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SICHTBAR – Der Podcast

Posttraumatische Belastungsstörung: Ein Foto zeigt den Soldaten Andreas Eggert in Militärkleidung mit Camouflage-Tarnmuster. Er blickt ernst in Richtung der Kamera und hat ein Maschinengewehr bei sich. Eggert bewegt sich draußen. Im Hintergrund zeichnen sich hohe Berge mit Schnee darauf ab. Im mittleren Bildbereich fließt ein Fluss, im Vordergrund Eggert, der an einem steinigen Flussufer entlanggeht, Fotorechte: Andreas Eggert.

SICHTBAR – Der Podcast: Posttraumatische Belastungsstörung

Posttraumatische Belastungsstörung – Ein Tabuthema

Posttraumatische Belastungsstörung: Ein Foto zeigt den Soldaten Andreas Eggert in Militärkleidung mit Camouflage-Tarnmuster. Er blickt ernst in Richtung der Kamera und hat ein Maschinengewehr bei sich. Eggert bewegt sich draußen. Im Hintergrund zeichnen sich hohe Berge mit Schnee darauf ab. Im mittleren Bildbereich fließt ein Fluss, im Vordergrund Eggert, der an einem steinigen Flussufer entlanggeht, Fotorechte: Andreas Eggert.
Sein Traum war ein ganz anderer: Als der gelernte Koch und spätere Berufssoldat Andreas Eggert 2006 das erste Mal für die Bundeswehr im Afghanistan-Einsatz war, war er fasziniert von der Schönheit des Landes und der Ehrlichkeit der Menschen, Fotorechte: Andreas Eggert.

Andreas Eggert ist Berufssoldat im Ruhestand seit 2020. Zwischen 1999 und 2013 war er achtmal bei Auslandseinsätzen bei der Bundeswehr. Infolgedessen leidet er an einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Wie ist es dazu gekommen? Und wie sehr ist seine gesellschaftliche Teilhabe eingeschränkt? Constantin Sträter hat mit ihm gesprochen. 

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Immer unter Anspannung

Erst kurz vor seinem ersten Auslandseinsatz hatte Eggert eine Familie gegründet. Ein Grund ins Ausland zu gehen, war die Aussicht, Berufssoldat zu werden und so finanziell abgesichert zu sein. Schlimme Erlebnisse aus der Zeit und die ständige Gefahr während des Einsatzes setzen Andreas Eggert allerdings bis heute zu. Er hat Helfern vor Ort, die die Bundeswehr etwa mit Informationen unterstützt haben, Sicherheit versprochen. Nicht immer konnte er das Versprechen erfüllen. Das Gefühl, für manche Leute vor Ort vielleicht nicht genug getan zu tun haben, schildert er als sehr belastend. Besonders schlimm für ihn persönlich sei die Zeit zwischen den Einsätzen zurück in Deutschland gewesen. „In Afghanistan wusste ich, von wo die Gefahr kam, aber in Deutschland wusste ich das nicht, ich fühlte mich nicht geschützt“, sagt er.

Ein Portraitfoto zeigt Andreas Eggert. Er ist Mitte bis Ende vierzig, hat einen runden Kopf und eine hohe Stirne. Seine Augen und Lippen sind schmal. Er hat Mund geschlossen, blickt neutral und hat einen Kinnbart. Eggert trägt ein schwarzes T-Shirt und offen darüber liegend ein hellblaues Hemd, Fotorechte: Andreas Eggert.
Offen berichtet uns Andreas Eggert über seine Posttraumatische Belastungsstörung, über Verfolgungsangst, ständige Anspannung und Überreiztheit außerhalb seiner Einsätze, Fotorechte: Andreas Eggert.

Verein hilft Betroffenen

2021 zogen die internationalen Truppen aus Afghanistan ab.  Eggert bezeichnet den Einsatz und die Toten als „sinnlos“. Zwar seien wichtige Fortschritte erzielt worden in den letzten 20 Jahren, doch diese seien nicht von Dauer gewesen; die Taliban regiere heute härter und die Menschen seien im Alltag heftigen Repressalien ausgesetzt.
Andreas Eggert war beim Abzug 2021 schon nicht mehr im Dienst. Bereits 2013 begab er sich in therapeutische Behandlung. Seitdem versucht er seine Erlebnisse zu verarbeiten. Damit andere Soldaten Unterstützung bekommen, wenn sie infolge der Einsätze ihren Alltag in Deutschland nicht mehr bewältigen können, engagiert er sich im Bund Deutscher EinsatzVeteranen e. V. Dort ist er im Vorstand tätig, zusammen mit 135 ehrenamtlich Engagierten, die die Leiden von Soldaten enttabuisieren möchten und den Betroffenen schnelle Hilfe anbieten.

Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie sich selbst suizidgefährdet fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der Hotline 0800-1110111 oder 0800 1110222 erhalten Sie Hilfe.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

Das Foto zeigt Anna Müller aus der mixed-abled Tanz-Gruppe vom Tanzlabor Leipzig und Tomke Koop von HörMal Audiodeskription. Beide lächeln in die Kamera. Anna sitzt im Rollstuhl, Tomke Koop auf einem Sofa und hält ein Mikrofon. Hinter ihnen erstreckt sich eine weiße Wand mit rotem Wellen-Muster und einem bunten Graffiti-Bild.

SICHTBAR – Der Podcast: Was ist mixed-abled Tanz?

 

Was ist mixed-abled Tanz?

Das Foto zeigt Anna Müller vom Tanzlabor Leipzig und Tomke Koop von HörMal Audiodeskription. Beide lächeln in die Kamera. Anna sitzt im Rollstuhl, Tomke Koop auf einem Sofa und hält ein Mikrofon. Hinter ihnen erstreckt sich eine weiße Wand mit rotem Wellen-Muster und einem bunten Graffiti-Bild.

Anna Müller vom Tanzlabor Leipzig war zu Gast bei SICHTBAR – Der Podcast. Gemeinsam mit Tomke Koop hat sie über mixed-abled Tanz gesprochen.

Mixed-abled Tanz gewinnt immer mehr an Bekanntheit. In vielen größeren Städten sind verschiedene Tanzensembles aktiv, die sich genau damit befassen. Aber was versteht man eigentlich darunter? Wie kann er Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen? Und wie können Menschen mit Behinderung dabei in führende Rollen gebracht werden? Das alles erklärt uns Anna Müller vom Tanzlabor Leipzig in SICHTBAR – Der Podcast . Anna ist selbst Tänzerin und steht regelmäßig für das Tanzlabor auf der Bühne und hat gemeinsam mit ihren Kolleg*innen den Sächsischen Inklusionspreis gewonnen. Neben inklusiven Tanzproduktionen bietet das Tanzlabor auch das „freie Tanzen“ und verschiedene Weiterbildungen zum zeitgenössischen Tanz an.

Tanzen mit und ohne Behinderung

Der Name verrät es schon: Menschen mit unterschiedlichen Körpern und Erfahrungen tanzen zusammen. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Dinge zu beachten, denn immer wieder treten neue Fragestellungen auf. Zum Beispiel: Wie kann ich auf einer Tanzfläche für eine blinde Person Orientierung schaffen? Wie kann Tanz angeleitet werden, damit alle mitmachen können? Anna plaudert im Podcast aus dem Nähkästchen und erzählt uns aus ihrem Alltag als Tänzerin im Rollstuhl.

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Die Heiland – Wir sind Anwalt: Ein Portraitfoto zeigt die Schauspielerin Christina Athenstädt mit schulterlangen blonden gewellten Haaren. Sie hat den Arm um Pamela Pabst gelegt, die einen dunklen Blazer über einer weißen Bluse trägt und einen Blindenstock in der Hand hält. Beide lächeln, Foto: © ARD/Reiner Bajo - honorarfrei, Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter ARD-Sendung bei Nennung: »Bild: ARD/Reiner Bajo« (S2). ARD Programmdirektion/Bildredaktion, Tel. 089/590023879, mail bildredaktion@daserste.de.

Die Heiland – Wir sind Anwalt: Wie spielt man eine blinde Person?

 

Die Heiland – Wir sind Anwalt: Wie spielt man eine blinde Person?

Die Heiland – Wir sind Anwalt: Ein Portraitfoto zeigt die Schauspielerin Christina Athenstädt mit schulterlangen blonden gewellten Haaren. Sie hat den Arm um Pamela Pabst gelegt, die einen dunklen Blazer über einer weißen Bluse trägt und einen Blindenstock in der Hand hält. Beide lächeln, Foto: © ARD/Reiner Bajo - honorarfrei, Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter ARD-Sendung bei Nennung: »Bild: ARD/Reiner Bajo« (S2). ARD Programmdirektion/Bildredaktion, Tel. 089/590023879, mail bildredaktion@daserste.de.

Auch privat befreundet: Schauspielerin Christina Athenstädt (links) begleitet Pamela Pabst auch in privaten Situationen, um Gespür für ihre Rolle Romy Heiland zu bekommen, in der sie eine blinde Anwältin spielt, Foto: © ARD/Reiner Bajo.

Die neue Staffel „Die Heiland – Wir sind Anwalt“ startet! Auch in Staffel vier geht es um Romy Heiland – eine ambitionierte Rechtsanwältin und von Geburt an blind. Nun ja, fast: Sie hat ein Prozent Sehrest und an diesem hängt sie sehr.

Neue Fälle stehen bevor. Neue Mandanten, neue Liebesbeziehungen und spannende Momente erwarten uns. Ab dem 22. August 2023 in der ARD Mediathek und ab dem 29 August im Ersten. Pünktlich zum Staffelstart haben uns die Hauptdarstellerin Christina Athenstädt und die blinde Strafverteidigerin Pamela Pabst in SICHTBAR – Der Podcast spannende Einblicke in die Serie gegeben. Pamela Pabst dient als Vorbild für die Rolle der Romy Heiland und ist hinter den Kulissen aktiv.

Podcast zu „Die Heiland – Wir sind Anwalt“

Wie spielt man eigentlich eine blinde Person – insbesondere in Liebesszenen? Wie coacht Pamela Pabst die Darsteller*innen und vermittelt ihnen alles Wichtige, um eine blinde Person gut darstellen zu können? Und hat Pamela Pabst im Drehbuch schon mal etwas überhaupt nicht gefallen? Diese Fragen und viele weitere stellen wir Christina Athenstädt und Pamela Pabst in SICHTBAR – Der Podcast. Neben unterhaltsamen Antworten bekommen wir auch einen Einblick in die neue Staffel und erfahren, worauf wir uns in den kommenden Folgen freuen können!

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Brailleschrift lernen und fühlen soll Spaß machen. Eine dreidimensionale Elefantenfigur steht neben der geöffneten Seite eines Tastbuches mit einem erfühlbaren, aber zweidimensionalen Elefantenkörper. Darunter steht in Schwarz- und Brailleschrift das Wort „Elefant“. Im Hintergrund fühlt eine Hand ein abklappendes Ohr des Elefanten im Buch, Foto: HörMal Audiodeskription.

SICHTBAR-Podcast: Brailleschrift erlernen

Brailleschrift – mit den Händen lesen

Es ist ein ebenso einfaches wie faszinierendes System: Sechs Punkte in zwei senkrechten Dreier-Reihen sind der “Baukasten” aus dem Louis Braille, der findige Franzose, im 19. Jhd. eine Codierung entwickelte, mit der heute Millionen Menschen weltweit lesen können. Die sogenannte Brailleschrift hilft in der Regel blinden oder stark sehbehinderten Menschen, Bücher, Musiknoten, Zahlen zu erfühlen und ebendiese auch zu schreiben. Es versteht sich von selbst, dass sich die heute international anerkannte Blindenschrift nach ihrer Entwicklung rasant durchsetzte. Aber wie kann man Brailleschrift erlernen? Und vor allem: Vor welchen Herausforderungen stehen Menschen, die darauf angewiesen sind? Florian Eib hat für SICHTBAR – Der Podcast nachgefragt.

Brailleschrift lernen und fühlen soll Spaß machen. Eine dreidimensionale Elefantenfigur steht neben der geöffneten Seite eines Tastbuches mit einem erfühlbaren, aber zweidimensionalen Elefantenkörper. Darunter steht in Schwarz- und Brailleschrift das Wort „Elefant“. Im Hintergrund fühlt eine Hand ein abklappendes Ohr des Elefanten im Buch, Foto: HörMal Audiodeskription.
Alles eine Frage des "Gefühls": Wer Brailleschrift erlernt, kann einen großen Schatz an Tast- und Fühlübungen finden. Sie bilden die Grundlage für das Lesen der feinen Punkte, die den Code Brailleschrift darstellen, Foto: HörMal Audiodeskription.

Brailleschrift erlernen im Erwachsenenalter

Geduld, Geduld, Geduld predigt unsere Gesprächspartnerin Nadine Wettstein vom Berufsförderungswerk in Halle (Saale). Sie hat Braille erst im jungen Erwachsenenalter erlernt und spricht deshalb aus Erfahrung. Denn mit dem Alter lässt die Fühl-Fähigkeit der Finger tendenziell nach. Zudem benötigt es einiges an Gedächtnisleistung, sich die unterschiedlichen Zeichen zu merken. Unmöglich ist das Erlernen ich im späteren Alter allerdings nicht. Und mit den richtigen Methoden können auch recht schnell Lernerfolge verzeichnet werden. Im ersten Teil unserer kleinen Miniserie hat uns Nadine Wettstein verraten, wie das geht.

Brailleschrift erlernen im Kindesalter

Brailleschrift erlernen mit einem neuen Lernmaterial. Ein Finger fährt geschriebene Brailleschrift auf einer blau gestalteten Seite mit weißer Schrift entlang. Auf derselben Seite sind Würfelzeichen abgebildet. Auf der nächsten Seite des aufgeklappten Übungsbuches sind die Buchstaben „A“ und „L“ abgedruckt, Foto: HörMal Audiodeskription
Das Verständnis für Schrift und Sprache, die Unterscheidung von erhabenen Buchstaben, Braillepunkten und z. B. den Punkten auf einem Spiel-Würfel, stellen hohe Anforderungen an die Lernenden, Foto: HörMal Audiodeskription

Kinder erlernen Dinge viel schneller als Erwachsene, das ist unbestritten. Aber sie stehen beim Erlernen der Brailleschrift vor großen Herausforderungen. Denn anders als Späterblindete müssen sie neben der Braille-Zeichen auch lernen, was es überhaupt bedeutet, Sprache in Zeichen zu übersetzen. Sie müssen lernen, was es bedeutet, von links nach rechts in einer Zeile zu lesen. Letzteres ist vor allem für geburtsblinde Kinder eine der ganz großen Herausforderungen. 
Unsere Gesprächspartnerin Beatrice Ohnsorge vom Förderzentrum für Blinde und Sehbehinderte Wladimir-Filatow in Leipzig weiß aus jahrelanger Erfahrung, wie man schon mit den ganz Jungen spielerisch arbeiten kann. Mit viel Hingabe widmet sich die ausgebildete Grundschullehrerin seit Jahrzehnten der Ausbildung sehbehinderter und blinder Kinder und Jugendlicher. Im zweiten Teil unserer Miniserie zum Brailleschrift-Erlernen hat Beatrice Ohnsorge mit uns ein neues Lernmaterial angesehen, das unter anderem unter Mitarbeit des dzb lesen in Leipzig entwickelt wurde.

Brailleschriftkurse

Im dzb lesen finden übrigens regelmäßig Brailleschriftkurse statt. Der Förderverein des dzb lesen bietet zudem 90-minütige Schnupperkurse für sehende Menschen an, in denen Braillenutzer*innen System und Geschichte der Schrift erklären und sogar kleine Texte selbst gelesen und geschrieben werden können. Wer dafür nicht ins dzb lesen kommen kann, besucht den Kurs einfach online, per Zoom. Nähere Informationen zu den Brailleschriftkursen der „Freunde des barrierefreien Lesens e. V.“ gibt es unter: www.barrierefreies-lesen.de/brailleschriftkurse.

Tastbücher, Lern- und Spielmaterialien aus Leipzig

Bereits angesprochen, widmet sich das Deutsche Zentrum für barrierefreies Lesen neben vielen anderen Services auch dem Entwerfen und Verkaufen von Lernmaterialien für sehbehinderte und blinde Kinder. Dazu gehören unter anderem auch liebevoll gestaltete Fühl- und Tastbücher, die sehende und blinde auch gemeinsam ertasten und erleben können. In einer unserer Podcastfolgen haben wir mit Produktentwicklerin Antje Mönnig gesprochen. Sie erstellt das Konzept für diese inklusiven Kinderbücher. Zum Produktsortiment des dzb lesen gehören auch diverse taktile Spiele, wie zum Beispiel Fühl- oder Hör-Memories oder auch die sehr beliebten LEGO Braille-Steine. Alle angesprochenen Produkte werden vom dzb lesen vertrieben. Kontakt: verkauf@dzblesen.de, Telefon 0341 7113-119.

Ein Foto zeigt einige geöffnete und übereinanderliegende Tastbücher. Unter der Schwarzschrift sind jeweils Zeilen in Brailleschrift angebracht. Eine Abbildung aus Holz zeigt einen Schlitten, Foto: HörMal Audiodeskription.
Bunt, mit Brailleschrift und fühlbaren Abbildungen versehen. So werden taktile Kinderbücher für zum Erlebnis für Blinde und Sehende, ebenso wie für Jung und Alt, Foto: HörMal Audiodeskription.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

Wie funktioniert Blindentennis? In einer Tennishalle in der Nähe von Berlin stehen Philip Sauer, Lars Stetten, Bianka Gräming und Torsten Gutsche nebeneinander an eeinem Tennisnetz. Sie tragen Sportkleidung. Die Trainingsgruppe hat Tennisschläger in der Hand. Alle lächeln uns an, Foto: HörMal Audiodeskription

SICHTBAR-Podcast: Wie funktioniert Blindentennis?

Wie funktioniert Blindentennis?

Spiel, Satz und Sieg! Das gilt auch fürs Blindentennis. Eine Sportart, die dem Tennis für Sehende eigentlich sehr ähnelt, aber dann doch ganz anders ist. Wie funktioniert Blindentennis? Lars Stetten und Bianka Gräming, die jeweils amtierenden Deutschen Meister in ihrer Klasse, sowie ihr Trainer Torsten Gutsche bringen euch in dieser Folge die Welt dieser faszinierenden Sportart näher. Alle drei trainieren bereits seit über 5 Jahren zusammen beim TC Ludwigsfelde in der Nähe von Berlin und konnten gemeinsam schon einige nationale aber auch internationale Titel einfahren. Unser Reporter Philip Sauer hat sich für SICHTBAR – Der Podcast mit den Dreien in ihrer Trainingsstätte getroffen und klärt alle Fragen, die ihr über diese noch junge Sportart wissen müsst. 

Wie funktioniert Blindentennis? In einer Tennishalle in der Nähe von Berlin stehen Philip Sauer, Lars Stetten, Bianka Gräming und Torsten Gutsche nebeneinander an eeinem Tennisnetz. Sie tragen Sportkleidung. Die Trainingsgruppe hat Tennisschläger in der Hand. Alle lächeln uns an, Foto: HörMal Audiodeskription

Spaß am Spiel – von links nach rechts: Philip Sauer, Lars Stetten, Bianka Gräming und Torsten Gutsche in einer Tennishalle vor dem gemeinsamen Training, Foto: HörMal Audiodeskription.

Den ersten Treffer vergisst man nie 

Der 46-jährige in Berlin geborene Lars Stetten spielt seit Ende 2016 Blindentennis. Auf Turnieren tritt er in der Kategorie B1, also bei den vollständig Erblindeten, an. Schon im Kindesalter war Lars stark kurzsichtig und im Laufe der Jahre hat sich sein Sehvermögen nach und nach vermindert. Doch das hielt ihn nie davon ab, Sport zu betreiben. Neben dem Blindentennis spielt er bereits seit 2010 in der Blindenfußball-Bundesliga, aktuell in der 1. Mannschaft der Hertha BSC Berlin.
Seine sportliche Vorerfahrung im Fußball nützt ihm auch fürs Blindentennis. Auch wenn Lars zuvor noch nie einen Schläger in der Hand gehalten hat, dauert es nicht lange bis er die ersten Bälle übers Netz bringt. „Das war natürlich ein überragendes Gefühl so einen Ball dann mal zurückgespielt zu kriegen“, sagt Lars. Durch seinen Ehrgeiz und wöchentliches Training wird er immer besser, sodass er bald auch auf Turnieren antritt. Im Jahr 2022 auf den Nationalen Meisterschaften in Löhne gelingt ihm dann der ganz große Coup, er krönt sich zum besten Blindentennis Spieler in Deutschland. Doch sein Durst nach Erfolg ist noch lange nicht gestillt. Im Sommer 2023 tritt er erstmals bei den World Games in Birmingham an und misst sich dort mit den internationalen Größen des Blindentennis. 

Blindentennis – Auch ohne sportliche Vorerfahrung 

Etwas anders verläuft der Werdegang von Bianka Gräming. Sie ist bereits seit ihrer Geburt vollständig blind und hatte vor dem Blindentennis nur wenige Berührungen mit Sport im Allgemeinen: „Ich habe 20 Jahre keinen Sport gemacht, wer weiß, ob ich beim Blindentennis überhaupt irgendwas schaffe“, zitiert Bianka ihre Gedanken aus dem Jahr 2016, als sie an dem ersten deutschen Blindentennis Workshop der Gold Kraemer Stiftung in Köln teilnimmt. Doch ähnlich wie Lars wird auch sie direkt vom Ehrgeiz gepackt und hat schnell großen Spaß an der Sportart. Bianka ist es, die das Blindentennis letztendlich nach Brandenburg und im Endeffekt zum TC Ludwigsfelde bringt. Auch sie kann sich bei den Deutschen Meisterschaften im Jahr 2022 in Löhne gegen ihre Konkurrentinnen in der Kategorie B1 durchsetzen und darf sich deshalb heute Deutschlands beste blinde Tennisspielerin nennen. 

Das Erfolgsrezept – Training, Training, Training 

Um sich stetig zu verbessern, investieren Lars und Bianka viel Zeit und brauchen natürlich auch einen guten Trainer. Und den haben sie mit Torsten Gutsche gefunden. Torsten spielt selbst seit seiner Jugend erfolgreich Tennis, doch anders als seine Schützlinge kann er den Ball sehen. Bevor er Lars und Bianka kennenlernte, wusste er nicht mal, dass es Blindentennis überhaupt gibt. Doch als er darauf angesprochen wird, ob er sich vorstellen könnte, die beiden zu trainieren, ist er sofort dabei. Als klassischer Tennistrainer mit einer C-Trainer-Lizenz stürzt er sich in das neue Abenteuer. Doch letztendlich muss er seine Trainingsmethoden gar nicht so sehr umstellen: „Ich trainiere mit den beiden genauso, wie ich das auch mit Sehenden machen würde“, sagt Torsten. Aus diesem Grund laufen die Trainings meistens nach dem klassischen Schema ab: Ein kurzes Aufwärmprogramm, dann verschiedene Schlagübungen und am Ende gibt es ein freies Spiel. Die wichtigsten Voraussetzungen, um erfolgreich Blindentennis zu spielen, sind für Torsten: Der Spaß an Bewegung und natürlich auch am Bälle schlagen. 

Am besten einfach ausprobieren

Nahezu in ganz Deutschland gibt es Standorte, an denen Blindentennis gespielt wird. Bei Interesse könnt ihr euch gerne beim TC Ludwigsfelde über die Sportart und Kontakte informieren oder sonst auch einfach beim Tennisverein um die Ecke mal anfragen, ob dieser nicht vielleicht auch Blindentennis anbieten würde. Aber zuerst hört ihr euch am besten unsere Podcastfolge an: „Wie funktioniert Blindentennis?“ Wir haben es herausgefunden.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

Für Gunter Boldhaus sind Blindenführhunde eine Leidenschaft: Boldhaus steht mit der Pudelhündin Ada im Freien auf einer leichten Anhöhe. Im Hintergrund sind Häuser von Arnstadt erkennbar. Die Wiese hinter ihnen ist leicht mit Schnee bedeckt. Boldhaus ist ein mittelgroßer etwa sechzigjähiger Mann. Er trägt Jeans, eine dunkle dicke Jacke und eine Mütze. Er grinst leicht und hält in seiner linken Hand die weiße Pudeldame Ada am Führgeschirr fest.

SICHTBAR-Podcast: Blindenführhunde – Hilfsmittel mit Seele

„Das einzige Hilfsmittel mit Seele“

Für Gunter Boldhaus sind Blindenführhunde eine Leidenschaft: Boldhaus steht mit der Pudelhündin Ada im Freien auf einer leichten Anhöhe. Im Hintergrund sind Häuser von Arnstadt erkennbar. Die Wiese hinter ihnen ist leicht mit Schnee bedeckt. Boldhaus ist ein mittelgroßer etwa sechzigjähiger Mann. Er trägt Jeans, eine dunkle dicke Jacke und eine Mütze. Er grinst leicht und hält in seiner linken Hand die weiße Pudeldame Ada am Führgeschirr fest.

Ein eingespieltes Team: Gunter Boldhaus bei einem Training mit Pudeldame Ada, Foto: Florian Eib

Die schönsten Tätigkeiten sind die, die man mit Liebe und Leidenschaft ausführt. Deshalb hat Gunter Boldhaus sein Leben den Tieren, speziell den Hunden gewidmet. Eine persönliche Begebenheit brachte den ausgebildeten Tierpfleger zu seinem Lebenswerk. Als junger Mann wollte er seiner erblindenden Oma helfen. Er entschied sich für „das einzige Hilfsmittel mit Seele“, den Blindenführhund, wie er sagt.

Im Podcast berichtet Gunter Boldhaus von einer Art „Kulturschock“ im Umgang mit Blindenführhunden im Vergleich zu dem, was er zuvor bei der Armee kennengelernt hatte. Die Tiere der Hunde-Staffel seien wesentlich aggressiver auf den Menschen ausgerichtet gewesen. Das habe ihm wenig gefallen. Seine familiär bedingte Zuneigung zu Tieren passte wesentlich besser zu dem Arbeitsbereich, den er bis heute ausführt.

Zum Lebenswerk berufen

Natürlich wurde in der damaligen DDR nichts dem Zufall überlassen. So musste Gunter Boldhaus gezielt beordert werden und eine Eignungsprüfung bestehen, um als Trainer für Blindenführhunde arbeiten zu dürfen. Obwohl es schon über 40 Jahre her ist, erinnert sich Boldhaus noch sehr gut an das Vorstellungsgespräch und einen Satz des damaligen Vorsitzenden des Blindenverbands: „Sie können ein Bauteil des Blindenverbandes werden, wenn Sie Ihre Arbeit mit Herz, Seele und Engagement angehen.“ Gesagt, getan: Gunter Boldhaus überzeugte, vermutlich auch mit dem, was ihn heute noch auszeichnet. Er ist einer, der geradeaus sagt, was er denkt, und der nur das Beste für seine Tiere will: „Wir müssen Rechtsanwalt für unsere Hunde sein“, sagt er und füllt diesen Leitsatz bis heute mit jahrzehntelanger Erfahrung. 

Blindes Vertrauen zwischen Mensch und Tier

Erfahrungen hat er auch bei seinen zahlreichen Praktika im Rahmen der Ausbildung gemacht. Gunter Boldhaus ist nicht nur als Trainer für Blindenführhunde, sondern auch für Lebenspraktische Fähigkeiten (LPF) ausgebildet. Zu Beginn seiner Tätigkeit, erinnert er sich, war der Umgang, bspw. mit den vielen Kriegsblinden nicht leicht. Die vielen Einzelschicksale bestürzen den Anfang 20-Jährigen. 

Stolz erzählt Gunter Boldhaus indes, dass seine Führhundschule bereits seit fast 30 Jahren nach den Maßstäben der „International Guide Dog Federation“ qualifiziert ist. In seinem Trainerleben hat er mittlerweile weit über 500 Hunde an den Mann oder die Frau gebracht. Und pflegt in seinem Wohnhaus im thüringischen Arnstadt einen Familienbetrieb, zu dem selbstverständlich auch die immer anwesenden bis zu zehn „Schüler“ gehören. Zwinger-Haltung gibt es dabei nicht. Hier lebt man eine „wohnungssimulierende Haltung“. Nur dann könne das notwendige blinde Vertrauen zwischen Mensch und Tier vorbereitet werden, ist sich Boldhaus sicher. Seine vielen treuen Kundinnen und Kunden danken es ihm.

Blindenführhunde als Fulltime-Job

Nur eines konnte Gunter Boldhaus in den vielen Jahren seiner Tätigkeit nicht wirklich genießen: „Wer diese Arbeit intensiv lebt, gibt auch sehr viel Freizeit auf“, sagt er. Als Familie gemeinsam einen längeren Urlaub zu machen, sei fast unmöglich – die Verantwortung für die Hunde zu groß. Für diese Podcast-Folge hat Gunter Boldhaus Florian Eib zu sich eingeladen. Wir bedanken uns für das ausführliche und offene Gespräch mit einem Menschen, der sein Leben dem Hund und den blinden Menschen gewidmet hat. Und der bis heute – in einem Alter, in dem sich viele Menschen nach der Rente sehnen – mit Überzeugung sagt: „Ich kann zwar nicht mehr so schnell laufen wie früher, habe aber trotzdem noch genauso viel Freude an meinem Beruf.“


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

Cover von SICHTBAR – Der Podcast dzb lesen spezial: Das Logo des Podcasts ist in weiß gefärbt. Es prankt auf einer Fläche aus unzähligen leuchtend bunten und leicht transparenten Kreisen. Die Kreise sind in orange, grün, rot, und blau gefärbt. Das Bild wirkt durch die Farben lebendig und frisch. Das Logo hebt sich deutlich von dieser Fläche ab. Um die Wörter „Sichtbar“ und darunter unter einem weißen Strich „Der Podcast“ ist fast zu einem gesamten Kreis ein stilisiertes Mikrofon abgebildet. Unter dem Logo steht in dunkelblauer Schrift „dzb lesen spezial“, Grafik: Tomke Koop. Bildrechte: HörMal Audiodeskription 2020.

SICHTBAR-Podcast: dzb lesen spezial

SICHTBAR-Podcast: dzb lesen spezial

Cover von SICHTBAR – Der Podcast dzb lesen spezial: Das Logo des Podcasts ist in weiß gefärbt. Es prankt auf einer Fläche aus unzähligen leuchtend bunten und leicht transparenten Kreisen. Die Kreise sind in orange, grün, rot, und blau gefärbt. Das Bild wirkt durch die Farben lebendig und frisch. Das Logo hebt sich deutlich von dieser Fläche ab. Um die Wörter „Sichtbar“ und darunter unter einem weißen Strich „Der Podcast“ ist fast zu einem gesamten Kreis ein stilisiertes Mikrofon abgebildet. Unter dem Logo steht in dunkelblauer Schrift „dzb lesen spezial“, Grafik: Tomke Koop. Bildrechte: HörMal Audiodeskription 2020.

Im August 2020 haben wir unseren Podcast „SICHTBAR“ ins Leben gerufen. Unser Ziel war es, die vielen interessanten Gespräche, die wir führen dürfen auch öffentlich zu machen. Wir befassen uns in unserer Arbeit mit den Themen Barrierefreiheit, Teilhabe und Inklusion. Dabei treffen wir regelmäßig Engagierte, Vordenker und natürlich auch viele Menschen mit Handicaps persönlich. Der Podcast wird gemeinsam mit unserem Partner, dem Deutschen Zentrum für barrierefreies Lesen herausgegeben.

Podcast-Folgen rund um das dzb lesen

Auf dieser Seite findet ihr unsere bisher erschienenen Podcast-Folgen unter dem Motto „dzb lesen spezial“. In diesen Folgen dreht sich alles um unseren Partner dzb lesen. Diese Podcast-Folgen sollen einen kleinen Einblick hinter die Kulissen und in die Arbeit des dzb lesen geben.

Hört den Podcast auf eurem iPhone: https://apple.co/37mvqcO

… oder bei Spotify: https://spoti.fi/3o85TL9









Blind Studieren SICHTBAR – Der Podcast: Das Foto zeigt Florian Eib und Matthias Nagel. Sie sitzen auf einer Zuschauertribüne und lächeln in die Kamera. Florian Eib hält ein Mikrofon in einer Hand. Foto: HörMal Audiodeskription

SICHTBAR-Podcast: Blind studieren – wie geht das?

Blind studieren – wie geht das?

Blind Studieren SICHTBAR – Der Podcast: Das Foto zeigt Florian Eib und Matthias Nagel. Sie sitzen auf einer Zuschauertribüne und lächeln in die Kamera. Florian Eib hält ein Mikrofon in einer Hand. Foto: HörMal Audiodeskription

Blind studieren – wie geht das? Darüber haben Florian Eib und Matthias Nagel in SICHTBAR – Der Podcast gesprochen. Matthias erklärt, wie er sein Studium gemeistert hat und welche Tipps er für angehende Studierende mit einer Seheinschränkung hat. Foto: HörMal Audiodeskription

In dieser Folge öffnen wir uns dem weiten Themenfeld Bildung für Menschen mit Handicap. Natürlich ist die Frage „Können blinde Menschen studieren?“ offensichtlich beantwortet. Wir haben über die Jahre unserer Arbeit einige Menschen kennengelernt, die mit ihrer Sehbehinderung einen Abschluss an einer Universität erworben haben. Die Frage muss also anders lauten: „Wie können blinde Menschen studieren?“ Unter welchen Voraussetzungen? Und welche Erfordernisse müssen bedacht werden? Bzw. werden diese genügend bedacht?

Wir freuen uns sehr, dass wir mit Matthias Nagel von der LAGO sprechen konnten. Die LAGO ist die Landesarbeitsgemeinschaft Offene Jugendbildung Baden-Württemberg. Matthias kümmert sich in seinen Beratungen um Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit. Hier ist er Quereinsteiger, weil er eigentlich ein Master-Studium im Medienbereich absolviert hat. Natürlich hat sich Matthias als früherblindeter Schüler aber auch mit dem Thema Inklusion in der Schule beschäftigt. Seine Erfahrungen und Ansichten teilt er in seiner heutigen Arbeit. Und auch mit uns in dieser Podcast-Folge.

Florian Eib hat mit Matthias Nagel über Problemstellen von Inklusion in der Bildung gesprochen. Ihr erfahrt außerdem, warum der Weg zum Studium einige Hürden bereithielt und worauf Matthias heute besonders stolz ist.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

SICHBAR – Der Podcast: Das Foto zeigt Mathias Mester und Tomke Koop. Sie sitzen in der ersten von mehreren Stuhlreihen. Tomke hält Mathias lachend ein Mikrofon hin, er tut so, als würde er in das Mikrofon beißen. Foto: HörMal Audiodeskription

SICHTBAR-Podcast: Weltmeister Mathias Mester

Gespräch mit Weltme(i)ster Mathias Mester

SICHBAR – Der Podcast: Das Foto zeigt Mathias Mester und Tomke Koop. Sie sitzen in der ersten von mehreren Stuhlreihen. Tomke hält Mathias lachend ein Mikrofon hin, er tut so, als würde er in das Mikrofon beißen. Foto: HörMal Audiodeskription

Mathias Mester: Immer gut gelaunt, einen lockeren Spruch auf den Lippen und aktiv im Einsatz für Inklusion und Barrierefreiheit. Wir sprechen mit ihm über sein Leben als Kleinwüchsiger. Foto: HörMal Audiodeskription

Über das Leben als Kleinwüchsiger, die erste Liebe und den Erfolg im Sport

Mathias Mester: Eine Frohnatur, immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und erfolgreicher Paar-Sportler. Mit einer Größe 1,42 m gilt er als einer der Größten unter den Kleinwüchsigen. Bekannt durch seine sportlichen Erfolge und den Auftritten in verschiedenen TV-Formaten, wie z. B. Let’s Dance, nutzt er seine hohe Reichweite besonders auf Social Media, um auf die Themen Inklusion und Barrierefreiheit aufmerksam zu machen.

Tomke Koop hat für SICHTBAR – Der Podcast mit dem „Weltmester“ gesprochen. Mathias gibt im Gespräch einen sehr privaten Einblick in sein Leben als Kleinwüchsiger. Er erzählt von seinen sportlichen Erfolgen – dem Weg über die Anfänge im Fußball bis hin zum Europa- und Weltmeister sowie zur Olympia-Silbermedaille. Wir thematisieren auch die Zeit der Jugend: Wie geht man damit um, wenn die erste Liebe aufgrund einer Behinderung die Gefühle nicht erwidert? Wann merkt man, dass man „anders“ ist als die anderen? Und fühlt man sich eigentlich als „Quoten-Behinderter“, wenn man zu Formaten wie Let’s Dance eingeladen wird?

All diese Fragen und noch viele weitere interessante Details über Mathias Mester hört ihr in der Folge von SICHTBAR – Der Podcast.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

Eskandar Abadi in dunkelgrauem Anzug spielt Geige. Er steht hinter einem runden Tisch auf dem ein Braille-Druck seines Buches liegt, daneben ein Mikrofon. Im Hintergrund steht ein Aussteller mit dem Schriftzug „dzblesen“. Links an der Wand steht ein langes flaches Regal in den Bücher und Informationsmaterialien geordnet sind, Foto: Florian Eib.

SICHTBAR-Podcast: „Aus dem Leben eines Blindgängers“

Interview mit Eskandar Abadi

SICHTBAR – Der Podcast: Ein Foto zeigt Eskandar Abadi, der Geige spielend neben einem kleinen Tisch steht. Er trägt einen dunkelgrauen Anzug zu weinrotem Hemd und hat kurze graue Haare. Auf dem Tisch steht ein Mikrofon. Daneben liegt sein Buch „Aus dem Leben eines Blindgängers“. Im Raum hinter ihm befindet sich ein Bücherregal, an der Wand hängen gerahmte Plakate des dzblesen, Foto: Florian Eib.

Musiker aus Leidenschaft: Eine besondere Begebenheit war es, die Eskandar Abadi zu seiner ersten Geige führte. Mehr dazu verrät er in dieser Folge SICHTBAR – Der Podcast. Foto: Florian Eib.

Über Religion, Revolution und einen Zauberberg

Eskandar Abadi wurde 1959 in Mahschar im Iran geboren. Als junger Erwachsener floh der geburtsblinde Iraner nach Deutschland, das er heute seine Heimat nennt. Der Autor, Musiker und Journalist studierte in Deutschland und lebt heute in Köln. Florian Eib hat für SICHTBAR – Der Podcast mit einem Mann gesprochen, der sich selbst als „sehenden“ Blinden betrachtet. Aus aktuellem Anlass hat Eskandar aus seinem Buch „Aus dem Leben eines Blindgängers“ vorgelesen und auch musiziert. Das Buch ist im Katapult-Verlag erschienen und kann dort auch erworben werden. 

Wer dieses Buch liest, wird schnell autobiografische Züge vermuten. Denn die Hauptperson hat durchaus Ähnlichkeit mit dem heranwachsenden Autor. Was dieser selbst dazu sagt, erfahrt ihr in dieser Podcast-Folge. Außerdem verrät uns Eskandar Abadi, wie er als junger Mensch durch verschiedene Religionen geprägt wurde und warum ihn das bis heute stark beeinflusst. Wir sprechen mit ihm über den Grund seiner Flucht aus dem Iran und warum die Musik dabei eine wichtige Rolle spielte. Gleichsam danken wir unserem Gesprächspartner für seine Offenheit und für die vielen persönlichen Einblicke. Seine ganz eigene Art und Weise, über seine Erlebnisse zu berichten, spricht für sich und vermittelt – wie wir finden – einen ungefilterten Eindruck dieses empfindsamen, kreativen, ehrlichen und zugleich herzlichen Menschen.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.