahrten und Stadtrundfahrten zum Programm. 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zwei Teams aus Frau und Mann aus folgenden Städten werden vertreten sein: Barcelona, Basel, Berlin, Brünn, Brüssel, Budapest, Dublin, Florenz, Frankfurt/Main, Hannover, Kiew, Košice, Krakau, Leipzig, Luxemburg, Lviv, Lyon, Melbourne, Oradea, Porto, Sofia, Stockholm, Stuttgart, Wien und Zaragoza. Über den großen internationalen Zuspruch freuen wir uns besonders. Denn so wird die TRAM-EM eigentlich sogar zur TRAM-WM. Zum vielfältigen Programm zählen unter anderen Straßenbahn-Bowling und Brems-Wettbewerbe.

TRAM-EM mit Audiodeskription: Eine Foto zeigt den Leipziger Augustusplatz – die modernisierte Paulinerkirche im Hintergrund. Auf den vor der Paulinerkirche entlanglaufenden Gleisen befinden sich fünf hohe Kegel, die von einer Kugel umgestoßen werden. Die Kegel sind gelb – in der Farben der Leipziger Verkehrsbetriebe – gestaltet. Nach rechts hin verfärbt sich das Bild Stück für Stück ins gelb. Auf dem gelben Grund am rechten Bildrand sind weiße Logos abgedruckt. Zwei Hände deuten Gebärdensprache an und das Zeichen AD steht für Audiodeskription, Fotorechte: Leipziger Verkehrsbetriebe.
Ein Familienevent soll es werden. Die Tram-EM lädt Jung und Alt in ihrer neunten Auflage zum Mitfiebern ein. Auch barrierefreie Services dürfen deshalb nicht fehlen. Fotorechte: Leipziger Verkehrsbetriebe.

TRAM-EM mit Audiodeskription

Wir freuen uns zudem, dieses prestigeträchtige Event in seiner neunten Auflage begleiten zu dürfen. Die erste Auflage der TRAM-EM fand 2012 in Dresden statt. Und so schließt sich der Kreis, dass in diesem Jahr auch die Themen Inklusion und Barrierefreiheit mehr Beachtung finden. Unser inklusiver Service Audiodeskription ist dabei sowohl auf dem Leipziger Augustusplatz, als auch im Livestream zu hören. Das Ziel einer Audiodeskription (Hörbeschreibung) ist, dass Menschen mit Sehbehinderung, Lernschwierigkeiten oder anderen körperlichen Handicaps zusätzliche Informationen zum Geschehen hören können. Unsere geschulten Reporter beschreiben und erklären alles Wichtige rund um die Tram-EM. Ab 10.30 Uhr gibt es das Event hier live zu sehen:

Wir bedanken uns bei den Leipziger Verkehrsbetrieben für die Organisation. Vor allem die Offenheit für die Themen Barrierefreiheit und Inklusion können wir nur begrüßen. Die TRAM-EM in Leipzig wird deutschlandweit das erste Event dieser Art mit einer Audiodeskription sein.

Möchten Sie Audiodeskription auf einem Ihrer Events anbieten oder regelmäßig Veranstaltungen mit Audiodeskription besuchen? Wir kümmern uns darum. Melden Sie sich gerne jederzeit über unsere Kontaktadressen und melden Sie sich für unseren Newsletter an.

Ein Veranstaltungsfoto für das Leichtathletik-Meeting ANHALT 2021. Im offenen Paul-Greifzu-Stadion sind auf einer Laufbahn Hürden aufgebaut. Einige Hürdensprinterinnen laufen sich gerade warm. Sie laufen vor einer kleinen Tribüne mit regelmäßig besetzten Sitzplätzen entlang. Links im Bild wartet ein Stabhochspringer mit gesenktem Stab auf seine Startfreigabe, Foto: Tomke Koop.

Leichtathletik-Meeting ANHALT 2021

Mit dem Leichtathletik-Meeting ANHALT 2021 startet bereits die 23. Auflage dieser Veranstaltung, die auf eine lange Tradition zurückblickt. Jährlich messen sich internationale Stars der Leichtathletik und solche, die ihre besten Leistungen noch vor sich haben. Organisiert wird das Leichtathletik-Meeting ANHALT 2021 vom Anhalt-Sport e. V. Im vergangenen Jahr konnten wir erstmals bei dieser Veranstaltung eine Live-Audiodeskription für sehbehinderte und blinde Leichtathletik-Fans anbieten.

Derzeit rechnen wir damit, dass es auch dieses Jahr wieder Zuschauer möglich sein werden. Wir hoffen darauf, zu diesem Event unsere erste Veranstaltung mit Gästen seit einem Dreiviertel Jahr zu erleben. Im vergangenen Jahr konnten wir insgesamt 15 Hörplätze für Gäste mit Sehbehinderung und ihre Begleitpersonen reservieren. Und damit mit etwa tausend weiteren Fans bei dieser kultigen Open-Air-Veranstaltung dabei sein. 

Ticketanfragen nehmen wir ab jetzt per Mail an: veranstaltungen@hoermal-audio.org oder unter 0341-33208860 an (Ansprechpartner Florian Eib). Der Ticketpreis liegt bei 15 Euro. Menschen mit ausgewiesener Sehbehinderung haben eine Begleitperson frei. Wir freuen uns über jede Rückmeldung!

Shuttle-Bus aus Leipzig

Am Veranstaltungstag bieten wir zusätzlich zu einem gemeinsamen Treffpunkt vor dem Stadion einen Bus-Shuttle aus Leipzig an. Damit haben wir im vergangenen Jahr gute Erfahrungen gesammelt. Die Abfahrtzeiten werden wir bei Interesse persönlich mitteilen. Wir fahren am Nachmittag nach Dessau und am Abend wieder zurück. Die Fahrtzeit beträgt jeweils etwa eine Stunde. Außerdem gibt es vor Ort einen Begleitservice. Wenn Sie möchten, führen wir Sie also auch beim Leichtathletik-Meeting ANHALT 2021 zu Ihren Sitzplätzen. Die für die Hörbeschreibung nötige Audio-Technik bekommen Sie von uns. Eigene Kopfhörer können mitgebracht werden. Melden Sie sich bei Interesse oder jeglichen Fragen zum Service Audiodeskription bitte direkt unter unseren Kontaktadressen. Wir freuen uns auf Sie!

Zum Sportlichen: Internationales Meeting in Dessau

Zum Leichtathletik Meeting in der Bauhausstadt waren im vergangen Jahr etwa 1000 Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen. Wie jedes Jahr reisten über 100 Athletinnen und Athleten aus aller Welt nach Dessau. Denn das Meeting gehört längst du einem der begehrtesten Open-Air-Events im Leichtathletik-Kalender. Malaika Mihambo und Johannes Vetter bestimmten die Schlagzeilen beim 22. Internationalen Leichtathletik-Meeting. Malaika Mihambo gelang am 8. September die Weltjahresbestleistung über 7.03 Meter. Johannes Vetter gewann den Speerwettbewerb. Zwei Tage nachdem er mit einer Fabel-Weite von 97,76 Metern nah am Weltrekord gekratzt hatte. In diesem Jahr hat unter anderem Stabhochsprung-Ass Piotr Lisek schon seine Teilnahme bestätigt. So wie die auch wieder erwartete Mihambo ist der Pole einer von vielen Athletinnen und Athleten, die wie später im Jahr bei den Olympischen Spielen zu sehen sein könnten.

Folgende Disziplinen sind Stand jetzt geplant:
Männer: 100m, 400m, 800m, 400m Hürden, 2.000m Hindernis, Stabhochsprung, Speerwurf
Frauen: 100m, 400m, 800m, 100m Hürden, Weitsprung, Hochsprung

SICHTBAR – Der Podcast: Dating-Apps für Sehbehinderte. Ein Farbfoto einer hellen Holzfläche. Auf dieser liegt im unteren Bildrand ein weißes iPhone. schräg darüber befinden sich zwei rote Sprechblasen, in denen jeweils ein weißes Herz und eine weiße Sprechblase abgebildet sind. In der Mitte des Fotos ist das Logo von SICHTBAR abgebildet. Dieses besteht aus einem zu einem Kreis geschwungenen Mikrofon, in dessen Mitte der Schriftzug „SICHTBAR DER PODCAST“ steht.

SICHTBAR-Podcast: Dating-Apps für Sehbehinderte

Welche Dating-Apps eignen sich für Sehbehinderte?

Es gab schon immer unterschiedlichste Wege, jemanden kennenzulernen. Einer dieser Wege sind Dating-Apps, von denen es immer mehr Angebote auf dem Markt gibt. Besonders in Zeiten von Kontaktbeschränkungen scheinen sie an Bedeutung zu gewinnen. Wir haben uns gefragt, ob es auch Dating-Apps für Blinde und Sehbehinderte gibt und sind dieser Frage in Folge 10 unseres Adventskalenders auf den Grund gegangen.

Nun gibt es noch ein kleines Update, über das wir uns mit Manuel Beck unterhalten haben.

Ein Gruppenfoto mit Manuel Beck, Malaika Mihambo, Florian Eib und Tomke Koop von HörMal Audiodeskription.
Unser Gesprächspartner Manuel (links) ist viel und gerne unterwegs. Zum Beispiel bei Sportveranstaltungen. Jetzt, in Zeiten von Kontaktbeschränkungen, hatte er Zeit, verschiedene Dating-Apps auszuprobieren und konnte uns von seinen Erfahrungen berichten.

Transkript (PDF) – Adventskalender Türchen 10: Gibt es Dating-Plattformen für Blinde?

Transkript (PDF) – Dating-Apps für Sehbehinderte

Barrierefreies Dating – gar nicht so einfach

Als wir uns Fragen für unseren SICHTBAR-Adventskalender überlegten, stießen wir auch auf das Thema Dating-Apps für Sehbehinderte und fragten Manuel Beck, ob er in diesem Bereich bereits Erfahrungen gesammelt hätte. Der 32-Jährige ist blind und erzählte uns, dass er sich im Zuge der Kontaktbeschränkungen mit dem Thema Dating-Apps befasst hat. Dabei hat er zum Beispiel Tinder ausprobiert. Die App war für ihn einfach bedienbar. Schwierigkeiten traten erst beim Hochladen eines Bildes auf. Das mag für eine Person mit Sehbehinderung noch möglich sein. Allerdings ist der Bild-Eindruck bei dieser, wie auch vielen anderen Dating-Apps im Vordergrund. Als blinder Mensch müsste man sich die Bilder also von jemand anderem beschreiben lassen – das macht es eher schwierig. Eine Dating-App speziell für Blinde und Sehbehinderte kennt Manuel übrigens nicht. Und dabei betonte er auch, dass er sich im Sinne der Inklusion ohnehin nicht nur auf das Kennenlernen von Menschen mit Behinderung beschränken möchte.

Doch noch eine barrierefreie Dating-App?

So der Stand der Dinge bis zur Veröffentlichung unserer Folge im Dezember. Kurz danach ist Manuel allerdings doch noch fündig geworden und meldete sich prompt noch einmal bei uns. Denn er hat eine App gefunden, die seine Kriterien zur Barrierefreiheit weitestgehend erfüllt: Informationen sollten mit der Sprachausgabe ausgelesen und Nachrichten einfach gelesen und verschickt werden können. Fotos sollten außerdem nicht im Mittelpunkt stehen. Manuel erzählte uns von der App „Lovetastic“. Diese komme komplett ohne Bilder aus. Als schönes Extra-Feature besonders für Sehbehinderte empfindet Manuel die Möglichkeit, seine eigene Stimme hochzuladen. Insgesamt fällt Manuels Fazit zur Barrierefreiheit der App sehr positiv aus. Was die App noch für Funktionen hat und ob Manuel auch schon jemanden kennenlernen konnte, erfahrt ihr in unserer neuen Podcast-Folge. Viel Spaß beim Hören!

Noch ein kleiner Hinweis: Wir möchten mit unserer Folge keine Werbung für die App Lovetastic machen. Es handelt sich um einen kleinen Erfahrungsbericht, an dem wir euch teilhaben lassen möchten.

Hörerlebnisse schafft HörMal Audiodeskription durch Live-Beschreibungen. Hier ein Foto von Florian Eib bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 2019 in Berlin. Florian sitzt mit einem Mikrofon an eine Reportertisch mit vielen Notizblättern darauf. Er hält ein Mikrofon in einer Hand und gestikuliert mit der anderen. Er hat Kopfhörer auf und blickt ins Stadionrund, dass mit vielen Tausenden Zuschauern besetzt ist, Foto: Tomke Koop.

01.01.2021 | Hörend Sehen – Hörerlebnisse und Begegnungen schaffen

 
Hörerlebnisse schafft HörMal Audiodeskription durch Live-Beschreibungen. Hier ein Foto von Florian Eib bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 2019 in Berlin. Florian sitzt mit einem Mikrofon an eine Reportertisch mit vielen Notizblättern darauf. Er hält ein Mikrofon in einer Hand und gestikuliert mit der anderen. Er hat Kopfhörer auf und blickt ins Stadionrund, dass mit vielen Tausenden Zuschauern besetzt ist, Foto: Tomke Koop.
Audiodeskription seit 2014 – Florian Eib ist einer der erfahrensten Sprecher für Live-Audiodeskription in Deutschland. Gemeinsam mit seinen beiden Kollegen Peter Lomb und Tomke Koop wurde HörMal Audiodeskription gegründet, Foto: Tomke Koop.

„Sehend Hören – Hörerlebnisse und Begegnungen schaffen“

Quelle: urbanite Leipzig (Ausgabe Jan./Feb. 2021) / Autor: Marko Hartwig

Die HörMal Audiodeskription gUG ist Träger des Sächsischen Inklusionspreises 2020 und hat es sich zur Aufgabe gemacht, visuelle Eindrücke bei öffentlichen Großveranstaltungen durch geschulte Sprecher:innen für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglicher zu machen. Doch HörMal ist kein bloßer Audioguide …

Zusammen möchte das Gründer-Trio Peter Lomb, Tomke Koop und Florian Eib Begegnungen schaffen. Sie besuchen gemeinsam mit blinden und sehbehinderten Menschen Sport- und Kulturveranstaltungen und bieten ihnen eine sogenannte Audiodeskription. Bei einer Audiodeskription bzw. Hörbeschreibung werden visuelle Eindrücke in erklärende Sprache übersetzt. Das Ziel: Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung schaffen. Menschen mit Sehbehinderung sollen sich nach der Veranstaltung genau so über die Geschehnisse austauschen können wie sehende Gäste.

Etwa zwanzig sehbehinderte und blinde Gäste sitzen in zwei Stuhlreihen am Rand eines Handballspielfeldes. Sie haben Kopfhörer auf und empfangen eine Audiodeskription, um dem Handballspiel beim Pixum-Supercup in Düsseldorf folgen zu können.
Sehbehinderte und blinde Gäste bei einer Großveranstaltung in Düsseldorf. Über Kopfhörer empfangen sie die Spielbeschreibung eines Handballspieles von geschulten Reportern, Foto: Florian Eib.

Barrierefreiheit bedeutet mehr als breite Toilettentüren

Für ihr Engagement mit HörMal Audiodeskription wurde das Gründer-Team im Dezember mit dem 4. Sächsischen Inklusionspreis ausgezeichnet. Für das Team ist das eine Motivation, noch viele weitere Ideen umzusetzen. HörMal ist deutschlandweit aktiv – die meisten Veranstaltungen begleiten sie jedoch in Leipzig. Einer ihrer festen Partner ist der SC DHfK Leipzig, bei dem sie seit 2017 jedes Heimspiel der Handball-Männer für Blinde und Sehbehinderte beschreiben. Damit ist der Leipziger Verein der einzige Handball-Bundesliga-Club, bei dem solche Hörplätze bei jedem Event verankert sind. Es gibt einen bestimmten Anteil an Plätzen, die exklusiv Menschen mit Behinderung zur Verfügung stehen. Dazu zählen neben Rollstuhlfahrer:innen unter anderem eben auch Menschen mit Sehbehinderung. Doch viele Veranstalter:innen müssen sich das erst richtig bewusst machen: Sie denken bei barrierefreien Plätzen vornehmlich an Rollstuhlfahrende, sagt Florian Eib. „Insgesamt herrscht in der Gesellschaft eine Unsicherheit darüber, wie man mit Menschen mit Einschränkung umgehen kann und sollte“, so Eib weiter.

Eine Aufgabe der HörMal Audiodeskription ist es deshalb, Veranstalter:innen darauf aufmerksam zu machen, dass Barrierefreiheit so viel mehr bedeutet als breite Toilettentüren. Sie verweisen beispielsweise auf Richtlinien für Gehörlose, die auf Gebärdendolmetscher:innen angewiesen sind, Leitlinien zu den Plätzen und Hörbeschreibungen für Blinde oder eben darauf, dass barrierefreie Ticketslots ebenso Menschen mit Sehbehinderung zur Verfügung stehen wie Rollstuhlfahrer:innen und schaffen damit ein neues Bewusstsein für Inklusion.

Sächsischer Inklusionspreis 2020: Ein Farbfoto von der Preisverleihung des sächsischen Inklusionspreises 2020. Die Preisträger Peter Lomb, Tomke Koop und Florian lächeln in die Kamera und halten jeweils eine Urkunde, einen Blumenstrauß und einen großen Scheck über 1.000 Euro. Neben ihnen steht ein großer Aussteller mit der Aufschrift „Sächsischer Inklusionspreis 2020. Preisträger in der Kategorie Barrierefreiheit & Infrastruktur, HörMal Audiodeskription gUG, Hörerlebnisse und Begegnungen schaffen – Live-Hörbeschreibungen zur Barrierefreiheit.“ Zudem steht neben ihnen Stephan Pöhler, der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für die Belange für Menschen mit Behinderung.
Die Preisträger des sächsischen Inklusionspreises 2020 in der Kategorie Barrierefreiheit und Infrastruktur: Peter Lomb, Tomke Koop und Florian Eib von HörMal Audiodeskription und der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung bei der Preisverleihung. Foto: Geschäftsstelle des Beauftragten der Sächsischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen; Swen Reichhold.

Inklusion – aber bitte richtig

Noch immer gebe es Großveranstaltungen in ganz Deutschland, bei denen Sehbehinderte in Bezug auf visuelle Eindrücke systematisch ausgeschlossen werden. So setzt man diese beispielsweise auf Plätze mit ohnehin eingeschränkter Sicht – oft weit entfernt von Spielfeld oder Bühne. Dabei bleibt der Inklusionsgedanke leider weitgehend auf der Strecke und ein ungezwungener Austausch nach der Veranstaltung wird nur allzu oft von Stigmatisierung überschattet. Es sei inakzeptabel, so Eib und Koop, dass potenziell zu erlebende Eindrücke nicht endgültig ankommen. Um dem entgegenzuwirken, besucht das Team von HörMal Audiodeskription gemeinsam mit Betroffenen das Event. 

Normalerweise können Blinde und Sehbehinderte dazu kostenfrei eine Begleitperson mitbringen. Diese ist jedoch im sozialen Umfeld der betroffenen Personen nicht immer verfügbar, sodass hier der Begleitservice zum Tragen kommt, den HörMal zusätzlich bietet. Unterstützt von ehrenamtlichen Helfer:innen ist Tomke Koop dann in den Publikumsrängen zu Gange und achtet auf ein einwandfreies Erlebnis für alle HörMal-Kund:innen, während Peter Lomb und Florian Eib live vor Ort die Geschehnisse beschreiben. Die Beschreibung empfangen die Gäste über ein mobiles Audioguide-System.

Zum Begleitservice gehören auch das Ablaufen eines Veranstaltungsortes und die Begleitung in den Gastro-Bereich. Immer wieder betonen die Gründer den Fokus auf inklusive und gemeinsame Erlebnisse. Dabei achten sie besonders auf die Wünsche und Rückmeldungen, die an sie herangetragen werden.

Schon lange engagiert sich das Team im Bereich Inklusion und Barrierefreiheit. Nachdem sich Audiodeskription zur Fußball-WM 2006 in Deutschland etablierte, begannen Florian Eib und Peter Lomb etwa zehn Jahre später die Hörbeschreibung auch auf andere Sportarten zu übertragen. Auf Anregung von DHfK-Präsident Karsten Günther brachten sie Audiodeskription zum Leipziger Handball-Verein. Danach folgten u. a. Engagements bei Volleyball-, Basketball- und Leichtathletik-Veranstaltungen. Für Florian Eib ergänzt sich HörMal prima mit seinem Beruf als Sprecher und Sportjournalist. Den Gegenpol dazu bietet Tomke Koop, die sich als Betriebswirtin für alles rund um die Kommunikation mit Veranstalter:innen, Verbänden und Menschen mit Sehbehinderung zuständig zeigt. Komplettiert wird die Triade durch Peter Lomb, der ebenfalls als Sprecher für Audiodeskription aktiv ist und die Geschäftsführung übernimmt.

Neu im Audio-Angebot: Der Podcast „SICHTBAR“

Damit Menschen mit Sehbehinderung wissen, welche Veranstaltungen in ihrer Nähe mit Audiodeskription stattfinden, wird monatlich ein Newsletter von HörMal versendet. Auch Facebook wird als vermittelnde Plattform genutzt, um auf Veranstaltungen mit Audiodeskription und Themen rund um Barrierefreiheit und Inklusion aufmerksam zu machen. Aufgrund der Corona-Pandemie finden zwar momentan keine Veranstaltungen statt, das hat das Team von HörMal allerdings nicht davon abgehalten, ihre Ideen weiter zu verfolgen. So entstand im Sommer 2020 „SICHTBAR – Der Podcast“. 

Es gebe nach Information bislang wenige Podcasts zu den Themen Barrierefreiheit und Inklusion. Hier setzt HörMal mit dem Ziel an, Barrieren in den Köpfen der Menschen abzubauen – nicht zuletzt, weil der Podcast als Audioformat für Menschen mit Behinderung auch ein zunehmend wichtiges Medium darstellt. Doch der Podcast richtet sich nicht ausschließlich an Menschen mit Sehbehinderung. Er soll den Diskurs für alle Menschen eröffnen. Zu Gast sind Betroffene und Personen, die sich im Bereich Inklusion und Barrierefreiheit engagieren. Alle zwei Wochen erscheint eine neue Folge auf allen gängigen Podcast-Plattformen. Langfristig soll sich laut Eib und Koop der Podcast auch als visuelles Format auf YouTube etablieren, um durch Untertitelung sowie den Einsatz eines Gebärdendolmetschers auch hörgeschädigte Menschen erreichen zu können.

Sächsischer Inklusionspreis 2020: Ein Farbfoto von der Preisverleihung des sächsischen Inklusionspreises 2020. Die Preisträger Peter Lomb, Tomke Koop und Florian lächeln in die Kamera und halten jeweils eine Urkunde, einen Blumenstrauß und einen großen Scheck über 1.000 Euro. Neben ihnen steht ein großer Aussteller mit der Aufschrift „Sächsischer Inklusionspreis 2020. Preisträger in der Kategorie Barrierefreiheit & Infrastruktur, HörMal Audiodeskription gUG, Hörerlebnisse und Begegnungen schaffen – Live-Hörbeschreibungen zur Barrierefreiheit.“ Zudem steht neben ihnen Stephan Pöhler, der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für die Belange für Menschen mit Behinderung.

03.12.2020 | DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther ist stolz

 

Sächsischer Inklusionspreis 2020: Ein Farbfoto von der Preisverleihung des sächsischen Inklusionspreises 2020. Die Preisträger Peter Lomb, Tomke Koop und Florian lächeln in die Kamera und halten jeweils eine Urkunde, einen Blumenstrauß und einen großen Scheck über 1.000 Euro. Neben ihnen steht ein großer Aussteller mit der Aufschrift „Sächsischer Inklusionspreis 2020. Preisträger in der Kategorie Barrierefreiheit & Infrastruktur, HörMal Audiodeskription gUG, Hörerlebnisse und Begegnungen schaffen – Live-Hörbeschreibungen zur Barrierefreiheit.“ Zudem steht neben ihnen Stephan Pöhler, der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für die Belange für Menschen mit Behinderung.
Die Preisträger des sächsischen Inklusionspreises 2020 in der Kategorie Barrierefreiheit und Infrastruktur: Peter Lomb, Tomke Koop und Florian Eib von HörMal Audiodeskription und der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung bei der Preisverleihung. Foto: Geschäftsstelle des Beauftragten der Sächsischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen; Swen Reichhold

„Sächsischer Inklusionspreis 2020 geht an die Macher der DHfK-Audiodeskription“

Quelle: SC DHfK Leipzig vom 03.12.2020 / Autor: John Wieden

Was für eine Überraschung! Die Macher der Audiodeskription des SC DHfK Handball haben den Sächsischen Inklusionspreis 2020 gewonnen. Am Donnerstag wurde die HörMal Audiodeskription mit dem Inklusionspreis in der Kategorie Barrierefreiheit und Infrastruktur ausgezeichnet.

Als einer der Vorreiter in der Handball-Bundesliga was das Thema Inklusion betrifft, gibt es bei den Heimspielen des SC DHfK Leipzig bereits in der 5. Saison in Folge eine Audiodeskription bei jedem Heimspiel. Die Spielbeschreibung für sehbehinderte und blinde Handballfans durch geschulte Reporter hatte im Jahr 2017 als ehrenamtliches Projekt begonnen. In Zusammenarbeit mit der Handball-Bundesliga GmbH waren die DHfK-Blindenreporter bereits bei anderen Handball-Großveranstaltungen, wie dem Pixum Super Cup und dem All Star Game im Einsatz. Außerdem berichteten sie per Audiodeskription ebenfalls von der Handball-WM der Frauen 2017 sowie der Heim-WM 2019 der Männer.

Inzwischen hat das Team um Florian Eib, Peter Lomb und Tomke Koop professionelle Strukturen geschaffen. 2019 gründeten sie die HörMal Audiodeskription und setzen sich dort nicht nur beim Handball, sondern bei ganz vielen Großveranstaltungen für Teilhabe und Barrierefreiheit ein. Obwohl das Jahr 2020 große Herausforderungen mit sich brachte und viele geplante Sport- und Kulturveranstaltungen mit Audiodeskription abgesagt werden mussten, startete die HörMal Audiodeskription in diesem Jahr zahlreiche neue Projekte und entwickelte viele digitale Formate für ihre Zielgruppe. Gemeinsam mit dem SC DHfK Handball arbeiteten sie beispielsweise an barrierefreien Sport-Mitmacht-Videos für Kinder.

„Wir gratulieren der HörMal Audiodeskription ganz herzlich und sind sehr stolz darauf, dass dieses Projekt, was vor mehr als vier Jahren bei unserem ersten Inklusionsspieltag seinen Anfang genommen hat, heute mit so einer großartigen Auszeichnung prämiert wurde. Neben ihrem Engagement bei uns, hat die HörMal Audiodeskription bereits internationale Großereignisse begleitet und ihren Service mittlerweile auf ganz viel Sport- und Kulturveranstaltungen ausgeweitet. Das ist eine ganz spannende Geschichte, die zeigt, was möglich ist, wenn ein paar „positiv Verrückte“ bereit sind, anzupacken und ihren Enthusiasmus einzubringen“, freut sich DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther.

Die traditionelle Preisverleihung vom Sächsischen Inklusionspreis fand angesichts der aktuellen Corona-Schutz-Bestimmungen diesmal nicht im Sächsischen Landtag in Dresden, sondern beim Kommunalen Sozialverband in Leipzig statt. Insgesamt 60 Einrichtungen und Initiativen hatten sich mit eindrucksvollen Beispielen um den Inklusionspreis beworben.

Audio-Adventskalender 2020: Das Banner von SICHTBAR – Der Podcast ist ein Rechteck. In der Mitte des Rechtecks befindet sich vor einem roten Hintergrund ein weißes, kreisförmiges Mikrofon. Im Mikrofon befindet sich der Schriftzug "SICHTBAR DER PODCAST" in weißer Farbe. Über dem Kopf des geschwungenen Mikrofons im Logo hängt eine Weihnachtsmütze und unter dem Schriftzug „SICHTBAR Der Podcast“ ist ein grüner Tannenzweig.

SICHTBAR-Podcast: Unser Audio-Adventskalender 2020

SICHTBAR Audio-Adventskalender 2020

Das Banner von SICHTBAR – Der Podcast ist mit runter Untergrundfarbe gestaltet. In der Mitte befindet sich das Logo von SICHTBAR in weißer Farbe. Über dem Kopf des geschwungenen Mikrofons im Logo hängt eine Weihnachtsmütze und unter dem Schrift „SICHTBAR Der Podcast“ ist ein grüner Tannenzweig.

Im August haben wir unseren Podcast „SICHTBAR“ ins Leben gerufen. Unser Ziel war es, die vielen interessanten Gespräche, die wir führen dürfen auch öffentlich zu machen. Wir befassen uns in unserer Arbeit mit den Themen Barrierefreiheit, Teilhabe und Inklusion. Dabei treffen wir regelmäßig Engagierte, Vordenker und natürlich auch viele Menschen mit Handicaps persönlich. Mit diesem kleinen Adventskalender möchten wir uns bei allen Hörerinnen und Hörern und bei allen, die uns unterstützt haben, bedanken. 

Wir haben da mal etwas vorbereitet ...

Wir möchten in unserem Podcast Antworten haben. Aber keine Antwort ohne Frage! In unserem Audio-Adventskalender haben wir 24 Fragen (und Antworten) gesammelt, die uns das Jahr über erreicht haben. Manches wollten wir auch einfach selbst schon immer wissen. Wir wünschen allen viel Spaß beim Hören und eine besinnliche Weihnachtszeit!

Transkript zu: Eine Packung gute Laune! (PDF)


Transkript zu: Wie funktioniert ein Mobilitätstraining? (PDF)


Transkript zu: Wie binden sich Menschen mit einem Arm die Schuhe? (PDF)


Transkript zu: Gibt es blinde Schiedsrichter? (PDF)


Transkript zu: Wonach suchen Blinde ihren Partner aus? (PDF)


Transkript zu: Gibt es inklusive Stadtführungen? (PDF)


Transkript zu: Lifehacks: Blind Obst und Gemüse unterscheiden (PDF)


Transkript zu: Welche Farbvorstellung hat ein Geburtsblinder? (PDF)


Transkript zu: Warum ist „Justitia“ blind? (PDF)


Transkript zu: Müssen Blinde eine Blindenschule besuchen? (PDF)


Transkript zu: Können blinde Menschen Fahrrad fahren? (PDF)


Transkript zu: Wie funktioniert „Leichte Sprache“? (PDF)


Transkript zu: Warum rufen Blindenfußballer „Voy“? (PDF)


Transkript zu: Wie funktionieren Leitlinien? (PDF)


Transkript zu: Gibt es Datingplattformen für Blinde (PDF)


Transkript zu: Wer hat Gebärdensprache erfunden? (PDF)


Transkript zu: Was versteht man unter barrierefreiem Lesen? (PDF)


Transkript zu: Sind Blindschleichen wirklich blind? (PDF)


Transkript zu: Können Blinde eine Kerze anzünden? (PDF)


Transkript zu: Wie kann man mit Taubblinden kommunizieren? (PDF)


Transkript zu: Wie wählen Blinde? (PDF)


Transkript zu: Was zeichnet eine barrierefreie Website aus? (PDF)


Transkript zu: Können Rollstuhlfahrer Auto fahren? (PDF)


Transkript zu: Wie funktioniert die Blindenschrift? (PDF)


Hört den Podcast auf eurem iPhone: https://apple.co/37mvqcO

… oder bei Spotify: https://spoti.fi/3o85TL9

Wolf Schmidt und Tomke Koop stehen nebeneinander auf einem Blindenfußball-Feld und lächeln in die Kamera. Wolf Schmidt trägt einen dunkelgrauen Trainingsanzug und eine Basecap mit St. Pauli Schriftzug. Tomke hat eine Hand in der Tasche ihres Mantels mit der anderen Hand hält sie einen Blindenfußball hoch. Wolf Schmidt hat eine Hand hinter dem Rücken, mit der anderen zeigt er auf den Blindenfußball in Tomkes Hand. Foto: Florian Eib

SICHTBAR-Podcast: Hinter den Kulissen beim Blindenfußball

Hinter den Kulissen beim Blindenfußball

Eine neue Folge von SICHTBAR – Der Podcast mit Wolf Schmidt, der nicht nur ein kreativer Kopf, sondern auch der Trainer der Blindenfußball-Mannschaft vom FC St. Pauli ist. Anlässlich des anstehenden Finales der Blindenfußball-Bundesliga am 24. Oktober 2020 in Magdeburg hat sich Tomke Koop mit Wolf Schmidt in Hamburg getroffen, um ihn und seine Arbeit besser kennenzulernen. Schmidt spricht dabei nicht nur über seine Erfahrungen im Blindenfußball, sondern auch über seinen persönlichen Weg vom Kindesalter, Kreativität und die Anfänge der Blindenreportage bei St. Pauli. Viel Spaß beim Hören!

Wolf Schmidt und Tomke Koop stehen nebeneinander auf einem Blindenfußball-Feld und lächeln in die Kamera. Wolf Schmidt trägt einen dunkelgrauen Trainingsanzug und eine Basecap mit St. Pauli Schriftzug. Tomke hat eine Hand in der Tasche ihres Mantels mit der anderen Hand hält sie einen Blindenfußball hoch. Wolf Schmidt hat eine Hand hinter dem Rücken, mit der anderen zeigt er auf den Blindenfußball in Tomkes Hand. Foto: Florian Eib
Das anstehende Finale der Blindenfußball-Bundesliga hat Tomke Koop zum Anlass genommen, Wolf Schmidt, den Trainer der Blindenfußball-Mannschaft vom FC St. Pauli, zu treffen. Foto: Florian Eib

  • Transkript (PDF) – Folge: Blindenfußball-Trainer Wolf Schmidt

Vom Schüler in New York über die Land-WG bis zur Blindenreportage

Das Leben von Wolf Schmidt ist alles andere als eintönig. Seine ersten zwei Schuljahre verbrachte er in New York, da sein Vater dort für einige Zeit forschte. Nach diesen zwei Jahren ging es für die Familie wieder zurück nach Deutschland, wo Schmidt schon in der Schulzeit seine Interessen und Talente erkannt hat, die vor allem im kreativen Bereich und im Sport liegen. Nach der Schulzeit hat er sich neben seinem Zivildienst daher in einer Land-WG kreativ ausgelebt, Musik gemacht (Wolf Schmidt ist leidenschaftlicher Bassist) und gemalt. „Manchmal wünsche ich mir, mit einem anderen Bewusstsein diese Zeit noch mal erleben zu können“, sagt Wolf Schmidt über die Zeit der 80er. 

Nach dem Zivildienst absolvierte Schmidt ein Film-Studium und arbeitete anschließend in Agenturen. In den 90ern fing Wolf Schmidt mit 25 Jahren an, beim FC St. Pauli in der 3. Herren-Mannschaft zu spielen. Im Gespräch erzählt Schmidt, dass Sport schon immer eine große Rolle in seinem Leben gespielt hat. Dies zeigt sich auch darin, dass er – obwohl er Film studierte – mehr Fußballer als Regisseure kannte. Nachdem sich beruflich in der Film-Branche einige Änderungen ergaben, sagte Schmidt sich selbst, dass er nur noch Dinge tun möchte, die er wirklich gut findet. Gesagt, getan! 

Zum Ende seiner Zeit in der Film-Branche ergab sich ein Zufall, der Schmidts Lebenslauf bis heute geprägt hat. Während eines Spiels vom FC St. Pauli fing Schmidt im Stadion an, einem vor ihm stehenden Blinden das Spielgeschehen zu beschreiben. Wie es dazu kam, würde an dieser Stelle mehrere Zeilen füllen. In der Podcast-Folge gibt es alle Einzelheiten dazu. In Kurzform: Durch dieses zufällige Zusammentreffen entstand 2004 die Blindenreportage beim FC St. Pauli. Schmidt ist bis heute im Bereich Blindenreportage aktiv und für ihn zählt vor allem, dass auch Fans mit Sehbehinderung ein gleichberechtigtes Fan-Dasein ausleben können. 

Wolf Schmidt an der Bande eines Blindenfußballspielfeldes. Die Fotografie zeigt ihn aus der Rückenperspektive, aus seiner schwarzen Windjacke steht „Team barrierefrei“. Schmidt blickt leicht über die Spielfeldbande gelehnt nach rechts. Sein Mund ist geöffnet, er gibt Anweisungen. Auf dem Kopf trägt er ein braunes St. Pauli-Basecap. Im Hintergrund liegt ein Blindenfußball-Spielfeld mit grünem Kunstrasen. An der gegenüberliegenden Bandenseite sind verschwommen einige Zuschauerinnen und Zuschauer zu erahnen, Foto: Tomke Koop.
Engagiert an der Seitenlinie: Wolf Schmidt beim Blindenfußball. 1991 fing Schmidt beim FC St. Pauli in der 3. Herren an, aktiv Fußball zu spielen. Mit der Trainerausbildung begann er 2006 und trainierte anfangs das Mädchen-Team des SC Sternschanze, bevor er 2009 Blindenfußballtrainer in St. Pauli wurde, Foto: Tomke Koop.

Vom Kinder-Trainer zum Blindenfußball

Gleichzeitig fing Schmidt 2006 an, einen Trainer-Lehrgang und eine Ausbildung speziell zum Kinder-Trainer zu absolvieren, da er zu dieser Zeit anfing, die Fußball-Mannschaft seiner Tochter zu trainieren. Über sich selbst sagt er übrigens, dass er nie der beste Spieler war. Seine Stärke liegt vielmehr im räumlichen Denken – wie müssen z. B. einzelne Teammitglieder stehen, wie können Räume angelaufen werden und wie entsteht ein sicherndes Spiel. 2009 fehlte dann der Blindenfußball-Mannschaft von St. Pauli ein Trainer für den Besuch eines Turniers in Köln. Schmidt wurde angefragt und sagte zu: „Ich mache nur die Vorbereitung für das Turnier. Aber dann ist Feierabend.“ 

Doch dabei sollte es nicht bleiben. Das Training der Blindenfußballer machte Schmidt so viel Spaß, dass er bis heute sein Herzblut in diese Tätigkeit steckt. Dabei kommt ihm auch seine Ausbildung zum Kinder-Trainer zugute, denn die Inhalte kann er gut auf das Training adaptieren. Seitdem hat Schmidt den Blindenfußball stetig weiter vorangetrieben. Allerdings hätten sich mit der Zeit dadurch auch die Arbeitsfelder und die Intensität deutlich gesteigert – alles im Ehrenamt wohlgemerkt. Schmidt sieht das Problem, dass der Sport in einer professionalisierten Form von zu wenig Menschen mitgegangen wird. Für die Zukunft gebe es hier ein klares Handlungsfeld, sagt der gebürtige Hamburger: Den Blindenfußball in die Breite entwickeln und Nachwuchs finden, um den Sport auch weiterhin zu erhalten. Insgesamt ist Schmidt der Meinung, dass Leistung im Bereich Behinderung zu Unrecht unterrepräsentiert ist, es fände noch keine Gleichberechtigung statt und daran müsse gearbeitet werden. 

Wolf Schmidt gibt gerne sein Wissen weiter – und das nicht nur national, sondern auch international. Er war bereits in der Schweiz und in Kambodscha aktiv, wo der dabei half, Blindenfußball-Trainer auszubilden und auch dort das Thema in die Breite zu bringen und Menschen aus „ihren stigmatisierten Behindertenrollen zu befreien“, so Schmidt. 

Als nächstes geht es für die Mannschaft vom FC St. Pauli zum Bundesliga-Finale nach Magdeburg. Am 24. Oktober 2020 spielen sie um 15 Uhr gegen den MTV Stuttgart. Nach unserem Gespräch musste Schmidt übrigens direkt los zum Training, denn die Mannschaft bereitet sich intensiv vor. Für den FC St. Pauli ist es das vierte Ligafinale in Folge, wobei sich in den letzten zwei Jahren die gegnerische Mannschaft jeweils durchsetzte. Das Spiel kann um 15 Uhr im Livestream auf dem YouTube-Kanal des FC St. Pauli-Blindenfußball verfolgt werden. Wir wünschen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Erfolg!

Wolf Schmidt mit seiner Blindenfußballmannschaft am Rande eines Spielfeldes. Die Spielerinnen und Spieler sitzen auf einer Steinerhöhung, trinken aus Wasserflaschen und hören Schmidt zu. Der hockt vor ihnen und gibt Anweisungen. Schmidt trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift „St. Pauli Blindenfußball“ und ein weißes Basecap, Foto: Florian Eib.
Jedes Jahr im Finale: In der Saison 2020 steht die Blindenfußballmannschaft des FC St. Pauli in der vierten Auflage zum vierten Mal im Ligafinale. 2017 wurde man Deutscher Meister. In den vergangenen zwei Jahren setzte sich jeweils der Finalgegner durch. Das diesjährige Finale findet am 24. Oktober in Magdeburg statt, Foto: Florian Eib.
Eine Spielszene aus einem Rollstuhl-Basketball-Spiel: Christoph Pisarz im roten Trikot dribbelt links neben sich einen Basketball. Auf der anderen Seite kommt ein Spieler im gelben Trikot herangefahren und stößt mit dem Rollstuhl gegen Christophs Rollstuhl, Foto: Florian Griep.

SICHTBAR-Podcast: Von Rollstuhl-Basketball und Liegebikes

Von Rollstuhl-Basketball und Liegebikes

SICHTBAR – Der Podcast mit Christoph Pisarz, einem echten „Macher“ in Sachen Inklusion. Christoph ist von Geburt an querschnittsgelähmt. Das hat seine Leidenschaft für intensives Sporttreiben allerdings nie getrübt. Wenn es nicht anders geht, dann muss es eben Rollstuhlsport sein. Engagiert in den Bereichen Inklusion und Barrierefreiheit spricht Christoph Pisarz auch über seine Arbeit als Dozent für soziale Arbeit und Heilpädagogik in Berlin und darüber, warum Barrierefreiheit niemals zu 100% klappen kann, vielleicht aber zu 99.

Eine Spielszene aus einem Rollstuhl-Basketball-Spiel: Christoph Pisarz im roten Trikot dribbelt links neben sich einen Basketball. Auf der anderen Seite kommt ein Spieler im gelben Trikot herangefahren und stößt mit dem Rollstuhl gegen Christophs Rollstuhl, Foto: Florian Griep.
Jahrelange Leidenschaft: Christoph Pisarz spielte zuerst für Alba Berlin, später für Pfeffersport e. V. Rollstuhl-Basketball, Foto: Florian Griep.

  • Transkript (PDF) – Folge: „Von Rollstuhl-Basketball und Liegebikes“

„Rollstuhl-Basketball war schon Inklusion, bevor es das Wort gab“

Rollstuhl-Basketball ist eine Sportart, die wie einige andere Inklusions-Sportarten auch nach dem zweiten Weltkrieg entstand – natürlich in den USA. Damals wollten Kriegsversehrte ihrem Lieblingssport weiter nachgehen und erfanden das Spiel, das extrem viele Ähnlichkeiten zum Basketball für Gehende hat. Die Korbhöhe ist dieselbe, es gibt exakt gleiche Punktwürfe und eine ähnliche Dribbeltechnik. Das Beste ist allerdings, dass auch Fußgänger beim Rollstuhl-Basketball mitspielen können. Sie müssen sich ja einfach nur mit hinsetzen und schon haben alle dieselben Voraussetzungen. Das war schon immer so. Deshalb hat Christoph Pisarz auch Recht, wenn er sagt: „Rollstuhl-Basketball war schon Inklusion, bevor es das Wort überhaupt gab.“ Mittlerweile ist Christoph nicht mehr als aktiver Spieler auf dem Feld, engagiert sich aber bei Pfeffersport e. V. als Coach und gibt so seine Erfahrungen weiter. Doch mit Bewegung ist nicht Schluss, denn sportlich ist Christoph nun im Liegebike aktiv.

Christoph Pisarz mit mehreren anderen Rollstuhlfahrern in einer Trainingshalle. Er sitzt in der Mitte der anderen, hat eine Magnettafel in Form eines Basketball-Feldes auf dem Schoß und blickt zu den anderen. Einige von ihnen trinken aus Flaschen, Foto: Pfeffersport e. V.
Seine umfangreiche Sporterfahrung gibt Christoph Pisarz auch gerne als Trainer weiter, Foto: Pfeffersport e. V.

Sport für alle – hier wird Inklusion breit gedacht

Menschen wie Christoph Pisarz sind wichtige Vermittler. Mit seiner Energie und Lebensfreude motiviert er andere, sich dem Thema „Menschen mit Behinderung“ zu nähern. Eng damit verbunden ist der Begriff Inklusion, der heute auch noch häufig missverstanden wird. Wichtiger als über Definitionen zu streiten ist allerdings die gesellschaftliche Haltung. Sport kann dabei eine entscheidende Rolle spielen. Denn Sport verbindet durch Emotionen und gemeinsame Erfolge.

Deshalb arbeitet Christoph Pisarz beim Verein Pfeffersport e. V. mit. „Pfeffersport ist ein Freizeit- und Breitensportverein, in dem alle Altersklassen, alle sozialen Schichten, Menschen mit und ohne Handicaps miteinander Sport machen.“ So steht es im Leitbild des Vereins. Christoph Pisarz erklärt hierzu: „Damit ist gemeint, dass Jeder und Jede im Sportverein und bei den Sportangeboten mitmachen kann und soll. Der Schwerpunkt bei uns liegt insbesondere auf jenen, die aus verschiedenen Gründen ausgegrenzt sind und weniger Zugang zu sportlichen Aktivitäten haben, wie Mädchen oder Geflüchtete, und Menschen mit Migrationshintergrund und Behinderung.“

Ein Foto zeigt Christoph Pisarz in einem Liegebike. Neben ihm ein weiterer Fahrer. Beide haben Helme auf und liegen flach, knapp über dem Boden in einem dreirädrigen aerodynamisch geformten Gefährt. In Höhe der Hände ist eine Handkurbel angebracht, über deren Drehen man sich fortbewegen kann, Foto: André Dounia.
Neue Leidenschaft: Nach dem Rollstuhl-Basketball kommt der Rollstuhl-Rennsport. Liegebikes bieten hierfür die optimale Aerodynamik, Foto: André Dounia.

Einen ganz persönlichen Erfolg hat Christoph erst kürzlich gefeiert, als er sein erstes 100 Kilometer Straßenrennen mit dem Liegebike absolvierte. Und das in einer Zeit von vier Stunden. Ganz schön schnell mag man meinen. Aber nicht schnell genug für den motivierten Berliner. „Ich trainiere erst seit ein paar Monaten. Mein Schnitt von 25 Kilometern pro Stunde soll längerfristig auf 30 Kilometer und höher steigen“. Wir wünschen: allseits gute Fahrt!

Audiodeskription beim Handball: Ein Foto zeigt Handballspieler im Zweikampf. Ein Spieler im grün.weißen Trikot befindet sich im Sprung und hat den rechten Arm mit dem Ball in der Hand weit hochgehoben. Ein gegnerischer Spieler im blauen Trikot umklammert ihn und reißt an seinem Trikot, Foto: Karsten Mann.

Audiodeskription beim Handball: Start in die nächste Saison

Audiodeskription beim Handball: Ein Foto zeigt Handballspieler im Zweikampf. Ein Spieler im grün.weißen Trikot befindet sich im Sprung und hat den rechten Arm mit dem Ball in der Hand weit hochgehoben. Ein gegnerischer Spieler im blauen Trikot umklammert ihn und reißt an seinem Trikot, Foto: Karsten Mann.
Das Hygiene-Konzept in der Arena Leipzig erlaubt mittlerweile über 2000 Zuschauer, Foto: Karsten Mann.

Beginn einer neuen Spielzeit

Am 01. Oktober beginnt die neue Handball-Saison. Endlich – möchte man sagen – hat die längste Zwangspause der jüngeren Handball-Geschichte ein Ende. Aufatmen ist angesagt. Nicht nur bei den Mannschaften, sondern auch bei uns, unseren Reportern für Audiodeskription und bei vielen unserer Gäste, die sich freuen, endlich wieder live dabei zu sein. Etwas Gutes hatte die lange Pause allerdings auch. Wir hatten Gelegenheit, mal wieder im Archiv zu kramen und die Geschichte der Audiodeskription beim Handball in Leipzig herauszuholen. Es ist eine kleine Pionier-Geschichte und auch der Beginn einer Handball-Liebe für viele sehbehinderte und blinde Sportfans. Denn mit Hilfe von Audiodeskription (Hör-Beschreibung) konnten auch sie endlich dem Spielgeschehen in der Halle folgen.

Start im April 2015

Einige unserer Reporter haben schon immer gerne Aufnahmen ihrer Reportagen gemacht. Nicht (oder nicht nur) um sie im Nachhinein Freunden und Eltern präsentieren zu können. Sondern vor allem, um nachzuhören, ob die Bildbeschreibungen detailliert genug, in der Reihenfolge sinnvoll waren und das Spielgeschehen gut übermittelten. Die erste Aufnahme kann auf den 09. April 2015 datiert werden. Damals beschrieben Florian Eib und Axel Ackermann das Derby SC DHfK Leipzig gegen EHV Aue. Axel Ackermann hatte die so genannte „Blindenreportage“ schon beim benachbarten Fußballverein RB Leipzig vorangebracht. Auch hier war Florian Eib von Beginn an mit dabei. Wie es dazu kam, dass beide für dieses Spiel von Fußball- zu Handball-Reportern wurden und wie es dann weiterging, daran erinnert sich Karsten Günther – Geschäftsführer des SC DHfK Handball im Gespräch mit Jeremias Diel.

Anpacken und Zugang schaffen

Jeremias Diel ist Sportwissenschaftler und auch selbst Reporter für Audiodeskription. Er schreibt gerade seine Bachelorarbeit zum Thema „Blindenreportage bei RB Leipzig“. In seiner Arbeit hat er sich auch mit dem Zugang zu Sportveranstaltungen für Menschen mit Behinderung befasst. Und auch hierzu mit Karsten Günther gesprochen:

Karsten Günther in Jacket, mit weißem Hemd und grüner Krawatte. Er schaut konzentriert. Im Hintergrund sitzen zahlreiche Fans mit grün-weißen Trikots und Klatschpappen, Foto: Karsten Mann
Ein Freund von klaren Worten: Karsten Günther ist der Architekt des Leipziger Handballvereins SC DHfK Leipzig in seiner heutigen Form, Foto: Karsten Mann.

Im Austausch besser werden

Projektarbeiten wie die Benannte von Jeremias sind für unsere Arbeit im Bereich Barrierefreiheit und Inklusion ein wichtiger Baustein. Nur über Gespräche mit Betroffenen, Beteiligten und Verantwortlichen können wir uns hier Stück für Stück verbessern. Wir von HörMal Audiodeskription unterstützen deshalb sehr gerne diese Forschung und hoffen auch auf Eure Unterstützung. Wir bitten alle, die schon Gäste bei der Audiodeskription von RB Leipzig waren, am aktuellen Fragebogen von Jeremias teilzunehmen. Noch bis zum 30.09. ist die Umfrage online und mit wenigen Klicks gut bedienbar. Danke!

Und nur einen Tag später können unsere Reporter dann endlich wieder Gäste bei der Handball-Audiodeskription für den SC DHfK Leipzig begrüßen. Etwas mehr als fünf Jahre nachdem es zum ersten Mal eine Hör-Beschreibung für sehbehinderte und blinde Handballfans in Leipzig gab. Leider wird es für die kommenden Heimspiele vorerst nur eine begrenzte Anzahl an Tickets geben. Also meldet euch bei Interesse möglichst schnell per Mail an: veranstaltungen@hoermal-audio.org. Wir freuen uns auf euch!