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Blindenfußball

Fußball mit Audiodeskription in Chemnitz: Die Grafik zeigt einen Foto-Ausschnitt, in dem die Beine und Füße einer Person mit Fußballschuhen auf einem Fußballplatz abgebildet sind. Der eine Fuß holt zum Schuss gegen einen Ball aus schwarz-weißem Leder aus. Auf dem Foto ist das Logo des Projekts #Heimspiel abgebildet: Ein kreisförmiger Schriftzug „#Heimspiel“. In der Mitte des Kreises befindet sich ein stilisierter Fußball, unter dem Kreis in schwarzer Schrift das Wort „Chemnitz“.

Fußball mit Audiodeskription #Heimspiel in Chemnitz

Fußball verbindet und kann Menschen zusammenbringen. Dafür macht sich die Initiative #Heimspiel stark. Sie richtet sich an alle Fußballbegeisterten und lädt am 26. August zu einem großen Final-Spieltag im Chemnitzer Stadion ein.

In Vorbereitung finden im Frühjahr und Sommer 2023 an verschiedenen Orten in Chemnitz Fußballspiele und Kleinturniere statt, bei denen man sich für das Finale im Stadion an der Gellertstraße qualifizieren kann. Dafür werden Amateurmannschaften gesucht. Gespielt wird mit sieben Spieler:innen (über 18 Jahren) je Team nach den klassischen Fußballregeln auf Kleinfeld. Ein Spiel dauert zwei Mal zehn Minuten. Anmeldungen sind über die Mailadresse: kontakt@heimspiel-chemnitz.de möglich.

Fußball soll Spaß machen und zum Mitspielen einladen. Alle Teams werden daher mit Blick auf sportliche Kriterien möglichst vielfältig aufgestellt sein. Am Spieltag begleitet ein Kulturprogramm mit Ausstellungen, Workshops, Musik und Gesprächen die Spiele.

Beim #Heimspiel-Finale spielt dann eine Amateur-Auswahl gegen eine Promi-Auswahl, bei der unter anderem der ehemalige deutsche Nationalspieler Thomas Hitzelsperger mit auf dem Rasen stehen wird. Da auch wir von HörMal Audiodeskription große Fußballfans sind, freuen wir uns besonders, dieses Event im Chemnitzer Stadion mit einer Audiodeskription begleiten zu können. Der Eintritt ist frei. Wir nehmen ab jetzt gerne Vorbestellungen für die Plätze mit Audiodeskription an. Schreibt uns hierzu gerne eine Mail an veranstaltungen@hoermal-audio.org oder ruft uns unter der Telefonnummer 0341-33208860 an.

Wolf Schmidt und Tomke Koop stehen nebeneinander auf einem Blindenfußball-Feld und lächeln in die Kamera. Wolf Schmidt trägt einen dunkelgrauen Trainingsanzug und eine Basecap mit St. Pauli Schriftzug. Tomke hat eine Hand in der Tasche ihres Mantels mit der anderen Hand hält sie einen Blindenfußball hoch. Wolf Schmidt hat eine Hand hinter dem Rücken, mit der anderen zeigt er auf den Blindenfußball in Tomkes Hand. Foto: Florian Eib

SICHTBAR-Podcast: Hinter den Kulissen beim Blindenfußball

Hinter den Kulissen beim Blindenfußball

Eine neue Folge von SICHTBAR – Der Podcast mit Wolf Schmidt, der nicht nur ein kreativer Kopf, sondern auch der Trainer der Blindenfußball-Mannschaft vom FC St. Pauli ist. Anlässlich des anstehenden Finales der Blindenfußball-Bundesliga am 24. Oktober 2020 in Magdeburg hat sich Tomke Koop mit Wolf Schmidt in Hamburg getroffen, um ihn und seine Arbeit besser kennenzulernen. Schmidt spricht dabei nicht nur über seine Erfahrungen im Blindenfußball, sondern auch über seinen persönlichen Weg vom Kindesalter, Kreativität und die Anfänge der Blindenreportage bei St. Pauli. Viel Spaß beim Hören!

Wolf Schmidt und Tomke Koop stehen nebeneinander auf einem Blindenfußball-Feld und lächeln in die Kamera. Wolf Schmidt trägt einen dunkelgrauen Trainingsanzug und eine Basecap mit St. Pauli Schriftzug. Tomke hat eine Hand in der Tasche ihres Mantels mit der anderen Hand hält sie einen Blindenfußball hoch. Wolf Schmidt hat eine Hand hinter dem Rücken, mit der anderen zeigt er auf den Blindenfußball in Tomkes Hand. Foto: Florian Eib
Das anstehende Finale der Blindenfußball-Bundesliga hat Tomke Koop zum Anlass genommen, Wolf Schmidt, den Trainer der Blindenfußball-Mannschaft vom FC St. Pauli, zu treffen. Foto: Florian Eib

  • Transkript (PDF) – Folge: Blindenfußball-Trainer Wolf Schmidt

Vom Schüler in New York über die Land-WG bis zur Blindenreportage

Das Leben von Wolf Schmidt ist alles andere als eintönig. Seine ersten zwei Schuljahre verbrachte er in New York, da sein Vater dort für einige Zeit forschte. Nach diesen zwei Jahren ging es für die Familie wieder zurück nach Deutschland, wo Schmidt schon in der Schulzeit seine Interessen und Talente erkannt hat, die vor allem im kreativen Bereich und im Sport liegen. Nach der Schulzeit hat er sich neben seinem Zivildienst daher in einer Land-WG kreativ ausgelebt, Musik gemacht (Wolf Schmidt ist leidenschaftlicher Bassist) und gemalt. „Manchmal wünsche ich mir, mit einem anderen Bewusstsein diese Zeit noch mal erleben zu können“, sagt Wolf Schmidt über die Zeit der 80er. 

Nach dem Zivildienst absolvierte Schmidt ein Film-Studium und arbeitete anschließend in Agenturen. In den 90ern fing Wolf Schmidt mit 25 Jahren an, beim FC St. Pauli in der 3. Herren-Mannschaft zu spielen. Im Gespräch erzählt Schmidt, dass Sport schon immer eine große Rolle in seinem Leben gespielt hat. Dies zeigt sich auch darin, dass er – obwohl er Film studierte – mehr Fußballer als Regisseure kannte. Nachdem sich beruflich in der Film-Branche einige Änderungen ergaben, sagte Schmidt sich selbst, dass er nur noch Dinge tun möchte, die er wirklich gut findet. Gesagt, getan! 

Zum Ende seiner Zeit in der Film-Branche ergab sich ein Zufall, der Schmidts Lebenslauf bis heute geprägt hat. Während eines Spiels vom FC St. Pauli fing Schmidt im Stadion an, einem vor ihm stehenden Blinden das Spielgeschehen zu beschreiben. Wie es dazu kam, würde an dieser Stelle mehrere Zeilen füllen. In der Podcast-Folge gibt es alle Einzelheiten dazu. In Kurzform: Durch dieses zufällige Zusammentreffen entstand 2004 die Blindenreportage beim FC St. Pauli. Schmidt ist bis heute im Bereich Blindenreportage aktiv und für ihn zählt vor allem, dass auch Fans mit Sehbehinderung ein gleichberechtigtes Fan-Dasein ausleben können. 

Wolf Schmidt an der Bande eines Blindenfußballspielfeldes. Die Fotografie zeigt ihn aus der Rückenperspektive, aus seiner schwarzen Windjacke steht „Team barrierefrei“. Schmidt blickt leicht über die Spielfeldbande gelehnt nach rechts. Sein Mund ist geöffnet, er gibt Anweisungen. Auf dem Kopf trägt er ein braunes St. Pauli-Basecap. Im Hintergrund liegt ein Blindenfußball-Spielfeld mit grünem Kunstrasen. An der gegenüberliegenden Bandenseite sind verschwommen einige Zuschauerinnen und Zuschauer zu erahnen, Foto: Tomke Koop.
Engagiert an der Seitenlinie: Wolf Schmidt beim Blindenfußball. 1991 fing Schmidt beim FC St. Pauli in der 3. Herren an, aktiv Fußball zu spielen. Mit der Trainerausbildung begann er 2006 und trainierte anfangs das Mädchen-Team des SC Sternschanze, bevor er 2009 Blindenfußballtrainer in St. Pauli wurde, Foto: Tomke Koop.

Vom Kinder-Trainer zum Blindenfußball

Gleichzeitig fing Schmidt 2006 an, einen Trainer-Lehrgang und eine Ausbildung speziell zum Kinder-Trainer zu absolvieren, da er zu dieser Zeit anfing, die Fußball-Mannschaft seiner Tochter zu trainieren. Über sich selbst sagt er übrigens, dass er nie der beste Spieler war. Seine Stärke liegt vielmehr im räumlichen Denken – wie müssen z. B. einzelne Teammitglieder stehen, wie können Räume angelaufen werden und wie entsteht ein sicherndes Spiel. 2009 fehlte dann der Blindenfußball-Mannschaft von St. Pauli ein Trainer für den Besuch eines Turniers in Köln. Schmidt wurde angefragt und sagte zu: „Ich mache nur die Vorbereitung für das Turnier. Aber dann ist Feierabend.“ 

Doch dabei sollte es nicht bleiben. Das Training der Blindenfußballer machte Schmidt so viel Spaß, dass er bis heute sein Herzblut in diese Tätigkeit steckt. Dabei kommt ihm auch seine Ausbildung zum Kinder-Trainer zugute, denn die Inhalte kann er gut auf das Training adaptieren. Seitdem hat Schmidt den Blindenfußball stetig weiter vorangetrieben. Allerdings hätten sich mit der Zeit dadurch auch die Arbeitsfelder und die Intensität deutlich gesteigert – alles im Ehrenamt wohlgemerkt. Schmidt sieht das Problem, dass der Sport in einer professionalisierten Form von zu wenig Menschen mitgegangen wird. Für die Zukunft gebe es hier ein klares Handlungsfeld, sagt der gebürtige Hamburger: Den Blindenfußball in die Breite entwickeln und Nachwuchs finden, um den Sport auch weiterhin zu erhalten. Insgesamt ist Schmidt der Meinung, dass Leistung im Bereich Behinderung zu Unrecht unterrepräsentiert ist, es fände noch keine Gleichberechtigung statt und daran müsse gearbeitet werden. 

Wolf Schmidt gibt gerne sein Wissen weiter – und das nicht nur national, sondern auch international. Er war bereits in der Schweiz und in Kambodscha aktiv, wo der dabei half, Blindenfußball-Trainer auszubilden und auch dort das Thema in die Breite zu bringen und Menschen aus „ihren stigmatisierten Behindertenrollen zu befreien“, so Schmidt. 

Als nächstes geht es für die Mannschaft vom FC St. Pauli zum Bundesliga-Finale nach Magdeburg. Am 24. Oktober 2020 spielen sie um 15 Uhr gegen den MTV Stuttgart. Nach unserem Gespräch musste Schmidt übrigens direkt los zum Training, denn die Mannschaft bereitet sich intensiv vor. Für den FC St. Pauli ist es das vierte Ligafinale in Folge, wobei sich in den letzten zwei Jahren die gegnerische Mannschaft jeweils durchsetzte. Das Spiel kann um 15 Uhr im Livestream auf dem YouTube-Kanal des FC St. Pauli-Blindenfußball verfolgt werden. Wir wünschen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Erfolg!

Wolf Schmidt mit seiner Blindenfußballmannschaft am Rande eines Spielfeldes. Die Spielerinnen und Spieler sitzen auf einer Steinerhöhung, trinken aus Wasserflaschen und hören Schmidt zu. Der hockt vor ihnen und gibt Anweisungen. Schmidt trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift „St. Pauli Blindenfußball“ und ein weißes Basecap, Foto: Florian Eib.
Jedes Jahr im Finale: In der Saison 2020 steht die Blindenfußballmannschaft des FC St. Pauli in der vierten Auflage zum vierten Mal im Ligafinale. 2017 wurde man Deutscher Meister. In den vergangenen zwei Jahren setzte sich jeweils der Finalgegner durch. Das diesjährige Finale findet am 24. Oktober in Magdeburg statt, Foto: Florian Eib.
Sprecher für Audiodeskription Florian Eib und Felix Amrhein im Vordergrund. Im Hintergrund ist ein Blindenfußball-Spielfeld zu sehen. Mehrere Spielerinnen und Spieler und Trainer stehen an der Bande, Foto: HörMal Audiodeskription.

Sächsischer Blindenfußballcup 2019

Sprecher für Audiodeskription Florian Eib und Felix Amrhein im Vordergrund. Im Hintergrund ist ein Blindenfußball-Spielfeld zu sehen. Mehrere Spielerinnen und Spieler und Trainer stehen an der Bande, Foto: HörMal Audiodeskription.
Eine emotionale Audiodeskription konnten sehbehinderte und blinde Gäste, aber auch sehende Zuschauerinnen und Zuschauer über Kopfhörer empfangen, Foto: HörMal Audiodeskription.

Sächsischer Blindenfußballcup in Leipzig

Mit einem international besetzten Teilnehmerfeld fand der 8. Sächsische Blindenfußballcup am 26. und 27.10.2019 in Leipzig statt. Fünf Mannschaften aus Deutschland, Russland, Belgien, Österreich und Tschechien spielten an diesem Wochenende um den Sieg. Organisiert wurde der Blindenfußballcup vom 1. FC Lokomotive Leipzig und dem Chemnitzer Ballspiel-Club.

Außerhalb der Blindenfußball-Bundesliga gibt deutschlandweit in dieser Sportart nur wenige Vereinsturniere. Der Sächsische Blindenfußballcup hat mittlerweile einen gewissen Kultstatus erreicht. Fast alle Mannschaften nahmen weite Wege auf sich, um Teil des Turniers zu sein. Spitzenreiter in puncto Anreisezeit war die russische Mannschaft vom FC Spartak Yoshkar-Ola mit ca. 36 Stunden Anfahrt. Eine weitere Besonderheit war der Zusammenschluss der Mannschaften FC St. Pauli/Lokomotive Leipzig/Ballspiel-Club Chemnitz, die das Turnier als Spielgemeinschaft bestritten und letztendlich auch gewannen.

Barrierefreiheit durch Audiodeskription

Bei der Durchführung eines solchen Events darf eine Live-Audiodeskription natürlich nicht fehlen. Vor allem dann nicht, wenn blinde und sehbehinderte Menschen im Fokus stehen. Wir durften das Turnier an beiden Tagen mit unserer Spielbeschreibung ausstatten und so zur Barrierefreiheit beitragen. Mittels Audiodeskription können Menschen mit einer Sehbehinderung sowie mit bestimmten körperlichen Behinderungen oder auch geistiger Behinderung die Vorgänge auf dem Spielfeld und in der Halle besser verfolgen. Da unsere Reporter Spielszenen und -abläufe detailgenau beschreiben, bietet die Audiodeskription außerdem auch einen Mehrwert für alle, die diese Sportart nicht kennen.

Michael Falb, Blindenfußballtrainer aus Chemnitz sowie die beiden Spieler von Lok Leipzig Robert Berger und Marcel Wagner grinsen in die Kamera. Wagner und Berger haben Kopfhörer auf, mit denen sie die Audiodeskription bei dieser Veranstaltung empfangen, Foto: HörMal Audiodeskription.
Bekannte Gesichter: Robert Berger und Marcel Wagner aus der 1. Mannschaft des 1. FC Lokomotive Leipzig zeigten sich interessiert für den Sport, Foto: HörMal Audiodeskription.

Unsere Reporter Felix Amrhein und Florian Eib bezogen in ihre Reportage auch Regelerklärungen ein und brachten diesen besonderen Sport so auch vielen sehenden Besucherinnen und Besuchern näher. Wir haben uns besonders gefreut, dass Marcel Wagner und Robert Berger aus der ersten Mannschaft von Lok Leipzig zu Gast waren und das Turnier mit Audiodeskription verfolgt haben.

Spielergebnisse und Einzelehrungen

Mit vier Siegen, 12 Toren und nur einem Gegentor siegte die Spielgemeinschaft FC St. Pauli/Lokomotive Leipzig/Ballspiel-Club Chemnitz und hatte gleich noch einen Grund zur Freude, denn Jonathan Tönsing vom FC St. Pauli wurde mit 9 Toren Torschützenkönig.

Jonathan Tönsing, eigentlich Spieler des FC St. Pauli, hier im Bild in Trikot des 1. FC Lok Leipzig. Er hat eine Torjägerkanone und eine Urkunde in Braille-Schrift in der Hand, Foto: HörMal Audiodeskription.
Bester Torschütze des Turniers wurde Jonathan Tönsing vom FC St. Pauli (hier im Trikot des 1. FC Lok Leipzig), Foto: HörMal Audiodeskription.

Die gesamte Tabelle in der Übersicht:

Platz 1: St. Pauli / Lok Leipzig / BCS Chemnitz (12 Punkte, 12:1 Tore)
Platz 2: FC Spartak Yoshkar-Ola (9 Punkte, 10:2 Tore)
Platz 3: ÖBSV Vienna (6 Punkte, 3:8 Tore)
Platz 4: Cécifoot Charleroi (3 Punkte, 3:7 Tore)
Platz 5: BSC Praha (0 Punkte, 2:12 Tore)

Weitere Einzelehrungen gingen an Filippo Bosco von Cécifoot Charleroi, der als bester Torhüter ausgezeichnet wurde. Als bester Spieler wurde von den Schiedsrichtern und Trainern Evgeny Ivanov vom FC Spartak Yoshkar-Ola ausgezeichnet.

Blindenfußballcup 2020 kann kommen

Insgesamt zeigten sich alle Beteiligten mit dem Turnier sehr zufrieden. Carola Kuhn, Leiterin der Breitensportabteilung von Lokomotive Leipzig, sprach von spannenden Spielen – man habe den Teams angemerkt, dass sie im Turnier absolut motiviert waren: „Ich bin auch mit dem organisatorischen Ablauf zufrieden. Der gemeinschaftliche Abend im Casino auf dem Gelände des Bruno-Plache-Stadions hat, glaube ich, auch zum Teamgeist aller Mannschaften beigetragen.“

Knapp 70 Personen auf einem Gruppenfoto in einer Sporthalle. Einige haben Trikots in unterschiedlichen Farben an, Foto: HörMal Audiodeskription.
Teamfoto mit allen Beteiligten, knapp 70 Personen beim 8. Sächsischen Blindenfußballcup, Foto: HörMal Audiodeskription.

Im nächsten Jahr darf es gerne so weitergehen, es sollen sogar möglicherweise noch mehr Mannschaften eingeladen werden. Dann klappt es hoffentlich auch wieder mit einer eigenständigen Mannschaft von Lok Leipzig im Turnier.

Eine besondere Spielgemeinschaft

Dass die Gastgeber aufgrund von Verletzungen in einer Spielgemeinschaft mit dem FC St. Pauli spielten, war in diesem Jahr eine Notlösung, die aber zuletzt alle Beteiligten zufriedenstellte. Ein besonderer Dank geht dabei an Wolf Schmidt, der sich als Trainer vom FC St. Pauli für diese Spielgemeinschaft stark machte: „Es ist schon so, dass man sich bei diesen Vereinsturnieren, was nicht Bundesliga ist, auch gegenseitig unterstützt. Das tut ja keinem weh. Ich finde es reizvoll zu zeigen, dass man auch miteinander spielen kann, egal welche Trikotfarbe man sonst trägt.“

Das Turnierziel haben er und sein Team auch erreicht: „Ich bin sehr zufrieden, dass bei einem so großen Kader, der um drei Spieler erweitert wurde, am Ende trotzdem alle Spielerinnen und Spieler mit ihren Einsatzzeiten zufrieden waren und wir den Titel verteidigen konnten“, resümierte Schmidt nach dem Turnier.

In diesem Sinne freuen wir uns über eine gelungene Veranstaltung und auf den 9. Sächsischen Blindenfußballcup 2020. Zuletzt ein paar Impressionen von diesem Wochenende:

Szene aus der Blindenfußball-Bundesliga: St. Paulis Jonathan Tönsing schirmt den Ball gegen drei Stuttgarter Spieler ab.

Sächsischer Blindenfußball-Cup 2019

Beim Blindenfußball sieht nur der Torwart und der Guide hinter dem gegnerischen Tor. Der rasselnde Spielball dient den Akteuren auf dem Spielfeld als Orientierung. Wir statten das Event mit einer Live-Audiodeskription vor Ort aus.

Der Eintritt ist frei, wir freuen uns über jeden Gast. Sie können sich für die Live-Audiodeskription vor Ort gerne vorher per Mail anmelden unter: veranstaltungen@hoermal-audio.org. Bei Fragen sind wir auch telefonisch unter 0173-3133822 zu erreichen. Der genaue Zeitplan findet sich unter: https://spielerfassung.blindenfussball.net/.

Ein Livestream startet zu Veranstaltungsbeginn (Reporter: Felix Amrhein, Florian Eib).


Spannendes Teilnehmerfeld

Bereits zum achten Mal findet an diesem Wochenende der Sächsische Blindenfußball-Cup in Leipzig statt. In diesem Jahr hat das Turnier außerdem den Namen „international“ verdient. Fünf Teams aus fünf verschiedenen Ländern treten an diesem Wochenende gegeneinander an: Der Gastgeber ist wie immer der 1. FC Lok Leipzig. Die weiteren Gäste sind:  FC Spartak Yoshkar-Ola (Russland), ÖBSV Vienna (Österreich), BSC Praha (Tschechien) und Cécifoot Charleroi (Belgien). Charleroi sollte bereits vergangenes Jahr mitspielen. Da passte es terminlich nicht. Für die russische Mannschaft sowie die Mannschaft aus Wien ist es die erste Reise in die Messestadt Leipzig: „Wir wollten für dieses Jahr einfach mal etwas anderes“, sagt Carola Kuhn, Verantwortliche der Breitensport-Abteilung des 1. FC Lok Leipzig. „Der Kontakt zu den Teams ist über ein Turnier in Charleroi zustande gekommen, bei dem wir zu Gast waren.“

Premiere für eine besondere Spielgemeinschaft

Im vergangenen Jahr hatte der FC St. Pauli das Turnier gewonnen. Zum besten Torschützen avancierte Rasmus Narjes. Für die Gastgeber, damals noch in der Spielgemeinschaft Lok Leipzig / Chemnitzer FC reichte es “nur” zum fünften Rang. Spieler beider Teams sind in diesem Jahr wieder in Leipzig zu Gast. Aufgrund von Verletzungen aufseiten der Leipziger / Chemnitzer wird es aber eine Spielgemeinschaft zwischen Lok Leipzig, dem BSC Chemnitz und dem deutschen Vizemeister FC St. Pauli geben. „Ich möchte mich an dieser Stelle auch noch mal bei Wolf Schmidt bedanken, der sich bereit erklärt hat, uns zu unterstützen. St. Pauli hätte auch alleine antreten können.”, so Kuhn.

Der FC St. Pauli reist insgesamt mit sieben Spielern an. Mit dabei sind unter anderem Nationalspieler Jonathan Tönsing und Rasmus Narjes. Nicht dabei ist allerdings ein Torhüter. Für diese Position ist unter anderem Tim van Aken (MTV Stuttgart) vorgesehen: „Es ist schon so, dass man sich bei diesen Vereinsturnieren, was nicht Bundesliga ist, auch gegenseitig unterstützt. Das tut ja keinem weh. Ich finde es reizvoll zu zeigen, dass man auch miteinander spielen kann, egal welche Trikotfarbe man sonst trägt“, freut sich Schmidt auf das Wochenende und kann sich durchaus vorstellen, dass seine Jungs während des Turniers in Trikots des 1. FC Lok Leipzig auflaufen. Die Zielstellung ist für Schmidt auch klar: „Wir wollen den Titel verteidigen.“