Gewinner: Sächsischer Inklusionspreis 2020
Noch am Abend unserer Auszeichnung konnten wir mit Martin Hoch bei Secondradio sprechen. In seiner Sendung „HOCHAktuell“ haben Tomke und Florian Rede und Antwort gestanden.
Was für eine tolle Überraschung! Wir sind in der Kategorie „Barrierefreiheit und Infrastruktur“ mit dem Sächsischen Inklusionspreis 2020 ausgezeichnet. Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass wir uns gegründet haben. Seitdem haben wir uns mit viel Leidenschaft unserem Thema Live-Audiodeskription bei Veranstaltungen gewidmet. Bis Ende 2019 konnten wir bereits einige Großveranstaltungen barrierefreier gestalten. Zuvor schon haben wir schon mit nationalen Sport- und lokalen Kulturverbänden zusammengearbeitet, damals noch ohne einen offiziellen Namen. An dieser Stelle vielen Dank an alle unsere Partner für das Vertrauen und die stetige und hoffentlich auch zukünftige Zusammenarbeit!
Ein Jahr voller Herausforderungen
Das Jahr 2020 war dann wahrlich kein einfaches für uns. Viele unserer geplanten Events wurden abgesagt, langfristige Vorbereitungen stellten sich als unnötig heraus. Für uns war das allerdings kein Grund, die Füße hoch zu legen. Im Gegenteil: Wie viele anderen haben wir versucht, unsere Veranstaltungen ins Digitale zu verlegen. So konnten wir unter anderem mit dem Theater Lübeck eine Online-Theater-Veranstaltung mit Audiodeskription ausstatten. Wir haben gemeinsam mit dem SC DHfK Leipzig an barrierefreien Sport-Mitmacht-Videos gearbeitet. Nicht zuletzt haben wir mit unserem Podcast SICHTBAR ein Format entwickelt, bei dem wir einem unserer Kernziele noch näher kommen – Menschen mit Behinderung stärker in den gesellschaftlichen Fokus rücken. In unserem Podcast kommen wir mit Menschen ins Gespräch, die über ihr Leben mit einer Behinderung erzählen oder treffen andere Engagierte in den Bereichen Barrierefreiheit und Inklusion. Aktuell haben wir mit unserem Audio-Adventskalender ein Angebot geschaffen, bei dem wir uns über einfache Fragen wichtigen gesellschaftlichen Themen wie Teilhabe, Toleranz und sozialer Selbstbestimmtheit nähern.
Und eines sei versprochen: wir haben noch viele weitere Ideen! Die Auszeichnung mit dem Sächsischen Inklusionspreis 2020 ehrt uns und motiviert gleichermaßen, unseren Weg weiterzugehen. Wir sagen danke!
Was ist der Sächsische Inklusionspreis?
„Ausgelobt wird der Inklusionspreis in vier Kategorien: Bildung, Freizeit und Kultur, Barrierefreiheit und Infrastruktur und Verwaltung. Mit der öffentlichen Würdigung der Praxisbeispiele sollen nicht nur das Bewusstsein für die Belange der Menschen mit Behinderungen geschärft, sondern gleichzeitig die Intentionen der UN-Behindertenrechtskonvention nachhaltig transportiert werden“, so schreibt es Stephan Pöhler, der Verantwortliche für die Belange von Menschen mit Behinderung im Freistaat Sachen. In diesem Jahr gab es 60 Vorschläge, aus denen eine Jury uns als Preisträger für die Kategorie „Barrierefreiheit und Infrastruktur“ ausgewählt hat.
Wer ist HörMal Audiodeskription?
Wir – Florian Eib, Peter Lomb und Tomke Koop – von der HörMal Audiodeskription gUG setzen uns für Teilhabe und Barrierefreiheit bei Großveranstaltungen ein. Dabei geht es uns nicht um bauliche Barrierefreiheit (bspw. Rollstuhlrampen, Leitlinien etc.), sondern um den Informationszugang für Menschen mit einer Seheinschränkung. Wir bieten diesen Menschen durch unsere Audiodeskription ein erweitertes Veranstaltungs-Erlebnis, indem wir die visuell wahrnehmbaren Vorgänge bei Sport- und Kultur-Veranstaltungen beschreiben. Diese Beschreibungen können unsere Gäste live vor Ort mit einem Audioguide empfangen.
Uns ist es wichtig, dass alle Gäste einer Veranstaltung sich danach über deren Inhalte austauschen können. Hierin sehen wir eine Form von Gleichberechtigung, die für Menschen mit einer Seheinschränkung momentan noch viel zu selten gegeben ist. In unserer Arbeit beraten und motivieren wir Veranstalter zur Einrichtung so genannter „Hör-Plätze“. Zusätzlich erleichtern wir den Zugang zu öffentlichen Veranstaltungen für Menschen mit Seh-Einschränkung durch barrierefreies Ticketing und einen Begleitservice. Wir sehen unsere Arbeit als einen Schlüssel zur Stärkung eines gesellschaftlichen Bewusstseins, indem wir ein Angebot schaffen, durch das Menschen mit Behinderung in größerer Zahl bei öffentlichen Veranstaltungen teilnehmen.