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Das Geschenk der Weisen: SICHTBAR-Weihnachtsgeschichte 2023. Das Banner von SICHTBAR – Der Podcast ist ein Rechteck. In der Mitte des Rechtecks befindet sich vor einem roten Hintergrund ein weißes, kreisförmiges Mikrofon. Im Mikrofon befindet sich der Schriftzug "SICHTBAR DER PODCAST" in weißer Farbe. Über dem Kopf des geschwungenen Mikrofons im Logo hängt eine Weihnachtsmütze und unter dem Schriftzug ist ein grüner Tannenzweig.

SICHTBAR – Der Podcast: Fröhliche Weihnachten

Beitragsbanner „Das Geschenk der Weisen“: SICHTBAR-Weihnachtsgeschichte 2023. Das Banner von SICHTBAR – Der Podcast ist ein Rechteck. In der Mitte des Rechtecks befindet sich vor einem roten Hintergrund ein weißes, kreisförmiges Mikrofon. Im Mikrofon befindet sich der Schriftzug "SICHTBAR DER PODCAST" in weißer Farbe. Über dem Kopf des geschwungenen Mikrofons im Logo hängt eine Weihnachtsmütze und unter dem Schriftzug ist ein grüner Tannenzweig.

Robert Gernhardt – Die Falle

Unser kleiner Dank für ein weiteres besonderes Jahr mit Höhen und Tiefen, wobei bei allen Herausforderungen, die vor uns liegen, der Humor nie zu kurz kommen sollte. Deshalb haben wir uns in diesem Jahr für die lustige Weihnachtsgeschichte „Die Falle“ von Robert Gernhardt entschieden. Robert Gernhardt ist ein deutscher Schriftsteller, Dichter und bildender Künstler. Er wurde 1937 im estnischen Tallinn geboren und verstarb 2006 in Frankfurt am Main. Seine Werke sind durch seinen feinen Sinn für Humor geprägt, die sich in der Tradition von Wilhelm Busch einordnen lassen. Florian Eib hat diese Weihnachtsgeschichte vertont.

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Herzlichen Dank für 2024

Fröhliche Weihnachten! Das sagen wir von Herzen und bedanken uns für ein weiteres gemeinsames Jahr. Auch in 2024 konnten wir wieder viele gemeinsame Veranstaltungen mit Audiodeskription organisieren – insgesamt waren es über 50 Events mit deutlich ansteigenden Besucherzahlen. Uns bleibt an dieser Stelle auch die Gelegenheit, euch zu danken für euer Vertrauen in unsere Arbeit. Und für die vielen positiven Rückmeldungen und Vorschläge für neue Veranstaltungen mit Audiodeskription. Natürlich wird es auch im kommenden Jahr weitergehen. Wir haben schon jetzt einen vollen Terminplan für das erste halbe Jahr. Und wir werden zu Jahresbeginn auch eine besondere Überraschung verkünden können.

Alle unsere Veranstaltungen findet ihr – wie immer – auf unserer Events-Seite (www.hoermal-audio.org/events). Jetzt heißt es aber erst einmal: kurz durchatmen, sich kurz auf die Gemütlichkeit der Weihnachtstage besinnen und natürlich Danke sagen. Danke an alle unsere gutgelaunten Gäste und unsere Partner, die sich mit uns für mehr Barrierefreiheit einsetzen. Wir freuen uns auf viele kommende gemeinsame Stunden.

Auch im Namen des gesamten SICHTBAR-Podcast-Teams wünschen wir euch einen frohen Jahresausklang. Natürlich werden wir uns im kommenden Jahr wieder spannenden Themen widmen, versprochen. Danke fürs rege Hören sagen: Tomke Koop, Constantin Sträter, und Florian Eib.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

Zwei ausgefahrene Blindenstöcke vor Beinpaaren auf einem ein-meter-breiten Filzteppich, Foto: Dialoghaus Hamburg gGmbH.

SICHTBAR – Der Podcast: Rehalehrer für Blinde und Sehbehinderte

Rehalehrer für Blinde und Sehbehinderte – Mehr Selbstständigkeit als Ziel

Die meisten Menschen, die blind sind oder eine Sehbehinderung haben, haben diese im Laufe ihres Lebens erworben. Grund sind in der Regel Unfälle oder Krankheiten. Auch im Alter kann das Sehvermögen deutlich abnehmen. Viele Menschen haben vor allem Angst vor einer Sehbehinderung, weil sie fürchten, dann permanent auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Das muss aber nicht so sein. Mit speziellen Techniken zur Orientierung und im Alltag können auch blinde oder stark sehbehinderte Menschen selbstständig einen Großteil ihres Alltags koordinieren.

Aber wie erlernt man diese Techniken? Für diese Podcastfolge haben wir ausführlich mit einer Rehalehrerin gesprochen. Ulrike Schade ist spezialisiert darauf, sehbehinderten oder blinden Menschen Techniken zur Orientierung – wie Beispielswiese die Stocktechnik – oder auch Techniken zur Bewältigung von Alltagsaufgaben, wie Wäsche waschen, putzen oder kochen zu zeigen. Das erklärte Ziel ist immer: mehr Selbstständigkeit und Selbstvertrauen. Diese Folge wurde im Rahmen der Woche des Sehens 2024 veröffentlicht. Die Aufzeichnung erfolgte bereits im Mai 2022.

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Durch Zufall zur Berufung

Ulrike Schade ist eine von vier Rehalehrerinnen und -lehrern für Blinde und Sehbehinderte in Leipzig und unterrichtet zwei Fächer. Erstens Orientierung und Mobilität und zweitens LPF, was übersetzt „Lebenspraktische Fähigkeiten“ bedeutet. Die ausgebildete Erzieherin hatte zu DDR-Zeiten mit Jugendlichen im Leistungssport-Bereich gearbeitet. Nach dem Ende der DDR wurde die Arbeit hier weniger, an anderer Stelle mehr. „Die waren zufällig im selben Haus“, erzählt Schade und meint damit die Kinder der Blindenschule Wladimir-Filatow zu Leipzig. Kurzum fing sie als Erzieherin und Unterrichtshilfe dort an und machte später an der Blindenstudienanstalt (BLISTA) in Marburg ihre Ausbildung zur Rehalehrerin: „Der Gedanke,  individuell mit Leuten zu arbeiten und vielleicht dabei mehr zu erreichen als mit einer Gruppe hat mich gereizt“. Im Podcast erzählt Ulrike Schade lebhaft über ihre ersten Erlebnisse mit den blinden oder sehbehinderten Kindern an der Wladimir-Filatow-Schule.

Rehalehrer für Blinde und Sehbehinderte – drei Teilbereiche

Als wichtigen Teil ihrer Ausbildung benennt Ulrike Schade die Selbsterfahrung bzw. den fachspezifischen Unterricht, wie sie es nennt. Alles, was vermittelt wird, musste sie auch selbst unter einer Augenbinde erproben. Zur Ausbildung gehörte außerdem das Erlernen der Systematik für die Blindenschrift mit Abschlussprüfung eines Blindenschrift-Diktats.
In der Ausbildung der Rehalehrer für Blinde und Sehbehinderte gibt es drei Fachbereiche, von denen einer bis alle drei gewählt werden können:

1. Orientierung und Mobilität

Dieser Fachbereich wird von den allermeisten Rehalehrern bedient, weil er die Grundlage für nahezu alle blinden und sehbehinderten Menschen bildet. Zu den Inhalten gehören unter anderem: Techniken mit dem Blindenlangstock, Themen wie Stockauswahl und auch welche Informationen der Stock übermittelt. Außerdem das Kennenlernen von Leitsystemen, Ampelsignalen und sonstigen Besonderheiten im Straßenverkehr, wie etwa verschiedener Bahnhaltestellen. Man lernt auch, seine Umwelt bewusster mit allen Sinnen, die zur Verfügung stehen, wahrzunehmen. Oder wie man Gefahrensituationen beispielsweise im Straßenverkehr vermeidet, Rolltreppen erkennt und hört und vieles mehr.

2. EDV-Technik

Der Umgang mit Computertechnik, Smartphones, elektronischer Sprachausgabe, Tabellen- und Website-Funktionen wird immer wichtiger. Auch hierfür gibt es Spezialisten unter den Rehalehrern für blinde und sehbehinderte Menschen. Die Computertechnik hat für blinde und sehbehinderte Menschen in den letzten Jahren einiges an Erleichterungen und Möglichkeiten bereitgehalten.

3. „LPF“ – Lebenspraktische Fähigkeiten

„LPF ist sehr vielfältig und für mich der spannendere Bereich – es geht mehr ans Eingemachte“ sagt Ulrike Schade. Hinter dem sperrigen Begriff „Lebenspraktische Fähigkeiten“ verbirgt sich in der Tat ein Sammelsurium an teilweise sehr individuellen Wünschen blinder oder sehbehinderter Menschen: „LPF ist von der Herangehensweise eher so, dass die Leute sagen: ‚Ich habe eine Problem dort und dort’. Und dann schaut man, wo kann man das machen, damit es besser geht, brauche ich ein anderes Utensil und eine andere Handhabe“. Themenbereiche sind unter anderem:

  • Kochen, Essen, Eingießen, Essenszubereitung (zum Beispiel Brötchen aufschneiden, Brot schmieren)
  • Körperpflege, bspw. das Dosieren von Pflegeprodukten (wie bekomme ich meine Zahnpasta so auf die Zahnbürste, dass sie darauf bleibt und es nicht zu wenig oder zu viel ist) oder auch Schminken und Nähen
  • Wäsche sortieren, waschen, Wäsche stapeln
  • Wohnung säubern
  • Geld erkennen und unterscheiden und vieles mehr

Typischerweise beschreibt Schade folgende Situation: „Viele Leute trauen sich bestimmte Dinge am Anfang gar nicht erst zu, merken dann aber erst was geht und was man alles vielleicht noch gerne lernen würde.“ Das Ziel ist immer, ein gewisses Maß an Selbstständigkeit zu erreichen. Dabei gehört natürlich eine gewisse Offenheit seitens der blinden und sehbehinderten Kunden dazu. Die Anzahl der Arbeitsstunden muss übrigens beantragt werden und wird von der Krankenkasse festgelegt. Wie viele Rehalehrer für Blinde und Sehbehinderte arbeitet die gebürtige Zittauerin freiberuflich und rechnet ihre Leistung dann bei der Krankenkasse ab.

Streitthema: Der schmale Grat der medizinischen Rehabilitation

Die deutschen Krankenkassen bezahlen in erster Linie Arbeitsstunden, die in den Bereich der sogenannten „medizinischen Rehabilitation“ fallen. Hierüber gibt es immer wieder Diskussionen. Wesentlich seltener übernommen werden nämlich Arbeitsstunden, die als sogenannte Soziale Rehabilitation klassifiziert werden.

Unstrittig ist, dass jeder sehbehinderten oder blinden Person die Einweisung in den Gebrauch des Langstocks und damit ein Mobilitätstraining zusteht. Anders sieht das bei LPF aus. Von den Krankenkassen i. d. R. als soziale Rehabilitation eingeordnet, fällt die Bewilligung von Stunden in den Bereich der jeweiligen Sozialämter, deren Mitarbeitende häufig wenige Kenntnisse zu diesem Thema haben und Bedarfe deshalb schwer einschätzen können. Da es hier häufig um Einzelfallprüfungen geht, könne es durchaus sein, dass ein Antrag bis zur Bewilligung ein dreiviertel bis zu einem Jahr dauert, so Schade. „Für mich ist das unterlassene Hilfeleistung“, wird sie deutlich „vor allem, wenn Leute frisch erblindet sind, die auf einmal das Gefühl haben, sie können überhaupt nichts mehr. Die hängen dann in der Luft. Das finde ich ganz furchtbar.“

Ein weiteres Thema in diesem Zusammenhang: Rehalehrerinnen und -lehrer sind an manchen Stellen auch Stellvertreter für blinde oder erblindende Personen. Wichtig sei aber auch, sich bewusst zu machen: „Der Leistungsberechtigte ist die blinde Person. Der Druck auf die Ämter muss natürlich auch von der blinden Person kommen.“

Nachwuchs dringend gesucht

Im Mai 2022, als wir das Interview geführt haben, waren etwa 220 bis 230 Mitglieder im Berufsverband der Rehalehrer für Blinde und Sehbehinderte. Geht man davon aus, dass es noch einige gibt, die nicht im Berufsverband organisiert sind, ergeben sich laut Schades Schätzung etwa 250 bis 300 Personen deutschlandweit, die sehbehinderte und blinde Menschen im Bereich Mobilität, LPF und EDV unterstützen. Bei geschätzten 700.000 blinden und stark sehbehinderten Menschen in Deutschland (der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband geht noch von deutlich höheren Zahlen aus), braucht kaum erklärt werden, wie wichtig es schon heute aber auch in Zukunft sein wird, neue Rehalehrerinnen und -lehrer zu gewinnen.

Zugangsvoraussetzungen sind eine Ausbildung mit didaktischem Hintergrund, woran sich eine zusätzliche Qualifikation bspw. an der BLISTA in Marburg anschließt. Interessierte können sich jederzeit gerne zur Beratung an den Bundesverband der Rehabilitationslehrer /-lehrerinnen für Blinde und Sehbehinderte e. V. wenden.

wenden, der nicht nur berät, wie man Rehalehrer für blinde und sehbehinderte Menschen werden kann, sondern auch regelmäßig Fortbildungen anbietet. Der Job ermöglicht das freiberufliche Arbeiten. Somit kann die Arbeitszeit frei eingeteilt werden, was heutig häufig formulierten Ansprüchen an einen Job eigentlich entgegenkommt. Außerdem verbindet der Beruf als Rehalehrerin oder -lehrer kreatives und praktisches Arbeiten mit dem teilweise sehr direkten Kontakt zu Menschen. Es handelt sich um eine sehr kommunikative Arbeit, bei der Erfolge und Ergebnisse spürbar sind und nachhaltig auf das Leben der blinden und sehbehinderten Menschen wirken können.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

Leben mit Blindenführhund: Ein Foto zeigt Pernille Sonne und ihre Hündin Taja. Pernille hat lange gewellte blonde Haare, Taja ist ein Labrador mit hellem Fell. Pernille kniet vor Taja nieder und lächelt leicht, Foto: Florian Eib

SICHTBAR – Der Podcast: Leben mit Blindenführhund

Leben mit Blindenführhund

In dieser Podcastfolge sprechen wir mit Pernille Sonne. Die gebürtige Dänin ist blind. Pernille lebt in Leipzig, arbeitet aber deutschlandweit als Schauspielerin, künstlerische Sprecherin und Autorin für Audiodeskription. Immer an ihrer Seite ist ihre Hündin Thaja. Thaja ist Pernilles erste Blindenführhündin. Als sich die beiden kennengelernt haben, hat uns besonders interessiert: Wie gelingt das Leben mit Blindenführhund? Was sind Herausforderungen und wie wird man zu einem guten Gespann?

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Den Radius erweitern

Jahrelang hat Pernille, die aufgrund einer Netzhauterkrankung im Laufe ihres Lebens erblindet ist, mit ihrem Stock und anderen helfenden Händen ihren Alltag bewältigt. In unserem Gespräch erzählt sie über ihr neues Leben mit Blindenführhund. Als besonders emotional empfinde sie die zurückgewonnene Freiheit und Beweglichkeit mit Thaja. 

„Meine Thaja ist wie eine Löwenmama, demütig und geduldig, aber auch robust und stark“, sagt Pernille. Und sie weiß, dass der gegenseitige Respekt ein Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg ist. Durch gegenseitiges Vertrauen konnte Pernille mit Thaja viele neue Wege bestreiten, geht mittlerweile wieder alleine schwimmen und genießt es wieder mehr, ihrer Leidenschaft – dem Reisen – nachzugehen.

Gerade in der Anfangszeit  mussten sich die beiden erst einmal aufeinander einstellen: „Das ist wie in einer Beziehung, in der wir uns herantasten“, erinnert sich Pernille.

Leben mit Blindenführhund: Ein Foto zeigt Pernille Sonne und ihre Hündin Taja. Pernille hat lange gewellte blonde Haare, Taja ist ein Labrador mit hellem Fell. Pernille kniet vor Taja nieder und lächelt leicht, Foto: Florian Eib
Ein eingespieltes Team – Es braucht Zeit, um sich aufeinander einzustellen. Auch wenn Blindenführhunde über ein sanftes Gemüt verfügen, haben sie trotzdem Bedürfnisse und wollen auch vonseiten der blinden Person gefordert werden, Foto: Florian Eib

Zur Ausbildung von Blindenführhunden

Diese Podcastfolge ist in unserer Miniserie zum Thema Blindenführhund erschienen. Passend dazu wurde diese Folge an einem 29. Januar veröffentlicht – dem Tag des Blindenführhundes. Die weiteren Folgen unserer Miniserie beinhalten ein Gespräch mit dem Leiter einer Blindenführhundschule und einen Trainingsspaziergang.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

Das Geschenk der Weisen: SICHTBAR-Weihnachtsgeschichte 2023. Das Banner von SICHTBAR – Der Podcast ist ein Rechteck. In der Mitte des Rechtecks befindet sich vor einem roten Hintergrund ein weißes, kreisförmiges Mikrofon. Im Mikrofon befindet sich der Schriftzug "SICHTBAR DER PODCAST" in weißer Farbe. Über dem Kopf des geschwungenen Mikrofons im Logo hängt eine Weihnachtsmütze und unter dem Schriftzug ist ein grüner Tannenzweig.

SICHTBAR – Der Podcast: Eine Weihnachtsgeschichte

Beitragsbanner „Das Geschenk der Weisen“: SICHTBAR-Weihnachtsgeschichte 2023. Das Banner von SICHTBAR – Der Podcast ist ein Rechteck. In der Mitte des Rechtecks befindet sich vor einem roten Hintergrund ein weißes, kreisförmiges Mikrofon. Im Mikrofon befindet sich der Schriftzug "SICHTBAR DER PODCAST" in weißer Farbe. Über dem Kopf des geschwungenen Mikrofons im Logo hängt eine Weihnachtsmütze und unter dem Schriftzug ist ein grüner Tannenzweig.

Das Geschenk der Weisen – O. Henry

O. Henry heißt eigentlich William Sydney Porter und ist ein amerikanischer Schriftsteller aus dem 19. und 20. Jhd. Er ist vor allem für seine Kurzgeschichten berühmt. Seit 1919 wird jährlich der O.-Henry-Literaturpreis für englischsprachige Kurzgeschichten vergeben. „Das Geschenk der Weisen“ ist 1905 erschienen. Florian Eib hat diese berührende Weihnachtsgeschichte vertont.

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Herzlichen Dank für 2023

Frohe Weihnachten! Das sagen wir von Herzen und bedanken uns für ein weiteres gemeinsames Jahr. Auch in 2023 konnten wir wieder viele gemeinsame Veranstaltungen mit Audiodeskription organisieren. Wir konnten sogar ein rundes Jubiläum mit unserer 100. Veranstaltung mit Audiodeskription feiern, Wahnsinn! Und natürlich wird es auch im kommenden Jahr weitergehen. Alle unsere Veranstaltungen findet ihr gesammelt auf unserer Events-Seite (www.hoermal-audio.org/events). Jetzt heißt es aber erst einmal: kurz durchatmen, sich kurz auf die Gemütlichkeit der Weihnachtstage besinnen und natürlich Danke sagen. Danke an alle unsere gutgelaunten Gäste und unsere Partner, die sich mit uns für mehr Barrierefreiheit einsetzen. Wir freuen uns auf viele kommende gemeinsame Stunden.

Auch im Namen des gesamten SICHTBAR-Podcast-Teams wünschen wir euch einen frohen Jahresausklang. Natürlich werden wir uns im kommenden Jahr wieder spannenden Themen widmen, versprochen. Danke fürs rege Hören sagen: Tomke Koop, Constantin Sträter, Philip Sauer, Antonia Lemke und Florian Eib.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

Posttraumatische Belastungsstörung: Ein Foto zeigt den Soldaten Andreas Eggert in Militärkleidung mit Camouflage-Tarnmuster. Er blickt ernst in Richtung der Kamera und hat ein Maschinengewehr bei sich. Eggert bewegt sich draußen. Im Hintergrund zeichnen sich hohe Berge mit Schnee darauf ab. Im mittleren Bildbereich fließt ein Fluss, im Vordergrund Eggert, der an einem steinigen Flussufer entlanggeht, Fotorechte: Andreas Eggert.

SICHTBAR – Der Podcast: Posttraumatische Belastungsstörung

Posttraumatische Belastungsstörung – Ein Tabuthema

Posttraumatische Belastungsstörung: Ein Foto zeigt den Soldaten Andreas Eggert in Militärkleidung mit Camouflage-Tarnmuster. Er blickt ernst in Richtung der Kamera und hat ein Maschinengewehr bei sich. Eggert bewegt sich draußen. Im Hintergrund zeichnen sich hohe Berge mit Schnee darauf ab. Im mittleren Bildbereich fließt ein Fluss, im Vordergrund Eggert, der an einem steinigen Flussufer entlanggeht, Fotorechte: Andreas Eggert.
Sein Traum war ein ganz anderer: Als der gelernte Koch und spätere Berufssoldat Andreas Eggert 2006 das erste Mal für die Bundeswehr im Afghanistan-Einsatz war, war er fasziniert von der Schönheit des Landes und der Ehrlichkeit der Menschen, Fotorechte: Andreas Eggert.

Andreas Eggert ist Berufssoldat im Ruhestand seit 2020. Zwischen 1999 und 2013 war er achtmal bei Auslandseinsätzen bei der Bundeswehr. Infolgedessen leidet er an einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Wie ist es dazu gekommen? Und wie sehr ist seine gesellschaftliche Teilhabe eingeschränkt? Constantin Sträter hat mit ihm gesprochen. 

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Immer unter Anspannung

Erst kurz vor seinem ersten Auslandseinsatz hatte Eggert eine Familie gegründet. Ein Grund ins Ausland zu gehen, war die Aussicht, Berufssoldat zu werden und so finanziell abgesichert zu sein. Schlimme Erlebnisse aus der Zeit und die ständige Gefahr während des Einsatzes setzen Andreas Eggert allerdings bis heute zu. Er hat Helfern vor Ort, die die Bundeswehr etwa mit Informationen unterstützt haben, Sicherheit versprochen. Nicht immer konnte er das Versprechen erfüllen. Das Gefühl, für manche Leute vor Ort vielleicht nicht genug getan zu tun haben, schildert er als sehr belastend. Besonders schlimm für ihn persönlich sei die Zeit zwischen den Einsätzen zurück in Deutschland gewesen. „In Afghanistan wusste ich, von wo die Gefahr kam, aber in Deutschland wusste ich das nicht, ich fühlte mich nicht geschützt“, sagt er.

Ein Portraitfoto zeigt Andreas Eggert. Er ist Mitte bis Ende vierzig, hat einen runden Kopf und eine hohe Stirne. Seine Augen und Lippen sind schmal. Er hat Mund geschlossen, blickt neutral und hat einen Kinnbart. Eggert trägt ein schwarzes T-Shirt und offen darüber liegend ein hellblaues Hemd, Fotorechte: Andreas Eggert.
Offen berichtet uns Andreas Eggert über seine Posttraumatische Belastungsstörung, über Verfolgungsangst, ständige Anspannung und Überreiztheit außerhalb seiner Einsätze, Fotorechte: Andreas Eggert.

Verein hilft Betroffenen

2021 zogen die internationalen Truppen aus Afghanistan ab.  Eggert bezeichnet den Einsatz und die Toten als „sinnlos“. Zwar seien wichtige Fortschritte erzielt worden in den letzten 20 Jahren, doch diese seien nicht von Dauer gewesen; die Taliban regiere heute härter und die Menschen seien im Alltag heftigen Repressalien ausgesetzt.
Andreas Eggert war beim Abzug 2021 schon nicht mehr im Dienst. Bereits 2013 begab er sich in therapeutische Behandlung. Seitdem versucht er seine Erlebnisse zu verarbeiten. Damit andere Soldaten Unterstützung bekommen, wenn sie infolge der Einsätze ihren Alltag in Deutschland nicht mehr bewältigen können, engagiert er sich im Bund Deutscher EinsatzVeteranen e. V. Dort ist er im Vorstand tätig, zusammen mit 135 ehrenamtlich Engagierten, die die Leiden von Soldaten enttabuisieren möchten und den Betroffenen schnelle Hilfe anbieten.

Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie sich selbst suizidgefährdet fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der Hotline 0800-1110111 oder 0800 1110222 erhalten Sie Hilfe.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

Für Gunter Boldhaus sind Blindenführhunde eine Leidenschaft: Boldhaus steht mit der Pudelhündin Ada im Freien auf einer leichten Anhöhe. Im Hintergrund sind Häuser von Arnstadt erkennbar. Die Wiese hinter ihnen ist leicht mit Schnee bedeckt. Boldhaus ist ein mittelgroßer etwa sechzigjähiger Mann. Er trägt Jeans, eine dunkle dicke Jacke und eine Mütze. Er grinst leicht und hält in seiner linken Hand die weiße Pudeldame Ada am Führgeschirr fest.

SICHTBAR-Podcast: Blindenführhunde – Hilfsmittel mit Seele

„Das einzige Hilfsmittel mit Seele“

Für Gunter Boldhaus sind Blindenführhunde eine Leidenschaft: Boldhaus steht mit der Pudelhündin Ada im Freien auf einer leichten Anhöhe. Im Hintergrund sind Häuser von Arnstadt erkennbar. Die Wiese hinter ihnen ist leicht mit Schnee bedeckt. Boldhaus ist ein mittelgroßer etwa sechzigjähiger Mann. Er trägt Jeans, eine dunkle dicke Jacke und eine Mütze. Er grinst leicht und hält in seiner linken Hand die weiße Pudeldame Ada am Führgeschirr fest.
Ein eingespieltes Team: Gunter Boldhaus bei einem Training mit Pudeldame Ada, Foto: Florian Eib

Die schönsten Tätigkeiten sind die, die man mit Liebe und Leidenschaft ausführt. Deshalb hat Gunter Boldhaus sein Leben den Tieren, speziell den Hunden gewidmet. Eine persönliche Begebenheit brachte den ausgebildeten Tierpfleger zu seinem Lebenswerk. Als junger Mann wollte er seiner erblindenden Oma helfen. Er entschied sich für „das einzige Hilfsmittel mit Seele“, den Blindenführhund, wie er sagt.

Im Podcast berichtet Gunter Boldhaus von einer Art „Kulturschock“ im Umgang mit Blindenführhunden im Vergleich zu dem, was er zuvor bei der Armee kennengelernt hatte. Die Tiere der Hunde-Staffel seien wesentlich aggressiver auf den Menschen ausgerichtet gewesen. Das habe ihm wenig gefallen. Seine familiär bedingte Zuneigung zu Tieren passte wesentlich besser zu dem Arbeitsbereich, den er bis heute ausführt.

Zum Lebenswerk berufen

Natürlich wurde in der damaligen DDR nichts dem Zufall überlassen. So musste Gunter Boldhaus gezielt beordert werden und eine Eignungsprüfung bestehen, um als Trainer für Blindenführhunde arbeiten zu dürfen. Obwohl es schon über 40 Jahre her ist, erinnert sich Boldhaus noch sehr gut an das Vorstellungsgespräch und einen Satz des damaligen Vorsitzenden des Blindenverbands: „Sie können ein Bauteil des Blindenverbandes werden, wenn Sie Ihre Arbeit mit Herz, Seele und Engagement angehen.“ Gesagt, getan: Gunter Boldhaus überzeugte, vermutlich auch mit dem, was ihn heute noch auszeichnet. Er ist einer, der geradeaus sagt, was er denkt, und der nur das Beste für seine Tiere will: „Wir müssen Rechtsanwalt für unsere Hunde sein“, sagt er und füllt diesen Leitsatz bis heute mit jahrzehntelanger Erfahrung. 

Blindes Vertrauen zwischen Mensch und Tier

Erfahrungen hat er auch bei seinen zahlreichen Praktika im Rahmen der Ausbildung gemacht. Gunter Boldhaus ist nicht nur als Trainer für Blindenführhunde, sondern auch für Lebenspraktische Fähigkeiten (LPF) ausgebildet. Zu Beginn seiner Tätigkeit, erinnert er sich, war der Umgang, bspw. mit den vielen Kriegsblinden nicht leicht. Die vielen Einzelschicksale bestürzen den Anfang 20-Jährigen. 
Stolz erzählt Gunter Boldhaus indes, dass seine Führhundschule bereits seit fast 30 Jahren nach den Maßstäben der „International Guide Dog Federation“ qualifiziert ist. In seinem Trainerleben hat er mittlerweile weit über 500 Hunde an den Mann oder die Frau gebracht. Und pflegt in seinem Wohnhaus im thüringischen Arnstadt einen Familienbetrieb, zu dem selbstverständlich auch die immer anwesenden bis zu zehn „Schüler“ gehören. Zwinger-Haltung gibt es dabei nicht. Hier lebt man eine „wohnungssimulierende Haltung“. Nur dann könne das notwendige blinde Vertrauen zwischen Mensch und Tier vorbereitet werden, ist sich Boldhaus sicher. Seine vielen treuen Kundinnen und Kunden danken es ihm.

Blindenführhunde als Fulltime-Job

Nur eines konnte Gunter Boldhaus in den vielen Jahren seiner Tätigkeit nicht wirklich genießen: „Wer diese Arbeit intensiv lebt, gibt auch sehr viel Freizeit auf“, sagt er. Als Familie gemeinsam einen längeren Urlaub zu machen, sei fast unmöglich – die Verantwortung für die Hunde zu groß. Für diese Podcast-Folge hat Gunter Boldhaus Florian Eib zu sich eingeladen. Wir bedanken uns für das ausführliche und offene Gespräch mit einem Menschen, der sein Leben dem Hund und den blinden Menschen gewidmet hat. Und der bis heute – in einem Alter, in dem sich viele Menschen nach der Rente sehnen – mit Überzeugung sagt: „Ich kann zwar nicht mehr so schnell laufen wie früher, habe aber trotzdem noch genauso viel Freude an meinem Beruf.“


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

Blind Studieren SICHTBAR – Der Podcast: Das Foto zeigt Florian Eib und Matthias Nagel. Sie sitzen auf einer Zuschauertribüne und lächeln in die Kamera. Florian Eib hält ein Mikrofon in einer Hand. Foto: HörMal Audiodeskription

SICHTBAR-Podcast: Blind studieren – wie geht das?

Blind studieren – wie geht das?

Blind Studieren SICHTBAR – Der Podcast: Das Foto zeigt Florian Eib und Matthias Nagel. Sie sitzen auf einer Zuschauertribüne und lächeln in die Kamera. Florian Eib hält ein Mikrofon in einer Hand. Foto: HörMal Audiodeskription
Blind studieren – wie geht das? Darüber haben Florian Eib und Matthias Nagel in SICHTBAR – Der Podcast gesprochen. Matthias erklärt, wie er sein Studium gemeistert hat und welche Tipps er für angehende Studierende mit einer Seheinschränkung hat. Foto: HörMal Audiodeskription

In dieser Folge öffnen wir uns dem weiten Themenfeld Bildung für Menschen mit Handicap. Natürlich ist die Frage „Können blinde Menschen studieren?“ offensichtlich beantwortet. Wir haben über die Jahre unserer Arbeit einige Menschen kennengelernt, die mit ihrer Sehbehinderung einen Abschluss an einer Universität erworben haben. Die Frage muss also anders lauten: „Wie können blinde Menschen studieren?“ Unter welchen Voraussetzungen? Und welche Erfordernisse müssen bedacht werden? Bzw. werden diese genügend bedacht?

Wir freuen uns sehr, dass wir mit Matthias Nagel von der LAGO sprechen konnten. Die LAGO ist die Landesarbeitsgemeinschaft Offene Jugendbildung Baden-Württemberg. Matthias kümmert sich in seinen Beratungen um Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit. Hier ist er Quereinsteiger, weil er eigentlich ein Master-Studium im Medienbereich absolviert hat. Natürlich hat sich Matthias als früherblindeter Schüler aber auch mit dem Thema Inklusion in der Schule beschäftigt. Seine Erfahrungen und Ansichten teilt er in seiner heutigen Arbeit. Und auch mit uns in dieser Podcast-Folge.

Florian Eib hat mit Matthias Nagel über Problemstellen von Inklusion in der Bildung gesprochen. Ihr erfahrt außerdem, warum der Weg zum Studium einige Hürden bereithielt und worauf Matthias heute besonders stolz ist.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

SICHBAR – Der Podcast: Das Foto zeigt Mathias Mester und Tomke Koop. Sie sitzen in der ersten von mehreren Stuhlreihen. Tomke hält Mathias lachend ein Mikrofon hin, er tut so, als würde er in das Mikrofon beißen. Foto: HörMal Audiodeskription

SICHTBAR-Podcast: Weltmeister Mathias Mester

Gespräch mit Weltme(i)ster Mathias Mester

SICHBAR – Der Podcast: Das Foto zeigt Mathias Mester und Tomke Koop. Sie sitzen in der ersten von mehreren Stuhlreihen. Tomke hält Mathias lachend ein Mikrofon hin, er tut so, als würde er in das Mikrofon beißen. Foto: HörMal Audiodeskription
Mathias Mester: Immer gut gelaunt, einen lockeren Spruch auf den Lippen und aktiv im Einsatz für Inklusion und Barrierefreiheit. Wir sprechen mit ihm über sein Leben als Kleinwüchsiger. Foto: HörMal Audiodeskription

Über das Leben als Kleinwüchsiger, die erste Liebe und den Erfolg im Sport

Mathias Mester: Eine Frohnatur, immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und erfolgreicher Paar-Sportler. Mit einer Größe 1,42 m gilt er als einer der Größten unter den Kleinwüchsigen. Bekannt durch seine sportlichen Erfolge und den Auftritten in verschiedenen TV-Formaten, wie z. B. Let’s Dance, nutzt er seine hohe Reichweite besonders auf Social Media, um auf die Themen Inklusion und Barrierefreiheit aufmerksam zu machen.

Tomke Koop hat für SICHTBAR – Der Podcast mit dem „Weltmester“ gesprochen. Mathias gibt im Gespräch einen sehr privaten Einblick in sein Leben als Kleinwüchsiger. Er erzählt von seinen sportlichen Erfolgen – dem Weg über die Anfänge im Fußball bis hin zum Europa- und Weltmeister sowie zur Olympia-Silbermedaille. Wir thematisieren auch die Zeit der Jugend: Wie geht man damit um, wenn die erste Liebe aufgrund einer Behinderung die Gefühle nicht erwidert? Wann merkt man, dass man „anders“ ist als die anderen? Und fühlt man sich eigentlich als „Quoten-Behinderter“, wenn man zu Formaten wie Let’s Dance eingeladen wird?

All diese Fragen und noch viele weitere interessante Details über Mathias Mester hört ihr in der Folge von SICHTBAR – Der Podcast.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

Eskandar Abadi in dunkelgrauem Anzug spielt Geige. Er steht hinter einem runden Tisch auf dem ein Braille-Druck seines Buches liegt, daneben ein Mikrofon. Im Hintergrund steht ein Aussteller mit dem Schriftzug „dzblesen“. Links an der Wand steht ein langes flaches Regal in den Bücher und Informationsmaterialien geordnet sind, Foto: Florian Eib.

SICHTBAR-Podcast: „Aus dem Leben eines Blindgängers“

Interview mit Eskandar Abadi

SICHTBAR – Der Podcast: Ein Foto zeigt Eskandar Abadi, der Geige spielend neben einem kleinen Tisch steht. Er trägt einen dunkelgrauen Anzug zu weinrotem Hemd und hat kurze graue Haare. Auf dem Tisch steht ein Mikrofon. Daneben liegt sein Buch „Aus dem Leben eines Blindgängers“. Im Raum hinter ihm befindet sich ein Bücherregal, an der Wand hängen gerahmte Plakate des dzblesen, Foto: Florian Eib.
Musiker aus Leidenschaft: Eine besondere Begebenheit war es, die Eskandar Abadi zu seiner ersten Geige führte. Mehr dazu verrät er in dieser Folge SICHTBAR – Der Podcast. Foto: Florian Eib.

Über Religion, Revolution und einen Zauberberg

Eskandar Abadi wurde 1959 in Mahschar im Iran geboren. Als junger Erwachsener floh der geburtsblinde Iraner nach Deutschland, das er heute seine Heimat nennt. Der Autor, Musiker und Journalist studierte in Deutschland und lebt heute in Köln. Florian Eib hat für SICHTBAR – Der Podcast mit einem Mann gesprochen, der sich selbst als „sehenden“ Blinden betrachtet. Aus aktuellem Anlass hat Eskandar aus seinem Buch „Aus dem Leben eines Blindgängers“ vorgelesen und auch musiziert. Das Buch ist im Katapult-Verlag erschienen und kann dort auch erworben werden. 

Wer dieses Buch liest, wird schnell autobiografische Züge vermuten. Denn die Hauptperson hat durchaus Ähnlichkeit mit dem heranwachsenden Autor. Was dieser selbst dazu sagt, erfahrt ihr in dieser Podcast-Folge. Außerdem verrät uns Eskandar Abadi, wie er als junger Mensch durch verschiedene Religionen geprägt wurde und warum ihn das bis heute stark beeinflusst. Wir sprechen mit ihm über den Grund seiner Flucht aus dem Iran und warum die Musik dabei eine wichtige Rolle spielte. Gleichsam danken wir unserem Gesprächspartner für seine Offenheit und für die vielen persönlichen Einblicke. Seine ganz eigene Art und Weise, über seine Erlebnisse zu berichten, spricht für sich und vermittelt – wie wir finden – einen ungefilterten Eindruck dieses empfindsamen, kreativen, ehrlichen und zugleich herzlichen Menschen.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

SICHTBAR – Der Podcast: Martin Engel und Tomke Koop sitzen sich gegenüber und unterhalten sich. Tomke Koop hält ein Mikrofon in Richtung des blinden Pianisten im schwarzen Rollkragenpullover. Hinter ihnen steht ein schwarzes Klavier. Foto: HörMal Audiodeskription

SICHTBAR-Podcast: Interview mit dem blinden Pianisten Martin Engel

Interview mit dem blinden Pianisten Martin Engel

Beitrag: Tomke Koop, 29.01.2022

Das neue Podcast-Jahr von  SICHTBAR – Der Podcast startet mit einem Highlight. Denn unser erster Gast in 2022 ist niemand geringeres als Martin Engel. Martin Engel ist Vollblutmusiker und Profi-Pianist. Das Besondere: Er ist geburtsblind und musste sich daher seinem Instrument und dem Notenlesen anders nähern als es sehende Schülerinnen und Schüler tun. Darüber und über seinen Weg zur Profi-Laufbahn spricht der blinde Pianist in dieser Folge von SICHTBAR – Der Podcast mit Tomke Koop.

SICHTBAR Der Podcast: Das Foto zeigt den blinden Pianisten Martin Engel von der Seite während er Klavier spielt. Dabei lächelt er. MartinE Engel trägt einen schwarzen Anzug mit schwarzem Hemd. Foto: Juliane Herrmann
Martin Engel ist geburtsblind. Seine Liebe zur Musik wurde ihm in die Wiege gelegt. Im Alter von neun Jahren erhielt er seinen ersten Klavierunterricht. Foto: Juliane Herrmann

Transkript zur Folge: Interview mit dem blinden Pianisten Martin Engel wird in Kürze hier erscheinen

Blind Klavier lernen und Noten lesen – wie geht das?

Die Liebe zur Musik und das musikalische Gespür wurden Martin Engel schon in die Wiege gelegt. „Die Veranlagungen kommen von ihm, da bin ich ganz sicher“, sagt der blinde Pianist. Gemeint ist damit sein Vater, der laut Engel eine besondere Begabung für harmonisches Denken und Hören hat. 

Seinen ersten Klavierunterricht erhielt Martin Engel im Alter von neun Jahren. „Es sollte eigentlich schon früher das Fall sein“, sagt er. Doch das war an seiner damaligen Blindenschule nicht möglich. Auch das Notenlesen wurde in der Schule nicht vermittelt. Deshalb wurde der Kontakt zu einer privaten Klavierlehrerin hergestellt. Nachdem er die ersten Stücke durch Anhören und Nachspielen eingeübt hat, wurde kurze Zeit später das Notenlesen interessant. Gemeinsam mit seiner Mutter hat der blinde Pianist sich dann in das Lesen von Braillenoten eingearbeitet. „Das war richtig hart“, sagt er. Ungefähr ein Jahr habe es gedauert, bis er Blinden-Notenschrift flüssig lesen konnte. 

Mittlerweile ist Martin Engel Profi darin und hat mehrere Ringbücher mit Braillenoten zu Hause. Viele seiner Noten bezieht er vom Deutschen Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen). Im Projekt „DaCapo“ werden Noten für blinde Musikerinnen und Musiker, egal ob Laie oder Profi, in Braillenoten und Großdruck übertragen. Diese können von Nutzerinnen und Nutzern des dzb lesen kostenlos ausgeliehen oder gekauft werden. Die Bibliothek umfasst derzeit schon mehr als 6.500 Werke. Sollte ein Werk nicht vorhanden sein, dann kümmert sich das Team von „DaCapo“ gerne um die Übertragung des gewünschten Stückes – von diesem Service macht auch Martin Engel häufig Gebrauch. Wer mehr über den Service erfahren möchte, findet hier mehr Informationen und Kontaktdaten.

Aus dem Leben eines Profi-Pianisten

In dieser Podcast-Folge berichtet uns Martin Engel von seinem Weg als blinder Pianist. Er habe dabei seinen Eltern viel zu verdanken, sagt er. Sie hätten ihn schon früh unterstützt, mit ihm das Notenlesen geübt und ihn während seines gesamtes Werdegangs unterstützt. Martin Engel studierte Klavier und später auch Cembalo. Während seines Studiums erhielt er verschiedene Auszeichnungen. 

Heute gibt der Profi-Pianist sein Wissen an seine Schülerinnen und Schüler weiter. Auf die Frage, was seinen Unterricht besonders machen würde, antwortet er: „Ich gehe gerne mal auf Tuchfühlung.“ Wo andere Lehrerinnen und Lehrer auf Sicht arbeiten, lässt Martin Engel seine Schützlinge Handhaltungen und -positionen ertasten. 

SICHTBAR – Der Podcast: Martin Engel und Tomke Koop sitzen sich gegenüber und unterhalten sich. Tomke Koop hält ein Mikrofon in Richtung des blinden Pianisten im schwarzen Rollkragenpullover. Hinter ihnen steht ein schwarzes Klavier. Foto: HörMal Audiodeskription
Martin Engel ist ein blinder Pianist und zu Gast bei SICHTBAR – Der Podcast. Im Interview erzählt er Tomke Koop vom SICHTBAR-Team von seinen musikalischen Anfängen und seinem Weg zur Profi-Karriere. Foto: HörMal Audiodeskription

Unterwegs mit Chopin, Bach und Liszt

Im Rahmen der Pandemie ist dieses Konzept natürlich in den Hintergrund getreten. Momentan finden die Stunden nur mit Abstand oder online statt. Auch der zweite wichtige Bereich in Martin Engels Tätigkeit ist dadurch betroffen: Die Live-Auftritte. Der blinde Pianist gibt gerne Konzerte in verschiedenen Teilen Deutschlands. Dabei wird er eins mit seinem Instrument, während er u. a. Werke von Chopin, Mendelssohn, Bach oder Mozart spielt. Wie so viele Veranstaltungen mussten auch viele Konzerte von Martin Engel in den letztem Jahren ausfallen. Für 2022 sind aber schon verschiedene Termine geplant. Bei seinen Auftritten arbeitet der Pianist gerne auch mit seinem Vater zusammen. Gemeinsam haben sie ein literarisch-musikalisches Programm erarbeitet, z. B. „Liszt, Chopin und Heinrich Heine: Französische Verhältnisse“. Engel spielt Stücke von Liszt und Chopin, sein Vater liest dazu passende Texte von Heine. „Insgesamt geht es darum, die Pariser Salonmusik und die Atmosphäre, die dort geherrscht haben könnte, ein bisschen zu erfassen“, sagt Martin Engel. Davon haben sie gemeinsam auch einige Weitere Programme entwickelt und hoffe, damit noch einige Jahre zusammen unterwegs zu sein. Alle Termine für kommende Auftritte sind hier veröffentlicht.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.