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Theater für Blinde: Auf roten Polstersitzen, sitzen in der ersten Stuhlreihe eines Theatersaals Florian Eib, Matthias Nagel und Tomke Koop von HörMal Audiodeskription. Alle drei lächeln freundlich. Foto: Clara Eisenreich.

18.06.2025 | „Von Barrierefreiheit weit entfernt“ – Kann Theater für Blinde zugänglich werden?

„Von Barrierefreiheit weit entfernt“: Kann Theater für Blinde zugänglich werden?

Quelle: Online-Artikel des ZVW – Zeitungsverlags Waiblingen von Clara Eisenreich, veröffentlicht am 18. Juni 2025.
(Hier geht’s zum Artikel)

Theater für Blinde: Auf roten Polstersitzen, sitzen in der ersten Stuhlreihe eines Theatersaals Florian Eib, Matthias Nagel und Tomke Koop von HörMal Audiodeskription. Alle drei lächeln freundlich. Foto: Clara Eisenreich.
HörMal arbeitet an Audiodeskription im Theater. Von links: Florian Eib, Matthias Nagel und Tomke Koop, Fotorechte: Clara Eisenreich.

Stuttgart. In Deutschland leben mehr als 13 Millionen Menschen, die eine sichtbare oder eine unsichtbare Beeinträchtigung haben. Obwohl Deutschland laut UN -Behindertenrechtskonvention sicherstellen soll, dass Menschen mit Behinderung Zugang zu Orten kultureller Darbietungen oder Dienstleistungen wie Theatern, Museen, Kinos oder Bibliotheken haben, sieht die Realität häufig anders aus. Florian Eib, Tomke Koop und Matthias Nagel arbeiten mit Hörmal Audiodeskription daran, dass sich nicht nur in der Stuttgarter Theaterlandschaft etwas ändert. 

Am Termin mit der Redaktion laufen die letzten Vorbereitungen für die Aufführungen von „Sein oder Nichtsein“ am Altstadttheater Stuttgart. In einem Hinterraum des Theaters sitzen Florian Eib, Tomke Koop und Matthias Nagel zusammen und diskutieren über die beste Beschreibung der Handbewegung einer Schauspielerin. Viel Raum für Diskussion – schließlich soll in Wörtern beschrieben werden, wie das sehende Publikum in die Geste interpretiert. „Es gibt auch Stellen, da wissen wir genau, dass wir sie beschreiben, sie aber nicht im Kopf bleiben werden. Bei anderen Szenen wissen wir genau, dass nach dem Stück darüber gesprochen wird,“ sagt Florian Eib. „Da nehmen wir uns auch richtig Zeit dafür.“

Die Deskription wird mit einer Aufzeichnung der Premiere vorbereitet – dennoch zählt bei der Live-Audiodeskription Spontanität: Etwa wenn der Schauspieler seinen Einsatz verpasst oder gar eine andere Bewegung auf der Bühne macht als eigentlich vorgesehen. „Unvorhergesehene Sachen bleiben in Erinnerung, deswegen sage ich gerne, dass jetzt hier eigentlich etwas anderes geplant gewesen wäre. Es ist dann auch etwas ironisch, wenn der Nicht-Sehende am Ende mehr über das Stück weiß, als der sehende Zuschauer“, sagt Florian Eib. „Wir wollen ja irgendwie Events auch kreieren, ne und es geht darum, dass die Leute rausgehen und sich an bestimmte Dinge erinnern sollen.“ Im Idealfall soll das blinde Publikum außerdem an denselben Stellen lachen wie das sehende – das sei ihr Anspruch.

Von der Idee zur Umsetzung: So entsteht eine Audiodeskription

Bevor aber ein Stück mit Deskription angeboten werden kann, ist es oft ein langer Prozess, der in der Regel ein Jahr lang dauert. Die Veranstaltungen müssen früh angekündigt werden, damit die Gäste ihren Aufenthalt bestmöglich planen können. Die meisten Zuschauer, die Florian Eib, Tomke Koop und Matthias Nagel am Altstadttheater in Stuttgart erwarten, nutzen die Angebote von Hörmal häufig und reisen dafür oft auch quer durch Deutschland. Als das Theater der Altstadt nach einem Workshop auf Matthias Nagel zugekommen ist, wurden erste Absprachen zur Aufmachung des Stücks geführt. Welches Stück eignet sich? Sind die Homepage und der Ticketverkauf für Sehbehinderte geeignet? Welche Plätze können reserviert werden, sodass Menschen mit einem Rest-Sehen die Möglichkeit haben, auf die Bühne zu blicken? Ist eine Tastführung und Bühnenbegehung im Vorfeld möglich? Können die Besucher die Stimmen der Schauspielenden vorab hören, um sie im Stück den Rollen leichter zuordnen zu können? Ist die Beschreibung des Stücks für Nicht-Sehende aussagekräftig genug?

„Man erschafft ja kein neues Kunstereignis, aber man kann und sollte es schon als Teil der Kunst verstehen“, so Florian Eib. „Man kann uns schon mit Gebärden-Dolmetschenden vergleichen, weil beides ja eine Art Übersetzungsleistung ist – ganz formell. Wir haben allerdings den Vorteil, dass unser Produkt dann auch für alle Menschen zugänglich ist.“ Am liebsten würde er deshalb die Deskription im Nachhinein als Podcast anbieten. Bisher sei das aber nur ein Wunsch und nicht in Planung.

„Von Barrierefreiheit weit entfernt“

Die Arbeitsgemeinschaft zwischen Matthias Nagel, der als blinde Person und Experte für Inklusion im Kunst- und Kulturbereich unter anderem die Ausstellung „Blind Date“ im Stadtpalais Stuttgart kuratiert hat, und Florian Eib und Tomke Koop der Hörmal Audiodeskription UG bestehe seit zwei Jahren. Matthias Nagel sei vor allem als Bindeglied an die lokale Kulturszene in Stuttgart wichtig. Denn langfristig sei es das Ziel, auch fernab von Förderung Audiodeskription im Kulturbereich anzubieten. Nachhaltige Lösungen brauchen vor allem auch eine Bereitschaft der Einrichtungen selbst und gerade kleinere Theater scheitern häufig an der langfristigen Finanzierung. Charis Hager, Dramaturgin am Altstadttheater, konnte gemeinsam mit dem Intendanten Christof Küster das Stück für Menschen mit Sehbehinderung im Rahmen einer Förderung möglich machen. Aber sie sagt selbst: „Wenn man davon ausgeht, dass nach UN-Behindertenrechtskonvention Teilhabe ein Menschenrecht ist, sind wir von Barrierefreiheit noch weit entfernt.“ Sie sehe Bewegung, vieles scheitere aber an den finanziellen Mitteln – vor allem die kleinen, privaten Theater treffe das stark. 

Sind die Kultureinrichtungen in Stuttgart zugänglich?

Laut einer Status Quo Analyse der Stadt Stuttgart zur Barrierefreiheit von Kulturangeboten werde in den Kultureinrichtungen an erster Stelle auf die Bedarfe von Rollstuhlfahrer∗innen reagiert. Die Analyse stellt dabei eine Zusammenfassung von Panel-Veranstaltungen mit Teilnehmenden mit körperlicher, geistiger und seelischer Behinderung dar. Damit barrierefreie Formate entstehen, müssen sich die Kultureinrichtungen demnach mit den unterschiedlichen Bedarfen von Menschen mit Behinderungen auseinandersetzen – dies sei zeit- und ressourcenintensiv. 

Das bestätigt auch Charis Hager: „Beim Punkt Mobilität zum Beispiel sind uns die Hände gebunden. Rein baulich bekommen wir keine barrierefreie Toilette, weil sie nur im Untergeschoss zu erreichen ist. Da müsste so viel Geld von der Stadt oder vom Land kommen, das ist so schnell nicht umsetzbar.“ Auch dass es ein Stück mit Audiodeskription und nicht etwa ein Stück in leichter oder in Gebärdensprache, sei ein finanzieller Aspekt gewesen.

(Foto Charis)

Inklusives Theater in Deutschland: Wo stehen wir?

„Ich glaube, wir sind gerade an einem sehr spannenden Punkt, weil sich gerade im Kulturbereich viele auf den Weg machen und gerade Themen wie Inklusion und Barrierefreiheit im Moment sehr, sehr hoch hängen – mit allem, was dafür und dagegen spricht“, sagt Matthias Nagel. Statt einem Quantitätsunterschied, sehe er eher einen Qualitätsunterschied. Er fordert, dass sich Kulturschaffende mit der Frage beschäftigen: Wie kann man Diversität und Inklusion nicht nur ausprobieren, sondern nachhaltig Strukturen schaffen? Es fehle vor allem auch an Menschen, die sich professionell damit beschäftigen – wie Hörmal. Seine Kollegin Tomke Koop hingegen kritisiert noch einen weiteren Punkt: Die Theater müssen den Menschen das Gefühl vermitteln, dass sie willkommen sind, auf sie eingegangen wird – dass sie vor allem auch viele Menschen begrüßen möchten.

Denn nach wie vor herrsche bei Menschen mit Seheinschränkung und Sehbehinderung die Annahme, dass Museums- und Theaterbesuche für sie nicht zugänglich sind. Auch deshalb ist es das Ziel von Hörmal „mehr Blinden die Möglichkeit zu geben, an Veranstaltungen teilhaben zu können“, so Matthias Nagel. Es sei „ein großes Geschenk“, nicht nur Menschen mit Seheinschränkung an Kultur teilhaben lassen zu können, sondern zum Beispiel auch Ehepaaren, bei denen bei einem Partner oder Partnerin die Augen schlechter werden, wieder gemeinsame Momente zu ermöglichen.

HörMal: Angebote für Menschen mit Seheinschränkung und Sehbehinderung

„Sein oder Nichtsein“ wird am 28. Juni am Altstadttheater in Stuttgart noch einmal mit Audiodeskription aufgeführt. Über alle weiteren Veranstaltungen informiert Hörmal im Veranstaltungskalender (hier) oder per E-Mail-Newsletter (hier). 

Theater mit Audiodeskription in Stuttgart: Das Foto zeigt eine Szene aus der Komödie „Drei Mal Leben“. Ein Mann in schlabberiger Cordhose und Pulli steht einem Mann im Anzug gegenüber und zieht an dessen Krawatte. Im Hintergrund sitzen zwei Frauen auf je einem Sofa. Die eine sieht belustigt, die andere empört zu den Männern.

Theater mit Audiodeskription: Drei Mal Leben

Theater mit Audiodeskription am Schauspiel Stuttgart! Wir freuen uns, nun schon das zweite Stück mit einer Audiodeskription am Schauspiel Stuttgart begleiten zu dürfen. Gezeigt wird dieses Mal die Komödie „Drei Mal Leben“ von Yasmina Reza mit tollen Plätzen dicht an der Bühne. Wer die französische Dramatikerin bereits kennt, weiß: Es wartet ein mehr als unterhaltsamer Abend auf uns! Die Aufführung mit Audiodeskription findet am Dienstag, den 01. Juli 2025, um 19:30 Uhr statt.

Das Schauspiel schreibt zum Stück:

Allzu oft stellen wir uns die existenzielle Frage, ob Ereignisse in unserem Leben auch hätten anders verlaufen können und für welche Version wir uns final entscheiden würden, wenn wir die Wahl hätten. In ihrer brillanten Komödie zeigt die französische Dramatikerin Yasmina Reza drei Versionen desselben Abends und fächert gewohnt genussvoll bürgerliche Arbeits- und Liebesbeziehungen unserer Zeit auf. Apfel statt Keks! Mit diesem Kompromiss versuchen Sonia, Anwältin, und Henri, Astrophysiker, ihr plärrendes Kind Arnaud nach dem abendlichen Zähneputzen in Schach zu halten, um im Homeoffice ihrer juristischen und wissenschaftlichen Arbeit nachgehen zu können. Sie geraten über diese Kompromissfindung in ein pädagogisches Wortgefecht, bis es plötzlich klingelt. Ines und Hubert Finidori, Henris Chef und dessen Gattin, stehen überraschend einen Tag zu früh vor der Tür. „Quelle catastrophe“ für Henri und Sonia zwischen leerem Kühlschrank und Casual-Look. Hemmungslos stopft sich im weiteren Verlauf des Abends Hubert mit dem eiligst aufgetischten Fingerfood voll, während Ines sich für die Kaltgetränke begeistern kann. Der Abend gerät aus den Fugen, als Hubert die Bombe platzen und Henri wissen lässt, dass sein Artikel, an dem er seit mehr als drei Jahren akribisch arbeitet, thematisch bereits von einem mexikanischen Forscher veröffentlicht wurde.

Drei Mal Leben, das 2001 gleichzeitig in Paris und Wien uraufgeführt wurde, ist ein urkomischer Kampf zweier ungleicher Paare. Reza verortet sie zwischen Hybris und Irrsinn und erzählt gnadenlos wortwitzig über Eheprobleme und Karriereplanungen, über Erwartungen und Frustrationen in der Mitte des Lebens.

Theater mit Audiodeskription in Stuttgart: Ablauf und Tickets

Zum Ablauf: Das Stück beginnt um 19:30 Uhr und dauert etwa 90 Minuten. Wir planen für das Stück eine Bühnen- und Tastführung inklusive einer Einführung durch die Dramaturgin. Der Treffpunkt für die Tastführung befindet sich um 17:15 Uhr im Foyer des Schauspiels.

Auch Blindenführhunde sind herzlich willkommen! Bitte teile dem Kassenteam bei deiner Anmeldung mit, wenn du deinen Hund mitbringen möchtest, damit ein Platz reserviert werden kann, an dem auch dein Vierbeiner bequem liegen kann.

Wir unterstützen sehbehinderte und blinde Gäste gerne beim Einlass zum Veranstaltungsort. Wenn du die Veranstaltung gerne mit einer Begleitperson besuchen möchtest, aber niemand aus deinem Umfeld mitkommen kann, dann melde dich gerne bei uns! Wir versuchen, eine Lösung zu finden.

Der Ticketpreis beträgt regulär 39,00 Euro und ermäßigt 19,50 Euro. Dies sind Plätze in den ersten Reihen. Diese wurden für die Audiodeskription reserviert und befinden sich nah an der Bühne. Unser Tipp: Umso früher du dich beim Schauspielhaus meldest, desto dichtere Plätze an der Bühne kannst du ergattern. Natürlich kannst du auch eine andere Preiskategorie auswählen. Die Audiodeskription kannst du auf jedem Platz im Saal hören. Da die Vorstellung ohne zusätzliche Mikroports der Schauspielenden stattfindet, empfehlen wir Plätze in den vorderen Reihen.

Ticketbestellungen werden direkt an der Tageskasse des Schauspiels und telefonisch unter 0711-202090 entgegengenommen. Bitte teile den Kolleginnen und Kollegen mit, dass du Tickets für die Audiodeskription bestellen möchtest. Bitte teile den Kolleginnen und Kollegen bei deiner Anmeldung auch mit, wie viele Audio-Geräte benötigt werden. Melde dich nach deiner Ticketbuchung auch bitte noch einmal beim Team von HörMal Audiodeskription, damit wir dir ein Audio-Gerät reservieren können. Du erreichst uns unter veranstaltungen@hoermal-audio.org oder per Telefon unter 0176-72721963. Deine Ansprechpartner sind Florian Eib und Tomke Koop. Melde dich gerne auch bei jeglichen Rückfragen. Gerne beschreiben wir dir bei deiner Anmeldung auch den genauen Weg vom Hauptbahnhof zum Schauspiel und holen dich bei Bedarf auch ab.

Noch mehr Veranstaltungen mit Live-Audiodeskription

Hast du Lust auf weitere Veranstaltungen mit Audiodeskription in ganz Deutschland? In unserem Veranstaltungskalender findest du eine gebündelte Übersicht aller Termine. Einmal monatlich versenden wir neue Veranstaltungshinweise auch in unserem E-Mail-Newsletter. Trag dich gerne hier ein, um nichts zu verpassen!

Fotorechte: Schauspiel Stuttgart

Theater mit Audiodeskription in Stuttgart: Das Foto zeigt eine Szene aus der Komödie „Drei Mal Leben“. Ein Mann in schlabberiger Cordhose und Pulli steht einem Mann im Anzug gegenüber und zieht an dessen Krawatte. Im Hintergrund sitzen zwei Frauen auf je einem Sofa. Die eine sieht belustigt, die andere empört zu den Männern.

Theater mit Audiodeskription: Drei Mal Leben

Theater mit Audiodeskription am Schauspiel Stuttgart! Wir freuen uns, nun schon das zweite Stück mit einer Audiodeskription am Schauspiel Stuttgart begleiten zu dürfen. Gezeigt wird dieses Mal die Komödie „Drei Mal Leben“ von Yasmina Reza mit tollen Plätzen dicht an der Bühne. Wer die französische Dramatikerin bereits kennt, weiß: Auf dich wartet ein mehr als unterhaltsamer Abend! Der erste Aufführungstermin mit Audiodeskription ist Montag, der 31. März 2025, um 19:30 Uhr. Es wird eine zweite Aufführung mit Audiodeskription geben, diese wird jedoch zu einem späteren Zeitpunkt terminiert.

Das Schauspiel schreibt zum Stück:

Allzu oft stellen wir uns die existenzielle Frage, ob Ereignisse in unserem Leben auch hätten anders verlaufen können und für welche Version wir uns final entscheiden würden, wenn wir die Wahl hätten. In ihrer brillanten Komödie zeigt die französische Dramatikerin Yasmina Reza drei Versionen desselben Abends und fächert gewohnt genussvoll bürgerliche Arbeits- und Liebesbeziehungen unserer Zeit auf. Apfel statt Keks! Mit diesem Kompromiss versuchen Sonia, Anwältin, und Henri, Astrophysiker, ihr plärrendes Kind Arnaud nach dem abendlichen Zähneputzen in Schach zu halten, um im Homeoffice ihrer juristischen und wissenschaftlichen Arbeit nachgehen zu können. Sie geraten über diese Kompromissfindung in ein pädagogisches Wortgefecht, bis es plötzlich klingelt. Ines und Hubert Finidori, Henris Chef und dessen Gattin, stehen überraschend einen Tag zu früh vor der Tür. „Quelle catastrophe“ für Henri und Sonia zwischen leerem Kühlschrank und Casual-Look. Hemmungslos stopft sich im weiteren Verlauf des Abends Hubert mit dem eiligst aufgetischten Fingerfood voll, während Ines sich für die Kaltgetränke begeistern kann. Der Abend gerät aus den Fugen, als Hubert die Bombe platzen und Henri wissen lässt, dass sein Artikel, an dem er seit mehr als drei Jahren akribisch arbeitet, thematisch bereits von einem mexikanischen Forscher veröffentlicht wurde.

Drei Mal Leben, das 2001 gleichzeitig in Paris und Wien uraufgeführt wurde, ist ein urkomischer Kampf zweier ungleicher Paare. Reza verortet sie zwischen Hybris und Irrsinn und erzählt gnadenlos wortwitzig über Eheprobleme und Karriereplanungen, über Erwartungen und Frustrationen in der Mitte des Lebens.

Theater mit Audiodeskription in Stuttgart: Ablauf und Tickets

Zum Ablauf: Das Stück beginnt um 19:30 Uhr und dauert etwa 90 Minuten. Wir planen für das Stück eine Bühnen- und Tastführung inklusive einer Einführung durch die Dramaturgin. Der Treffpunkt für die Tastführung befindet sich um 17:45 Uhr im Foyer des Schauspiels.

Auch Blindenführhunde sind herzlich willkommen! Bitte teile dem Kassenteam bei deiner Anmeldung mit, wenn du deinen Hund mitbringen möchtest, damit ein Platz reserviert werden kann, an dem auch dein Vierbeiner bequem liegen kann.

Wir unterstützen sehbehinderte und blinde Gäste gerne beim Einlass zum Veranstaltungsort. Wenn du die Veranstaltung gerne mit einer Begleitperson besuchen möchtest, aber niemand aus deinem Umfeld mitkommen kann, dann melde dich gerne bei uns! Wir versuchen, eine Lösung zu finden.

Der Ticketpreis beträgt regulär 39,00 Euro und ermäßigt 19,50 Euro. Dies sind Plätze in der Kategorie 1 in den Reihen 1 bis 6. Diese wurden für die Audiodeskription reserviert und befinden sich nah an der Bühne. Unser Tipp: Umso früher du dich beim Schauspielhaus meldest, desto dichtere Plätze an der Bühne kannst du ergattern. Natürlich kannst du auch eine andere Preiskategorie auswählen. Die Audiodeskription kannst du auf jedem Platz im Saal hören. Da die Vorstellung ohne zusätzliche Mikroports der Schauspielenden stattfindet, empfehlen wir Plätze in den vorderen Reihen.

Ticketbestellungen werden direkt an der Tageskasse des Schauspiels und telefonisch unter 0711-202090 entgegengenommen. Bitte teile den Kolleginnen und Kollegen mit, dass du Tickets für die Audiodeskription bestellen möchtest. Bitte teile den Kolleginnen und Kollegen bei deiner Anmeldung auch mit, wie viele Audio-Geräte benötigt werden. Melde dich nach deiner Ticketbuchung auch bitte noch einmal beim Team von HörMal Audiodeskription. Wir lassen dir vor der Veranstaltung noch Informationen zur Treffzeit für die Tastführung zukommen. Du erreichst uns unter veranstaltungen@hoermal-audio.org oder per Telefon unter 0176-72721963. Deine Ansprechpartner sind Florian Eib und Tomke Koop. Melde dich gerne auch bei jeglichen Rückfragen. Gerne beschreiben wir dir bei deiner Anmeldung auch den genauen Weg vom Hauptbahnhof zum Schauspiel und holen dich bei Bedarf auch ab.

Noch mehr Veranstaltungen mit Live-Audiodeskription

Hast du Lust auf weitere Veranstaltungen mit Audiodeskription in ganz Deutschland? In unserem Veranstaltungskalender findest du eine gebündelte Übersicht aller Termine. Einmal monatlich versenden wir neue Veranstaltungshinweise auch in unserem E-Mail-Newsletter. Trag dich gerne hier ein, um nichts zu verpassen!

Fotorechte: Schauspiel Stuttgart

Audiodeskription im Schauspiel: Das Foto zeigt zwei Gäste der Audiodeskriptionspremiere am Schauspiel Stuttgart bei der Tastführung. Lächelnd betrachten sie ein Fuchscollier auf einem Kleiderständer. Eine der Personen befühlt das Kunstfell des Colliers. Foto: Maura Münter.

Schauspiel mit Audiodeskription: „Cabaret“ in Stuttgart

Schauspiel mit Audiodeskription: Das Foto zeigt eine Gruppe verschiedener Personen, teilweise mit Langstock, gemeinsam mit Florian Eib von HörMal Audiodeskription auf der Bühne des Schauspiels in Stuttgart bei einer Tastführung. An der Bühnenkante leuchten viele rote und weiße Glühlämpchen. Foto: Maura Münter.
Eine Tast- und Bühnenführung vor dem Stück mit Audiodeskription eignet sich, um blinde und sehbehinderte Gäste schon vor dem Stück mit der Kulisse, wichtigen Requisiten und Kostümen vertraut zu machen. Foto: Maura Münter.

Schauspiel mit Audiodeskription

Fast ein ganzes Jahr haben wir auf eine der größten Produktionen mit Audiodeskription, die wir bisher begleiten konnten, hingearbeitet. Am 02. Mai 2024 gab es am Schauspiel Stuttgart zum allerersten Mal eine Aufführung mit Live-Audiodeskription. Schauspiel mit Audiodeskription ist deutschlandweit mittlerweile nicht komplett neu, aber keinesfalls alltäglich. Zur stimmungsvollen Inszenierung „Cabaret“ konnten wir eine erfreuliche Anzahl von über 80 blinden- und sehbehinderten Gästen aus ganz Deutschland begrüßen. Und es gab sogar noch mehr Ticketanfragen. Deshalb ist es umso erfreulicher, dass wir am 01. Juni 2024 noch eine weitere Vorstellung mit Audiodeskription anbieten können.

Vorplanungen für eine Audiodeskription

Eine unserer ersten Tätigkeiten ist es häufig, die Gegebenheiten am Haus zu prüfen. Unsere Fragen dabei sind etwa: Wo befinden sich gut zugängliche Sitzplätze für unsere blinden und sehbehinderten Gäste und mitunter auch deren Führhunde? Welche Möglichkeiten für eine Einsprache der Live-Audiodeskription gibt es, zum Beispiel eine Sprecherkabine. Oder müssen andere Lösungen gefunden werden? Funktioniert unsere mobile Audiotechnik einwandfrei? Und wie gestaltet sich die Zugänglichkeit im gesamten Haus?

In der Folge können wir uns dann etwas mehr auf das Stück konzentrieren. Dabei ist jede Produktion unterschiedlich. Ein erster Sichteindruck zeigt uns bereits, wo wir unseren Fokus legen müssen. Sind viele verschiedene Darstellerinnen und Darsteller zu unterscheiden? Wie sieht das Bühnenbild aus? Wie gut erzählt sich die Handlung durch den Sprechtext und wie ist das Verhältnis aus gesprochenem Text und wortloser Spielhandlung? Außerdem hat jedes Stück seine eigene Handschrift, die wir unserer Audiodeskription auch widerspiegeln wollen.

Texterstellung und Proben für Schauspiel mit Audiodeskription

Die Textbearbeitung dauert je nach Stücklänge sieben bis zehn Tage. Wir arbeiten dabei in der Regel im Tandem mit einer blinden Person, um die Qualität der Audiodeskription zu gewährleisten. Warum dies sinnvoll ist, damit hat sich übrigens auch der Deutschlandfunk in ihrem Beitrag „Wenn Sehende Blinden Filme beschreiben“ beschäftigt. Danach geht es ans Proben, wobei wir immer komplette Durchläufe proben. Eine weitere erfahrene Autorin bzw. Autor für Audiodeskription gibt in einer Art zusätzlichen Redaktion Feedback. Nach jedem Durchlauf beginnt eine weitere Runde Feinarbeit. Bei „Cabaret“ haben wir insgesamt zwei komplette Durchläufe geprobt, was für die Qualität der Audiodeskription sehr wichtig war. Schauspiel mit Audiodeskription bedeutet nicht immer nur gesprochener Text, sondern auch häufig Improvisation, Artistik, Tanz oder auch andere Choreografien. All das war Teil der Inszenierung,  weshalb wir hier im besonderen Maße „üben“ mussten.

Audiodeskription im Schauspiel: Das Foto zeigt zwei Gäste der Audiodeskriptionspremiere am Schauspiel Stuttgart bei der Tastführung. Lächelnd betrachten sie ein Fuchscollier auf einem Kleiderständer. Eine der Personen befühlt das Kunstfell des Colliers. Foto: Maura Münter.
Da während des Stückes oft wenig Zeit bleibt, Kostüme und Requisiten ausgiebig zu beschreiben, kann vor dem Stück eine Tastführung durchgeführt werden. Foto: Maura Münter.

Bühnen-, Tastführung und akustisches Programmheft

Eine Theater-Audiodeskription macht nie ein neues Stück, sondern sie ergänzt das bereits vorhandene sinnvoll, um ein möglichst gutes Verständnis für blinde und sehbehinderte Gäste zu gewährleisten. Währenddessen bleibt aber häufig für Erklärungen zu den aufwendig gestalteten Kostümen, Bühnenbildern und Requisiten zu wenig Zeit. Deshalb planen und organisieren wir – wenn möglich – fast immer Bühnen- und Tastführungen. Damit haben wir die Möglichkeit, bereits vor Stückbeginn einen Eindruck von dem zu vermitteln, was während der Aufführung passiert. Ein besonderes Merkmal von „Cabaret“ war die stilvoll schlichte, aber doch technisch sehr interessante Bühneninstallation, die wir unseren Gästen schon vor dem Stück näher bringen konnten. Die Unterstützung des Fachpersonals am Haus war hierbei von besonderer Bedeutung.

Detaillierte Kostüm-Beschreibungen und auch die Vorstellung der Stimmen, die auf der Bühne zu hören sein werden, sind häufig von Interesse. Deshalb erarbeiten wir häufig ein Akustisches Programmheft, das man sich vor der Vorstellung anhören kann. Es enthält Elemente eines klassischen gedruckten Programmhefts und auch weiterführende Beschreibungen und Hintergrundinformationen zum jeweiligen Stück.

Wir freuen uns, euch hier das Akustische Programmheft von „Cabaret“ verlinken zu dürfen. Text: Tomke Koop, Matthias Nagel und Florian Eib. Audioproduktion: Florian Eib.

Die Planung von Stückeinführungen bedarf ebenfalls einiger Überlegung und Koordination. Und natürlich jederzeit der Rücksprache mit einer sehbehinderten oder blinden Person.

Einsprache mit zwei Stimmen

Schauspiel mit Audiodeskription heißt immer auch eine Live-Einsprache. Wir werden häufig gefragt, ob es sich nicht lohnen würde, eine Stimme aufzuzeichnen und damit zu jeder Vorstellung eine Audiodeskription anbieten zu können. Das funktioniert unserer Meinung nach aus vielen Gründen nicht. Der wichtigste ist wahrscheinlich, dass eine aufgezeichnete Stimme nie auf spontanes „Spiel“ reagieren kann. Gerade das macht einen Theater- oder Schauspielabend aber aus. 

Bei „Cabaret“ standen wir zudem vor der besonderen Herausforderung, dass wir prägnant deutsche Übertitel an der Bühne eingeblendet hatten. Diese waren auch für das Verständnis des Stückes wichtig, da zu einem großen Teil Englisch gesprochen wurde. Wir haben lange überlegt, ob wir die Übertitel in unsere Audiodeskription integrieren sollen. Wir haben uns dafür entschieden, weil wir nicht davon ausgehen konnten, dass das Publikum die englischen Passagen gut genug verstehen kann und die Übertitel auch für alle anderen Personen im Raum präsent waren. Für die Einsprache war die Abgrenzung der Audiodeskription zu den Übersetzungen durch eine weibliche und eine männliche Stimme wichtig. Diese Herangehensweise ist nicht alltäglich und erforderte zusätzliche Übung und Abstimmung der Sprechenden.

Schauspiel mit Audiodeskription: Einsprache durch zwei Sprecher. In einem Raum mit Akustikwänden. Links: Florian Eib in einem dunkelgrünen T-Shirt mit Strickjacke darüber. Rechts: Tomke Koop mit braunem Bob-Schnitt und schwarzem Blazer. Beide haben Headsets bei sich und sitzen vor einem großen Monitor, auf dem die eine Live-Aufnahme des Stücks „Cabaret“ abgebildet ist.
Das Sprecher-Team bestand aus Florian Eib (links, für den Haupttext der Audiodeskription) und Tomke Koop (für die Übertitel). Als Referenz wurde eine Live-Aufnahme des Stückes in einen Sprecherraum gestreamt. Foto: Frank Bürger.

Alles in allem war die Arbeit für „Cabaret“ mit Audiodeskription am Schauspiel Stuttgart ein in allen Teilen aufwendiges, aber auch absolut bereicherndes Projekt. Besonders beeindruckt hat uns, mit welcher Hingabe auch das Haus selbst sich über die Zeit dem Thema gewidmet hat. Wir bedanken uns an dieser Stelle sehr herzlich bei Tobias Rapp aus der Dramaturgie, der jederzeit zur Stelle war, sowie bei Frank Bürger für die umsichtige technische Betreuung. Bedanken möchten wir uns bei unseren ehrenamtlichen Helferinnen, die uns am Veranstaltungstag den Rücken freigehalten haben. Besonders gefreut haben wir uns über das positive Feedback unserer vielen Gäste – etliche waren überhaupt zum ersten Mal bei einem Schauspiel mit Audiodeskription dabei. Was vor gut einem Jahr begann, hat mit all den Herausforderungen und Besonderheiten, die bei dieser Produktion zu beachten waren, eine überwältigende Premiere gefeiert.

Schauspiel mit Audiodeskription: Das Foto zeigt vom Team HörMal Audiodeskription: Tomke Koop, Matthias Nagel, Florian Eib. Vom Schauspiel Stuttgart: Tobias Rapp und das Helferteam Christina Kockerd, Marlies Wiedemann und Kristin Förster. Alle lächeln in Richtung Kamera und stehen im Theaterfoyer vom Schauspiel Stuttgart hinter zwei Tischen mit Audioguides und Kopfhörern. Links und rechts steht jeweils ein Banner vom Schauspiel und HörMal Audiodeskription.
Das Team des Premieren-Abends: Tomke Koop, Matthias Nagel und Florian Eib von HörMal Audiodeskription, Tobias Rapp vom Schauspiel Stuttgart und das Helferteam Christina Kockerd, Marlies Wiedemann und Kristin Förster. Foto: Maura Münter.
Cabaret mit Audiodeskripiton: Auf einem Inszenierungsfoto sind zwei Personen durch einen geöffneten roten Samtvorhang getreten. Eine Leiste mit Jahrmarktslichtern beleuchtet sie von der Seite. Die beiden Personen haben beide hellblonde, gelockte, fast schulterlange Haare. Sie tragen ein rosa Pailettenkleid mit schwarzem Fransensaum, Foto: Björn Klein, Schauspiel Stuttgart.

Schauspiel Stuttgart: CABARET mit Audiodeskription

Am 01. Juni 2024 zeigt das Schauspiel Stuttgart das bekannte Musical CABARET mit Audiodeskription. Bereits am 02.05. konnten wir zum Louis Braille Festival die Audiodeskriptions-Premiere zu diesem Stück feiern. Aufgrund der hohen Nachfrage wird nun noch ein zweiter Termin angeboten. Wir laden alle Interessierten herzlich zu einem stimmungsvollen Abend mit toller Musik und einer grandiosen Besetzung ein. Wer sich akustischen Eindruck verschaffen möchte, kann sich gerne schon einmal unter akustisches Programmheft zum Stück anhören. Das Programmheft und einen Erfahrungsbericht findet ihr in diesem Beitrag.

Das Schauspiel Stuttgart schreibt zum Stück

Willkommen, bienvenue, welcome / Fremder, étranger, stranger / Schön, dass ihr da seid / Je suis enchanté! / Happy to see you … – singt der Conférencier und verführt seine Gäste in die zwielichtige Unterwelt des Kit Kat Clubs. Es sind die 1920er Jahre in Berlin. Eine Zeit, geprägt von extremer Armut und hemmungslosem Genuss, in der man den eigenen Körper für ein bisschen Lebenslust verkauft.
Hier verliebt sich der amerikanische Schriftsteller Clifford Bradshaw in die Sängerin Sally Bowles. Sie ist der gefeierte Star der Show und träumt von einer Karriere als Schauspielerin. Clifford schlägt sich als Englischlehrer durch und schreibt an einem Roman. Als Sally arbeitslos wird, zieht sie zu dem jungen Schriftsteller. Sie werden ein Paar und planen eine gemeinsame Zukunft. Auch Cliffords Pensionswirtin, das Fräulein Schneider, ist frisch verliebt. Sie möchte den jüdischen Gemüsehändler Schulz heiraten. Doch der beginnende faschistische Terror lässt die privaten Träume schnell zerplatzen. Nazischergen zerstören das Gemüsegeschäft. Fräulein Schneider nimmt von ihren Heiratsabsichten Abstand. Cliffords Freund, der Devisenschmuggler Ernst Ludwig, entpuppt sich als Handlanger der braunen Gewalt. Die politische Gefahr vor Augen will Clifford Deutschland zusammen mit Sally verlassen. Doch sie entscheidet sich für ihre Karriere und bleibt in Berlin.
Das Musical Cabaret erzählt von der Liebe in den Wilden Zwanzigern und von ihrem Scheitern angesichts der nationalsozialistischen Machtergreifung.

Cabaret basiert auf den autobiografischen Erzählungen des britisch-amerikanischen Schriftstellers Christopher Isherwood (1904–1986). Angezogen von dem Ruf und der sexuellen Freizügigkeit der Stadt Berlin, war Isherwood nach einem abgebrochenen Medizinstudium 1929 nach Deutschland gekommen, um einen großen Berlin-Roman zu schreiben. Seine Erlebnisse aus dieser Zeit veröffentlichte er in dem Buch Good bye to Berlin (1939). 1933 emigrierte er nach Kalifornien, wo er als Drehbuchautor arbeitete. In den 1950er Jahren wurde er zu einer Ikone der Schwulen- und Lesbenbewegung, weil er sich als einer der ersten prominenten Autor:innen zu seiner Homosexualität bekannte.

Das Stück dauert etwa 2 Stunden und 45 Minuten inklusive einer Pause. Weitere Informationen auf der Seite des Schauspiel Stuttgart: https://www.schauspiel-stuttgart.de/spielplan/a-z/cabaret/

Ablauf und Tickets

Zum Ablauf: Das Stück beginnt um 19:30 Uhr. Wir planen für das Stück eine Bühnen- und Tastführung. Treffpunkt hierfür ist nach derzeitigem Stand etwa 17:15 Uhr. Genauere Informationen teilen wir dir nach Anmeldung mit. Wir unterstützen sehbehinderte und blinde Gäste gerne beim Einlass zum Veranstaltungsort. Informationen zum Treffpunkt und der genauen Treffzeit geben wir individuell bei einer Anmeldung zum Event bekannt. Wenn du die Veranstaltung gerne mit einer Begleitperson besuchen möchtest, aber niemand aus deinem Umfeld mitkommen kann, dann melde dich gerne bei uns! Wir versuchen, eine Lösung zu finden und haben bei Bedarf Begleitpersonen in unserem Team, die diesen Abend gerne gemeinsam mit dir besuchen. Auch Blindenführhunde sind herzlich willkommen. Lass das Team vom Schauspiel bitte bei deiner Ticketbuchung wissen, wenn du deinen Führhund mitbringen möchtest.

Der Ticketpreis: Die regulären Ticketpreise lauten: 50 Euro (Kategorie 1), 41 Euro (Kategorie 2), 32 Euro (Kategorie 3) oder 24 Euro (Kategorie 4). Personen mit ausgewiesener Sehbehinderung gewährt das Schauspiel 50 % Rabatt auf den Ticketpreis und eine Begleitperson ist frei. Die Plätze können frei gewählt werden, die Audiodeskription kannst du auf jedem Platz im Saal empfangen.

Ticketbestellungen werden direkt an der Tageskasse des Schauspiels und telefonisch unter 0711-202090 entgegengenommen. Bitte teile den Kolleginnen und Kollegen mit, dass du Tickets für die Audiodeskription bestellen möchtest. Bitte teile den Kolleginnen und Kollegen bei deiner Anmeldung auch mit, wie viele Audio-Geräte benötigt werden. Melde dich nach deiner Ticketbuchung auch bitte noch einmal beim Team von HörMal Audiodeskription. Wir lassen dir vor der Veranstaltung noch Informationen zum Zeit- und Treffpunkt für die Tastführung zukommen. Du erreichst uns unter veranstaltungen@hoermal-audio.org oder per Telefon unter 0176-72721963. Deine Ansprechpartner sind Florian Eib und Tomke Koop. Melde dich gerne auch bei jeglichen Rückfragen. Gerne beschreiben wir dir bei deiner Anmeldung auch den genauen Weg vom Hauptbahnhof zum Schauspiel und holen dich bei Bedarf auch ab.

Fotorechte: Schauspiel Stuttgart / Björn Klein

Cabaret mit Audiodeskripiton: Auf einem Inszenierungsfoto sind zwei Personen durch einen geöffneten roten Samtvorhang getreten. Eine Leiste mit Jahrmarktslichtern beleuchtet sie von der Seite. Die beiden Personen haben beide hellblonde, gelockte, fast schulterlange Haare. Sie tragen ein rosa Pailettenkleid mit schwarzem Fransensaum, Foto: Björn Klein, Schauspiel Stuttgart.

Schauspiel Stuttgart: CABARET mit Audiodeskription

Im Rahmen des Louis-Braille-Festivals 2024, das dieses Jahr in Stuttgart stattfindet, haben wir am Donnerstagabend, den 02. Mai 2024, um 19:30 Uhr die Gelegenheit in Kooperation mit dem Schauspiel Stuttgart das bekannte Musical CABARET mit Audiodeskription aufzuführen. Wir laden alle Interessierten herzlich zu einem stimmungsvollen Abend ein. Musical von Joe Masteroff (Buch), John Kander (Musik) und Fred Ebb (Gesangstexte) nach den „Berlin Stories“ von Christopher Isherwood.

Das Schauspiel Stuttgart schreibt zum Stück

Willkommen, bienvenue, welcome / Fremder, étranger, stranger / Schön, dass ihr da seid / Je suis enchanté! / Happy to see you … – singt der Conférencier und verführt seine Gäste in die zwielichtige Unterwelt des Kit Kat Clubs. Es sind die 1920er Jahre in Berlin. Eine Zeit, geprägt von extremer Armut und hemmungslosem Genuss, in der man den eigenen Körper für ein bisschen Lebenslust verkauft.
Hier verliebt sich der amerikanische Schriftsteller Clifford Bradshaw in die Sängerin Sally Bowles. Sie ist der gefeierte Star der Show und träumt von einer Karriere als Schauspielerin. Clifford schlägt sich als Englischlehrer durch und schreibt an einem Roman. Als Sally arbeitslos wird, zieht sie zu dem jungen Schriftsteller. Sie werden ein Paar und planen eine gemeinsame Zukunft. Auch Cliffords Pensionswirtin, das Fräulein Schneider, ist frisch verliebt. Sie möchte den jüdischen Gemüsehändler Schulz heiraten. Doch der beginnende faschistische Terror lässt die privaten Träume schnell zerplatzen. Nazischergen zerstören das Gemüsegeschäft. Fräulein Schneider nimmt von ihren Heiratsabsichten Abstand. Cliffords Freund, der Devisenschmuggler Ernst Ludwig, entpuppt sich als Handlanger der braunen Gewalt. Die politische Gefahr vor Augen will Clifford Deutschland zusammen mit Sally verlassen. Doch sie entscheidet sich für ihre Karriere und bleibt in Berlin.
Das Musical Cabaret erzählt von der Liebe in den Wilden Zwanzigern und von ihrem Scheitern angesichts der nationalsozialistischen Machtergreifung.

Cabaret basiert auf den autobiografischen Erzählungen des britisch-amerikanischen Schriftstellers Christopher Isherwood (1904–1986). Angezogen von dem Ruf und der sexuellen Freizügigkeit der Stadt Berlin, war Isherwood nach einem abgebrochenen Medizinstudium 1929 nach Deutschland gekommen, um einen großen Berlin-Roman zu schreiben. Seine Erlebnisse aus dieser Zeit veröffentlichte er in dem Buch Good bye to Berlin (1939). 1933 emigrierte er nach Kalifornien, wo er als Drehbuchautor arbeitete. In den 1950er Jahren wurde er zu einer Ikone der Schwulen- und Lesbenbewegung, weil er sich als einer der ersten prominenten Autor:innen zu seiner Homosexualität bekannte.

Das Stück dauert etwa 2 Stunden und 45 Minuten inklusive einer Pause. Weitere Informationen auf der Seite des Schauspiel Stuttgart: https://www.schauspiel-stuttgart.de/spielplan/a-z/cabaret/

Zum Ablauf: Das Stück beginnt um 19:30 Uhr. Wir planen für das Stück eine Bühnen- und Tastführung. Treffpunkt hierfür ist nach derzeitigem Stand etwa 17 Uhr. Genauere Informationen teilen wir dir nach Anmeldung mit. Wir unterstützen sehbehinderte und blinde Gäste gerne beim Einlass zum Veranstaltungsort. Informationen zum Treffpunkt und der genauen Treffzeit geben wir individuell bei einer Anmeldung zum Event bekannt. Wenn du die Veranstaltung gerne mit einer Begleitperson besuchen möchtest, aber niemand aus deinem Umfeld mitkommen kann, dann melde dich gerne bei uns! Wir versuchen, eine Lösung zu finden und haben bei Bedarf Begleitpersonen in unserem Team, die diesen Abend gerne gemeinsam mit dir besuchen.

Der Ticketpreis: Der Ticketpreis beträgt wahlweise 41 oder 50 Euro. Bei Personen mit ausgewiesener Sehbehinderung gewährt das Schauspiel 50 % Rabatt auf den Ticketpreis und eine Begleitperson ist frei.

Ticketbestellungen  werden direkt an der Tageskasse des Schauspiels und telefonisch unter 0711-202090 entgegengenommen. Bitte teile den Kolleginnen und Kollegen mit, dass du Tickets für die Audiodeskription bestellen möchtest. Melde dich nach deiner Ticketbuchung auch bitte noch einmal beim Team von HörMal Audiodeskription. Wir lassen dir vor der Veranstaltung noch Informationen zum Zeit- und Treffpunkt für die Tastführung zukommen. Du erreichst uns unter veranstaltungen@hoermal-audio.org oder per Telefon unter 0341-33208860. Deine Ansprechpartner sind Florian Eib und Tomke Koop. Melde dich gerne auch bei jeglichen Rückfragen.

Fotorechte: Schauspiel Stuttgart / Björn Klein