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Inklusionssport

Inklusiv Gewinnt: Szene eines Sitzvolleyballspiels. An einem niedrig hängenden Volleyball-Netz sitzen sich zwei Teams gegenüber. Eine Eine Braunhaarige auf der rechten Seite setzt zum Angriffsschlag an. Zwei Spielerinnen auf der linken Seite reißen ihre Arme zum Block hoch, Foto: Wir.Bewegen.Sport e.V.

Inklusiv Gewinnt Leipzig 2024

„Inklusiv Gewinnt“ ist ein Familiensportfest und eine Idee des Vereins Wir.Bewegen.Sport e.V. unter der Leitung der bekannten ehemaligen Einskunstläuferin Katharina Witt. Der Veranstalter schreibt auf seiner Website:

Die Idee

Ein ganzer Tag voller Veranstaltungen für Menschen mit und ohne Behinderung. Die Chancen von Inklusion erlebbar machen – mit den verbindenden Möglichkeiten des Sports, dazu begleitend Bildung und Kultur. Eingebettet in ein Familienfest. Ein Tag – als Anstoß für eine nachhaltige Entwicklung in der Region. Mit einem langfristig angelegten Konzept. Nach der erfolgreichen Premiere 2023 in Potsdam, wird „Inklusiv Gewinnt“ künftig jährlich stattfinden. In diesem Jahr nicht nur in Potsdam, sondern erstmals auch in Leipzig.

Der Sport

Bei „Inklusiv Gewinnt“ gibt es zum ersten Mal wirkliche Inklusion in einem sportlichen Wettbewerb. Olympische, paralympische, deaflympische und Special Olympics Athletinnen und Athleten treten in vier Sportarten in einem Wettkampf gegeneinander an – und in Staffeln miteinander. Durch einen speziellen Modus sind die Leistungen direkt und fair vergleichbar – wer als erster über die Ziellinie läuft, hat gewonnen.

Zu den teilnehmenden Top-Athletinnen und Athleten am 5. Mai gehören unter anderem:

Schwimmen: Florian Wellbrock, Olympiasieger 2021 und mehrfacher Welt- und Europameister, Elena Semechin, Paralympics-Siegerin 2021, Weltmeisterin 2013, 2019 und 2023, Taliso Engel, Paralympics-Sieger 2021, Weltmeister 2019

Triathlon: Martin Schulz, Paralympics-Sieger 2016 und 2021, Welt- und Europameister, Caroline Pohle, Ironman 70.3-Champion 2022 und Challenge-Champion 2023, Maik Petzold, zweimaliger Olympia-Teilnehmer, WM-Medaillen-Gewinner

Sitzvolleyball: Alexander Schiffler, fünfmaliger Paralympics Teilnehmer, Medaillengewinner 2012

Leichtathletik: Tessa Lange, Deaflympics-Athletin und Gehörlosen-Europameisterin über 100 Meter, Judith Freyer und Frances Kreßner – Gold Special Olympics World Games 2023

Das Programm

Direkt im Leichtathletik-Stadion präsentieren sich viele Vereine, Verbände und Initiativen aus der Region, die Inklusion schon seit vielen Jahren leben. Aktionsstände laden die Leipzigerinnen und Leipziger sowie Gäste zum Mitmachen und Ausprobieren ein. Das gesamte Areal ist geeignet für Menschen mit oder ohne Behinderungen. Wir wollen Inklusion auch durch die Mitmach-Angebote und den Austausch erlebbar machen

Zentraler Anlaufpunkt wird eine kleine Show-Bühne sein, auf der alle Besucherinnen und Besucher Talks mit spannenden Persönlichkeiten, Live-Musik und Vorführungen erleben können.

Zum Programm in Leipzig gehört: Bühnenprogramm mit MDR Radio Moderator Marko Ramm, Live-Musik von Petti West, Tanz-Performance von Vanessa Power, Siegerehrungen, Live-Talks mit Katarina Witt sowie Sportlerinnen und Sportlern, Mitmach-Angebote zum Ausprobieren für Menschen mit und ohne Behinderungen, und für alle Altersklassen unter anderem Torschusswand & Tischkicker (EURO 2024), Blindenfußball-Court, Sitzvolleyball, Kids-Areal mit Hüpfburg, dazu Aktionen von Turnfest Leipzig 2025, Landessportbund, Kreisportbund, Icefighters Leipzig.

Bringt gerne eure Freunde und Familien mit. Der Eintritt zu allen Wettbewerben und zum Familienfest ist frei.

Audiodeskription – Inklusiv Gewinnt

Natürlich dürfen bei diesem Event inklusive Services nicht fehlen. Wir sind mit einer Audiodeskription den ganzen Tag vor Ort. Da wir ein Zweierteam sind, können wir auch individuell für Interessierte die jeweiligen Events beschreiben. Schreibt uns bei Interesse gerne eine Mail an veranstaltungen@hoermal-audio.org oder ruft uns unter 0173-3133822 an. Wir freuen uns auf euch!

Wie funktioniert Blindentennis? In einer Tennishalle in der Nähe von Berlin stehen Philip Sauer, Lars Stetten, Bianka Gräming und Torsten Gutsche nebeneinander an eeinem Tennisnetz. Sie tragen Sportkleidung. Die Trainingsgruppe hat Tennisschläger in der Hand. Alle lächeln uns an, Foto: HörMal Audiodeskription

SICHTBAR-Podcast: Wie funktioniert Blindentennis?

Wie funktioniert Blindentennis?

Spiel, Satz und Sieg! Das gilt auch fürs Blindentennis. Eine Sportart, die dem Tennis für Sehende eigentlich sehr ähnelt, aber dann doch ganz anders ist. Wie funktioniert Blindentennis? Lars Stetten und Bianka Gräming, die jeweils amtierenden Deutschen Meister in ihrer Klasse, sowie ihr Trainer Torsten Gutsche bringen euch in dieser Folge die Welt dieser faszinierenden Sportart näher. Alle drei trainieren bereits seit über 5 Jahren zusammen beim TC Ludwigsfelde in der Nähe von Berlin und konnten gemeinsam schon einige nationale aber auch internationale Titel einfahren. Unser Reporter Philip Sauer hat sich für SICHTBAR – Der Podcast mit den Dreien in ihrer Trainingsstätte getroffen und klärt alle Fragen, die ihr über diese noch junge Sportart wissen müsst. 

Wie funktioniert Blindentennis? In einer Tennishalle in der Nähe von Berlin stehen Philip Sauer, Lars Stetten, Bianka Gräming und Torsten Gutsche nebeneinander an eeinem Tennisnetz. Sie tragen Sportkleidung. Die Trainingsgruppe hat Tennisschläger in der Hand. Alle lächeln uns an, Foto: HörMal Audiodeskription
Spaß am Spiel – von links nach rechts: Philip Sauer, Lars Stetten, Bianka Gräming und Torsten Gutsche in einer Tennishalle vor dem gemeinsamen Training, Foto: HörMal Audiodeskription.

Den ersten Treffer vergisst man nie 

Der 46-jährige in Berlin geborene Lars Stetten spielt seit Ende 2016 Blindentennis. Auf Turnieren tritt er in der Kategorie B1, also bei den vollständig Erblindeten, an. Schon im Kindesalter war Lars stark kurzsichtig und im Laufe der Jahre hat sich sein Sehvermögen nach und nach vermindert. Doch das hielt ihn nie davon ab, Sport zu betreiben. Neben dem Blindentennis spielt er bereits seit 2010 in der Blindenfußball-Bundesliga, aktuell in der 1. Mannschaft der Hertha BSC Berlin.
Seine sportliche Vorerfahrung im Fußball nützt ihm auch fürs Blindentennis. Auch wenn Lars zuvor noch nie einen Schläger in der Hand gehalten hat, dauert es nicht lange bis er die ersten Bälle übers Netz bringt. „Das war natürlich ein überragendes Gefühl so einen Ball dann mal zurückgespielt zu kriegen“, sagt Lars. Durch seinen Ehrgeiz und wöchentliches Training wird er immer besser, sodass er bald auch auf Turnieren antritt. Im Jahr 2022 auf den Nationalen Meisterschaften in Löhne gelingt ihm dann der ganz große Coup, er krönt sich zum besten Blindentennis Spieler in Deutschland. Doch sein Durst nach Erfolg ist noch lange nicht gestillt. Im Sommer 2023 tritt er erstmals bei den World Games in Birmingham an und misst sich dort mit den internationalen Größen des Blindentennis. 

Blindentennis – Auch ohne sportliche Vorerfahrung 

Etwas anders verläuft der Werdegang von Bianka Gräming. Sie ist bereits seit ihrer Geburt vollständig blind und hatte vor dem Blindentennis nur wenige Berührungen mit Sport im Allgemeinen: „Ich habe 20 Jahre keinen Sport gemacht, wer weiß, ob ich beim Blindentennis überhaupt irgendwas schaffe“, zitiert Bianka ihre Gedanken aus dem Jahr 2016, als sie an dem ersten deutschen Blindentennis Workshop der Gold Kraemer Stiftung in Köln teilnimmt. Doch ähnlich wie Lars wird auch sie direkt vom Ehrgeiz gepackt und hat schnell großen Spaß an der Sportart. Bianka ist es, die das Blindentennis letztendlich nach Brandenburg und im Endeffekt zum TC Ludwigsfelde bringt. Auch sie kann sich bei den Deutschen Meisterschaften im Jahr 2022 in Löhne gegen ihre Konkurrentinnen in der Kategorie B1 durchsetzen und darf sich deshalb heute Deutschlands beste blinde Tennisspielerin nennen. 

Das Erfolgsrezept – Training, Training, Training 

Um sich stetig zu verbessern, investieren Lars und Bianka viel Zeit und brauchen natürlich auch einen guten Trainer. Und den haben sie mit Torsten Gutsche gefunden. Torsten spielt selbst seit seiner Jugend erfolgreich Tennis, doch anders als seine Schützlinge kann er den Ball sehen. Bevor er Lars und Bianka kennenlernte, wusste er nicht mal, dass es Blindentennis überhaupt gibt. Doch als er darauf angesprochen wird, ob er sich vorstellen könnte, die beiden zu trainieren, ist er sofort dabei. Als klassischer Tennistrainer mit einer C-Trainer-Lizenz stürzt er sich in das neue Abenteuer. Doch letztendlich muss er seine Trainingsmethoden gar nicht so sehr umstellen: „Ich trainiere mit den beiden genauso, wie ich das auch mit Sehenden machen würde“, sagt Torsten. Aus diesem Grund laufen die Trainings meistens nach dem klassischen Schema ab: Ein kurzes Aufwärmprogramm, dann verschiedene Schlagübungen und am Ende gibt es ein freies Spiel. Die wichtigsten Voraussetzungen, um erfolgreich Blindentennis zu spielen, sind für Torsten: Der Spaß an Bewegung und natürlich auch am Bälle schlagen. 

Am besten einfach ausprobieren

Nahezu in ganz Deutschland gibt es Standorte, an denen Blindentennis gespielt wird. Bei Interesse könnt ihr euch gerne beim TC Ludwigsfelde über die Sportart und Kontakte informieren oder sonst auch einfach beim Tennisverein um die Ecke mal anfragen, ob dieser nicht vielleicht auch Blindentennis anbieten würde. Aber zuerst hört ihr euch am besten unsere Podcastfolge an: „Wie funktioniert Blindentennis?“ Wir haben es herausgefunden.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.