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Veranstaltungsblog

Veranstaltungsblog: Hier lesen Sie Berichte über uns und unsere Arbeit. Wir setzen uns für Barrierefreiheit bei Veranstaltungen ein.

Unser Fachgebiet ist Audiodeskription. Audiodeskription oder auch Hörbeschreibung ist ein inklusiver Service, bei dem sichtbare Ereignisse durch geschulte Sprecher in Worten beschrieben werden. Audiodeskription kann so beispielsweise Menschen mit einer Sehbehinderung den Zugang zu Kultur und Sport erleichtern.

Wir halten Inklusion und die damit verbundene Anforderung von Barrierefreiheit für eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe und setzen uns in unserer Arbeit dafür ein. Mit unserer langjährigen Erfahrung unterstützen wir bei der barrierefreien Gestaltung von Veranstaltungen.

Wir sind aus unterschiedlichen Bereichen zur Arbeit mit Menschen mit Behinderung gekommen. Seit mehreren Jahren organisieren wir gemeinsam Großveranstaltungen im Bereich Sport und Kultur und bieten den inklusiven Service Audiodeskription an. Sprechen Sie uns bei Fragen gerne an. Dabei erhalten Sie in unserem Veranstaltungsblog einen Eindruck von unserer Arbeit.

Wie funktioniert Blindentennis? In einer Tennishalle in der Nähe von Berlin stehen Philip Sauer, Lars Stetten, Bianka Gräming und Torsten Gutsche nebeneinander an eeinem Tennisnetz. Sie tragen Sportkleidung. Die Trainingsgruppe hat Tennisschläger in der Hand. Alle lächeln uns an, Foto: HörMal Audiodeskription

SICHTBAR-Podcast: Wie funktioniert Blindentennis?

Wie funktioniert Blindentennis?

Spiel, Satz und Sieg! Das gilt auch fürs Blindentennis. Eine Sportart, die dem Tennis für Sehende eigentlich sehr ähnelt, aber dann doch ganz anders ist. Wie funktioniert Blindentennis? Lars Stetten und Bianka Gräming, die jeweils amtierenden Deutschen Meister in ihrer Klasse, sowie ihr Trainer Torsten Gutsche bringen euch in dieser Folge die Welt dieser faszinierenden Sportart näher. Alle drei trainieren bereits seit über 5 Jahren zusammen beim TC Ludwigsfelde in der Nähe von Berlin und konnten gemeinsam schon einige nationale aber auch internationale Titel einfahren. Unser Reporter Philip Sauer hat sich für SICHTBAR – Der Podcast mit den Dreien in ihrer Trainingsstätte getroffen und klärt alle Fragen, die ihr über diese noch junge Sportart wissen müsst. 

Wie funktioniert Blindentennis? In einer Tennishalle in der Nähe von Berlin stehen Philip Sauer, Lars Stetten, Bianka Gräming und Torsten Gutsche nebeneinander an eeinem Tennisnetz. Sie tragen Sportkleidung. Die Trainingsgruppe hat Tennisschläger in der Hand. Alle lächeln uns an, Foto: HörMal Audiodeskription
Spaß am Spiel – von links nach rechts: Philip Sauer, Lars Stetten, Bianka Gräming und Torsten Gutsche in einer Tennishalle vor dem gemeinsamen Training, Foto: HörMal Audiodeskription.

Den ersten Treffer vergisst man nie 

Der 46-jährige in Berlin geborene Lars Stetten spielt seit Ende 2016 Blindentennis. Auf Turnieren tritt er in der Kategorie B1, also bei den vollständig Erblindeten, an. Schon im Kindesalter war Lars stark kurzsichtig und im Laufe der Jahre hat sich sein Sehvermögen nach und nach vermindert. Doch das hielt ihn nie davon ab, Sport zu betreiben. Neben dem Blindentennis spielt er bereits seit 2010 in der Blindenfußball-Bundesliga, aktuell in der 1. Mannschaft der Hertha BSC Berlin.
Seine sportliche Vorerfahrung im Fußball nützt ihm auch fürs Blindentennis. Auch wenn Lars zuvor noch nie einen Schläger in der Hand gehalten hat, dauert es nicht lange bis er die ersten Bälle übers Netz bringt. „Das war natürlich ein überragendes Gefühl so einen Ball dann mal zurückgespielt zu kriegen“, sagt Lars. Durch seinen Ehrgeiz und wöchentliches Training wird er immer besser, sodass er bald auch auf Turnieren antritt. Im Jahr 2022 auf den Nationalen Meisterschaften in Löhne gelingt ihm dann der ganz große Coup, er krönt sich zum besten Blindentennis Spieler in Deutschland. Doch sein Durst nach Erfolg ist noch lange nicht gestillt. Im Sommer 2023 tritt er erstmals bei den World Games in Birmingham an und misst sich dort mit den internationalen Größen des Blindentennis. 

Blindentennis – Auch ohne sportliche Vorerfahrung 

Etwas anders verläuft der Werdegang von Bianka Gräming. Sie ist bereits seit ihrer Geburt vollständig blind und hatte vor dem Blindentennis nur wenige Berührungen mit Sport im Allgemeinen: „Ich habe 20 Jahre keinen Sport gemacht, wer weiß, ob ich beim Blindentennis überhaupt irgendwas schaffe“, zitiert Bianka ihre Gedanken aus dem Jahr 2016, als sie an dem ersten deutschen Blindentennis Workshop der Gold Kraemer Stiftung in Köln teilnimmt. Doch ähnlich wie Lars wird auch sie direkt vom Ehrgeiz gepackt und hat schnell großen Spaß an der Sportart. Bianka ist es, die das Blindentennis letztendlich nach Brandenburg und im Endeffekt zum TC Ludwigsfelde bringt. Auch sie kann sich bei den Deutschen Meisterschaften im Jahr 2022 in Löhne gegen ihre Konkurrentinnen in der Kategorie B1 durchsetzen und darf sich deshalb heute Deutschlands beste blinde Tennisspielerin nennen. 

Das Erfolgsrezept – Training, Training, Training 

Um sich stetig zu verbessern, investieren Lars und Bianka viel Zeit und brauchen natürlich auch einen guten Trainer. Und den haben sie mit Torsten Gutsche gefunden. Torsten spielt selbst seit seiner Jugend erfolgreich Tennis, doch anders als seine Schützlinge kann er den Ball sehen. Bevor er Lars und Bianka kennenlernte, wusste er nicht mal, dass es Blindentennis überhaupt gibt. Doch als er darauf angesprochen wird, ob er sich vorstellen könnte, die beiden zu trainieren, ist er sofort dabei. Als klassischer Tennistrainer mit einer C-Trainer-Lizenz stürzt er sich in das neue Abenteuer. Doch letztendlich muss er seine Trainingsmethoden gar nicht so sehr umstellen: „Ich trainiere mit den beiden genauso, wie ich das auch mit Sehenden machen würde“, sagt Torsten. Aus diesem Grund laufen die Trainings meistens nach dem klassischen Schema ab: Ein kurzes Aufwärmprogramm, dann verschiedene Schlagübungen und am Ende gibt es ein freies Spiel. Die wichtigsten Voraussetzungen, um erfolgreich Blindentennis zu spielen, sind für Torsten: Der Spaß an Bewegung und natürlich auch am Bälle schlagen. 

Am besten einfach ausprobieren

Nahezu in ganz Deutschland gibt es Standorte, an denen Blindentennis gespielt wird. Bei Interesse könnt ihr euch gerne beim TC Ludwigsfelde über die Sportart und Kontakte informieren oder sonst auch einfach beim Tennisverein um die Ecke mal anfragen, ob dieser nicht vielleicht auch Blindentennis anbieten würde. Aber zuerst hört ihr euch am besten unsere Podcastfolge an: „Wie funktioniert Blindentennis?“ Wir haben es herausgefunden.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

An einem Arbeitstisch leitet Tomke Koop von HörMal Audiodeskription eine Übung der Schulung zu barrierefreien Medien an. Im Hintergrund steht auf einem Aufsteller „Offener Kanal Merseburg“

Schulung zu barrierefreien Medien

 

Schulung zu barrierefreien Medien

Zahlreiche Teilnehmende an einer Schulung zu barrierefreien Medien sitzen an Tischen und blicken in Richtung einer Leinwand vor der Tomke Koop und Florian Eib zum Thema Audiodeskription sprechen.
Angeregte Diskussionen inklusive: Der Einladung des Offenen Kanals Merseburg-Querfurt sind wir gerne für eine Schulung zu barrierefreien Medien gefolgt, Foto: Offener Kanal Merseburg-Querfurt e. V.

Was gehört eigentlich alles dazu, wenn man barrierefreie Medien erstellen möchte? Diese Frage hat sich der Offene Kanal Merseburg-Querfurt gestellt und uns zu einer Schulung eingeladen. Im OK Merseburg können Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich und selbstverantwortlich Fernsehbeiträge erstellen. Ein Schwerpunkt der dortigen Arbeit ist die Zusammenarbeit mit Kinder- und Jugend-Einrichtungen. Unsere Schulung war der Auftakt zu einer Workshop-Reihe über verschiedene Aspekte der Barrierefreiheit.

Inklusive Redaktion

Der Fokus unserer Schulung lag dabei auf dem Erstellen von Untertiteln und dem Thema Audiodeskription. An diesem Tag konnten wir neben einigen Studierenden der Hochschule Merseburg und manch anderen Interessierten auch die inklusive Redaktion begrüßen. Darüber haben wir uns besonders gefreut. Denn dadurch konnten wir uns auf Augenhöhe zu möglichen Bedarfen austauschen. Und auch wenn wir uns schon lange mit barrierefreien Medien befassen, haben wir trotzdem wieder etwas Neues lernen können. Wir bedanken uns für die rege Teilnahme und die sehr interessanten Fragen und Diskussionen.

Untertitel und Audiodeskription

An einem Arbeitstisch leitet Tomke Koop von HörMal Audiodeskription eine Übung der Schulung zu barrierefreien Medien an. Im Hintergrund steht auf einem Aufsteller „Offener Kanal Merseburg“
Lernen für alle: Über eine Gruppenarbeit konnten wir wichtige Erkenntnisse zum Thema Sehbehinderung und Audiodeskription vermitteln, Foto: Offener Kanal Merseburg-Querfurt e. V.

Beim Thema Untertitel gibt es viele klare Regeln, die beachtet werden sollten. Dabei geht es unter anderem um die Länge, Farbe und Schriftgröße. Außerdem konnten wir hilfreiche Tipps zur technischen Umsetzung von Untertiteln geben. Besonders praktisch konnten wir dann beim Thema Audiodeskription arbeiten. Unser Fokus lag dabei auch auf der Sensibilisierung, was es bedeutet, nichts sehen zu können. Diesem Thema haben wir uns unter anderem spielerisch genähert, wobei jeder einmal in die Lage versetzt wurde, nötige Informationen durch die Beschreibungen anderer – mehr oder weniger hilfreich – zu bekommen.

Wir bedanken uns für alle, die dabei waren und freuen uns auf zahlreiche spannende barrierefreie Medien-Produktionen.

Für Gunter Boldhaus sind Blindenführhunde eine Leidenschaft: Boldhaus steht mit der Pudelhündin Ada im Freien auf einer leichten Anhöhe. Im Hintergrund sind Häuser von Arnstadt erkennbar. Die Wiese hinter ihnen ist leicht mit Schnee bedeckt. Boldhaus ist ein mittelgroßer etwa sechzigjähiger Mann. Er trägt Jeans, eine dunkle dicke Jacke und eine Mütze. Er grinst leicht und hält in seiner linken Hand die weiße Pudeldame Ada am Führgeschirr fest.

SICHTBAR-Podcast: Blindenführhunde – Hilfsmittel mit Seele

„Das einzige Hilfsmittel mit Seele“

Für Gunter Boldhaus sind Blindenführhunde eine Leidenschaft: Boldhaus steht mit der Pudelhündin Ada im Freien auf einer leichten Anhöhe. Im Hintergrund sind Häuser von Arnstadt erkennbar. Die Wiese hinter ihnen ist leicht mit Schnee bedeckt. Boldhaus ist ein mittelgroßer etwa sechzigjähiger Mann. Er trägt Jeans, eine dunkle dicke Jacke und eine Mütze. Er grinst leicht und hält in seiner linken Hand die weiße Pudeldame Ada am Führgeschirr fest.
Ein eingespieltes Team: Gunter Boldhaus bei einem Training mit Pudeldame Ada, Foto: Florian Eib

Die schönsten Tätigkeiten sind die, die man mit Liebe und Leidenschaft ausführt. Deshalb hat Gunter Boldhaus sein Leben den Tieren, speziell den Hunden gewidmet. Eine persönliche Begebenheit brachte den ausgebildeten Tierpfleger zu seinem Lebenswerk. Als junger Mann wollte er seiner erblindenden Oma helfen. Er entschied sich für „das einzige Hilfsmittel mit Seele“, den Blindenführhund, wie er sagt.

Im Podcast berichtet Gunter Boldhaus von einer Art „Kulturschock“ im Umgang mit Blindenführhunden im Vergleich zu dem, was er zuvor bei der Armee kennengelernt hatte. Die Tiere der Hunde-Staffel seien wesentlich aggressiver auf den Menschen ausgerichtet gewesen. Das habe ihm wenig gefallen. Seine familiär bedingte Zuneigung zu Tieren passte wesentlich besser zu dem Arbeitsbereich, den er bis heute ausführt.

Zum Lebenswerk berufen

Natürlich wurde in der damaligen DDR nichts dem Zufall überlassen. So musste Gunter Boldhaus gezielt beordert werden und eine Eignungsprüfung bestehen, um als Trainer für Blindenführhunde arbeiten zu dürfen. Obwohl es schon über 40 Jahre her ist, erinnert sich Boldhaus noch sehr gut an das Vorstellungsgespräch und einen Satz des damaligen Vorsitzenden des Blindenverbands: „Sie können ein Bauteil des Blindenverbandes werden, wenn Sie Ihre Arbeit mit Herz, Seele und Engagement angehen.“ Gesagt, getan: Gunter Boldhaus überzeugte, vermutlich auch mit dem, was ihn heute noch auszeichnet. Er ist einer, der geradeaus sagt, was er denkt, und der nur das Beste für seine Tiere will: „Wir müssen Rechtsanwalt für unsere Hunde sein“, sagt er und füllt diesen Leitsatz bis heute mit jahrzehntelanger Erfahrung. 

Blindes Vertrauen zwischen Mensch und Tier

Erfahrungen hat er auch bei seinen zahlreichen Praktika im Rahmen der Ausbildung gemacht. Gunter Boldhaus ist nicht nur als Trainer für Blindenführhunde, sondern auch für Lebenspraktische Fähigkeiten (LPF) ausgebildet. Zu Beginn seiner Tätigkeit, erinnert er sich, war der Umgang, bspw. mit den vielen Kriegsblinden nicht leicht. Die vielen Einzelschicksale bestürzen den Anfang 20-Jährigen. 
Stolz erzählt Gunter Boldhaus indes, dass seine Führhundschule bereits seit fast 30 Jahren nach den Maßstäben der „International Guide Dog Federation“ qualifiziert ist. In seinem Trainerleben hat er mittlerweile weit über 500 Hunde an den Mann oder die Frau gebracht. Und pflegt in seinem Wohnhaus im thüringischen Arnstadt einen Familienbetrieb, zu dem selbstverständlich auch die immer anwesenden bis zu zehn „Schüler“ gehören. Zwinger-Haltung gibt es dabei nicht. Hier lebt man eine „wohnungssimulierende Haltung“. Nur dann könne das notwendige blinde Vertrauen zwischen Mensch und Tier vorbereitet werden, ist sich Boldhaus sicher. Seine vielen treuen Kundinnen und Kunden danken es ihm.

Blindenführhunde als Fulltime-Job

Nur eines konnte Gunter Boldhaus in den vielen Jahren seiner Tätigkeit nicht wirklich genießen: „Wer diese Arbeit intensiv lebt, gibt auch sehr viel Freizeit auf“, sagt er. Als Familie gemeinsam einen längeren Urlaub zu machen, sei fast unmöglich – die Verantwortung für die Hunde zu groß. Für diese Podcast-Folge hat Gunter Boldhaus Florian Eib zu sich eingeladen. Wir bedanken uns für das ausführliche und offene Gespräch mit einem Menschen, der sein Leben dem Hund und den blinden Menschen gewidmet hat. Und der bis heute – in einem Alter, in dem sich viele Menschen nach der Rente sehnen – mit Überzeugung sagt: „Ich kann zwar nicht mehr so schnell laufen wie früher, habe aber trotzdem noch genauso viel Freude an meinem Beruf.“


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

Handball WM 2023 mit Audiodeskription: Das Foto zeigt einen blau-weiß-roten Handball in Nahaufnahme. Der Ball liegt in der Ecke eines hellblauen Handball-Feldes, das durch weiße Linien markiert wird.

Handball-WM 2023 mit Audiodeskription

Handball WM 2023 mit Audiodeskription: Das Foto zeigt einen blau-weiß-roten Handball in Nahaufnahme. Der Ball liegt in der Ecke eines hellblauen Handball-Feldes, das durch weiße Linien markiert wird.
Die Handball-WM 2023 wird für blinde und sehbehinderte Fans an den Bildschirmen beschrieben. Neben dem Angebot der öffentlich-rechtlichen Sender gibt es im Nachgang aller Spiele mit deutscher Beteiligung kurze Highlight-Clips, die von HörMal Audiodeskription beschrieben werden.

Jährlich erwartet uns immer Anfang des Jahres dieses große Handball-Spektakel. 2023 wird es wieder weltmeisterlich. Denn die Handball-WM 2023 findet vom 11. bis 29. Januar in Schweden und Polen statt. Deutschland zählt nicht zum engeren Favoritenkreis, aber natürlich wollen wir unserem Team trotzdem die Daumen drücken. 

Handball-WM mit Audiodeskription

Besonders freuen wir uns, dass es auch in diesem Jahr wieder einige Angebote zur Barrierefreiheit geben wird. Alle WM-Spiele, die bei den öffentlich-rechtlichen Sendern übertragen werden, sind auch mit Audiodeskription im TV oder im Stream erlebbar. Das sind vor allem die Spiele, bei denen die Deutsche Nationalmannschaft dabei ist.

Unser Team startet mit seinem ersten Spiel am Freitag, 13. Januar, um 18 Uhr gegen Katar. Das ZDF überträgt live. Auch das letzte Gruppenspiel am Dienstag, 17. Januar, um 18 Uhr wird live im ZDF zu sehen sein. Am Sonntag dazwischen überträgt die ARD das Spiel gegen Serbien, ebenfalls um 18 Uhr. Nach der Vorrunde, in der Deutschland gute Chancen hat, steht bestenfalls die Hauptrunde an. Dabei erwarten uns drei weitere Partien, die vermutlich am 19., 21. und 23. Januar stattfinden. Wer überträgt, steht noch nicht fest. 

Highlight-Clips mit Audiodeskription

Im Nachgang der deutschen Spiele wird es in diesem Jahr etwas Neues geben. Gemeinsam mit dem Deutschen Handballbund, der LIQUI MOLY HBL und der Deutschen Kreditbank erstellen wir Spielzusammenfassungen mit Audiodeskription. Diese werden am Tag nach den deutschen Spielen auf der Facebook– und Instagram-Seite der LIQUI MOLY HBL veröffentlicht. Wenn ihr also die Live-Spiele verpassen solltet, dann lohnt es sich, dort reinzuschauen. Weitere Informationen zum Projekt und eine direkte Verlinkung zu den einzelnen Videos findet ihr auf der Website des Deutschen Handballbundes.

Wir wünschen euch viel Spaß mit tollem und erfolgreichem Handballsport!

Blind Studieren SICHTBAR – Der Podcast: Das Foto zeigt Florian Eib und Matthias Nagel. Sie sitzen auf einer Zuschauertribüne und lächeln in die Kamera. Florian Eib hält ein Mikrofon in einer Hand. Foto: HörMal Audiodeskription

SICHTBAR-Podcast: Blind studieren – wie geht das?

Blind studieren – wie geht das?

Blind Studieren SICHTBAR – Der Podcast: Das Foto zeigt Florian Eib und Matthias Nagel. Sie sitzen auf einer Zuschauertribüne und lächeln in die Kamera. Florian Eib hält ein Mikrofon in einer Hand. Foto: HörMal Audiodeskription
Blind studieren – wie geht das? Darüber haben Florian Eib und Matthias Nagel in SICHTBAR – Der Podcast gesprochen. Matthias erklärt, wie er sein Studium gemeistert hat und welche Tipps er für angehende Studierende mit einer Seheinschränkung hat. Foto: HörMal Audiodeskription

In dieser Folge öffnen wir uns dem weiten Themenfeld Bildung für Menschen mit Handicap. Natürlich ist die Frage „Können blinde Menschen studieren?“ offensichtlich beantwortet. Wir haben über die Jahre unserer Arbeit einige Menschen kennengelernt, die mit ihrer Sehbehinderung einen Abschluss an einer Universität erworben haben. Die Frage muss also anders lauten: „Wie können blinde Menschen studieren?“ Unter welchen Voraussetzungen? Und welche Erfordernisse müssen bedacht werden? Bzw. werden diese genügend bedacht?

Wir freuen uns sehr, dass wir mit Matthias Nagel von der LAGO sprechen konnten. Die LAGO ist die Landesarbeitsgemeinschaft Offene Jugendbildung Baden-Württemberg. Matthias kümmert sich in seinen Beratungen um Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit. Hier ist er Quereinsteiger, weil er eigentlich ein Master-Studium im Medienbereich absolviert hat. Natürlich hat sich Matthias als früherblindeter Schüler aber auch mit dem Thema Inklusion in der Schule beschäftigt. Seine Erfahrungen und Ansichten teilt er in seiner heutigen Arbeit. Und auch mit uns in dieser Podcast-Folge.

Florian Eib hat mit Matthias Nagel über Problemstellen von Inklusion in der Bildung gesprochen. Ihr erfahrt außerdem, warum der Weg zum Studium einige Hürden bereithielt und worauf Matthias heute besonders stolz ist.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

Audiodeskription in Einfacher Sprache: Das Foto zeigt Tomke Koop (HörMal Audiodeskription), Matthias Nagel und Florian Eib (HörMal Audiodeskription) auf einer Bühne mit gelbem Tanzboden und grünen Wänden. Die drei Personen stehen Arm im Arm und lächeln die Kamera. Foto: HörMal Audiodeskription

Audiodeskription im Theater Tempus fugit

Audiodeskription „Elisa und die Schwäne“

Audiodeskription in Einfacher Sprache: Das Foto zeigt Tomke Koop (HörMal Audiodeskription), Matthias Nagel und Florian Eib (HörMal Audiodeskription) auf einer Bühne mit gelbem Tanzboden und grünen Wänden. Die drei Personen stehen Arm im Arm und lächeln die Kamera. Foto: HörMal Audiodeskription
Das Team von HörMal Audiodeskription hat mit der blinden Autorin Pernille Sonne die Audiodeskription in Einfacher Sprache verfasst. Matthias Nagel unterstützte bei den Proben vor Ort. Foto: HörMal Audiodeskription

Für ein aktuelles Projekt zur Audiodeskription in Einfacher Sprache durften wir einmal den südlichsten Zipfel Deutschlands erkunden. Es ging für uns nach Lörrach – ins Dreiländer-Eck mit Frankreich und der Schweiz. Das beschauliche Städtchen Lörrach hat mit seinen 44.000 Einwohnern ein Kinder- und Jugendtheater, das schon seit einiger Zeit versucht, den sperrigen Begriff „Inklusion“ mit Leben zu füllen. 

Im Gespräch erklärt uns Theater-Leiterin Karin Maßen, wie es dazu kam:

Schon 1995 wurde das Theater Tempus fugit gegründet. Sie ist Beginn dabei und erinnert sich noch sehr gut an den damaligen Zeitgeist. Die Freude über das, was daraus entstanden ist, ist ihr anzuhören:

Das Stück, für das wir nun eine Audiodeskription anfertigen sollten, heißt: „Elisa und die Schwäne“. Es kommt von Catharina Fillers und baut auf einem Märchen von Hans-Christian Andersen auf. Weitere Informationen zum Stück findet ihr auf der Website des Theater Tempus fugit.

Alle packen mit an

Schon beim ersten Betreten des Theatergebäudes, das von der Größe an eine Kirche mit eingezogenen Stockwerken erinnert, breitete sich ein sehr familiäres Gefühl aus. Wir wurden herzlich empfangen. Auch die beiden Schauspieler des Stückes zeigten sich sehr interessiert an unserer Arbeit. Nach einer Durchlaufprobe konnten wir mit „Elisa“ gespielt von Sabrina Lössl und ihrem Spielpartner Elias Füchsle gemeinsam offene Fragen zum Text der Audiodeskription besprechen. Dieser Arbeitsschritt brachte uns nicht nur ein wenig Bestätigung unserer Arbeit, sondern auch weitere wichtige Impulse für das Fertigstellen des Textes. 

Audiodeskription in Einfacher Sprache: Das Foto zeigt eine Szene aus dem Stück „Elisa und die Schwäne“. Ein Schauspieler und eine Schauspielerin stehen auf der Bühne. Der Schauspieler steht am linken Rand und hält ein Steckenpferd zwischen den Beinen. Er schaut zur Spauspielerin, die mittig vorne auf der Bühne steht und spricht. Foto: HörMal Audiodeskription
Für das Stück „Elisa und die Schwäne“ wurde von HörMal Audiodeskription eine Hör-Beschreibung in Einfacher Sprache verfasst. Auch die Schauspieler*innen wurden in den Prozess einbezogen. Foto: HörMal Audiodeskription

An dieser Stelle möchten wir uns auch bei Matthias „Matze“ Nagel bedanken, der uns als Experte in eigener Sache bei der Audiodeskription bei unserer Auswärtsfahrt unterstützt hat. Beim Text für das Stück haben Pernille Sonne, Lukas Ziegler, Tomke Koop und Florian Eib mitgearbeitet. 

Audiodeskription in Einfacher Sprache

Eine der Aufgaben für uns bei dieser Produktion war: Wir sollten versuchen, den Text auch leicht verständlich zu schreiben. Wir kennen das Konzept der Einfachen Sprache im Grundsatz. Sind aber keine Experten auf dem Gebiet. In Zusammenarbeit mit unserem Kollegen Lukas Ziegler, der schon etwas mehr Erfahrung mit Einfacher Sprache hat, haben wir uns der Herausforderung gestellt.

Als erstes haben wir unsere Audiodeskription bewusst mit kurzen Sätzen geschrieben. Wortwiederholungen sind nicht verboten. Vor allem nicht, wenn es um Dinge geht, mit denen die DarstellerInnen spielen. Wir haben vor allem sehr konkrete und manchmal auch bewusst weniger anschauliche Wörter verwendet, wenn uns diese zu schwer vorkamen.

Audiodeskription in Einfacher Sprache: Das Foto zeigt einen Mann und eine Frau vor einer Bühne. Der Mann befühlt ein schwarzes Stecken-Pferd. Vor ihm liegen
Auch eine taktile Bühnenführung gehört dazu. Die Gäste befühlen die Requisiten und begehen die Bühne. Foto: HörMal Audiodeskription

Wichtig war uns auch, dass wir schwere Wörter erklären, damit sie leichter verstanden werden können. Ein Beispiel: „Sie schmiegt sich an, das heißt sie drückt sich ganz fest an ihn.“ Es war uns wichtig, dass wir die Stellen, in denen wir sprechen, nicht zu viel Text enthalten. So kann mit einem angenehmen Tempo gesprochen werden. Bei der Einsprache haben wir auf deutliche, aber natürlich nicht übertriebene Aussprache geachtet. 

Das war erst der Anfang

Wir freuen uns sehr, dass wir das Theater Tempus fugit auf seinem Weg zu weiteren barrierefreien Angeboten begleiten können. Es sind schon für das kommende Jahr weitere Schauspielstücke geplant. Neben einer Audiodeskription bietet das Theater demnächst auch Veranstaltungen mit Induktionsschleifen an. Damit sollen auch Menschen mit einer Hör-Behinderung oder einem Hörgerät einer Aufführung besser folgen können. Das Theater Tempus fugit ist mit diesem Engagement in Baden-Württemberg bisher einzigartig. Ein regelmäßiges Programm mit Angeboten zur Barrierefreiheit gibt es in diesem Bundesland bisher in keiner anderen Stadt. Das finden wir natürlich weniger gut. Wir sind uns aber auch sicher, dass andere Theater und Schauspielhäuser sehr bald nachziehen werden.

Vielen Dank für eine tolle Zeit an alle, die wir in Lörrach kennenlernen durften. Es hat uns riesigen Spaß gemacht!

SICHBAR – Der Podcast: Das Foto zeigt Mathias Mester und Tomke Koop. Sie sitzen in der ersten von mehreren Stuhlreihen. Tomke hält Mathias lachend ein Mikrofon hin, er tut so, als würde er in das Mikrofon beißen. Foto: HörMal Audiodeskription

SICHTBAR-Podcast: Weltmeister Mathias Mester

Gespräch mit Weltme(i)ster Mathias Mester

SICHBAR – Der Podcast: Das Foto zeigt Mathias Mester und Tomke Koop. Sie sitzen in der ersten von mehreren Stuhlreihen. Tomke hält Mathias lachend ein Mikrofon hin, er tut so, als würde er in das Mikrofon beißen. Foto: HörMal Audiodeskription
Mathias Mester: Immer gut gelaunt, einen lockeren Spruch auf den Lippen und aktiv im Einsatz für Inklusion und Barrierefreiheit. Wir sprechen mit ihm über sein Leben als Kleinwüchsiger. Foto: HörMal Audiodeskription

Über das Leben als Kleinwüchsiger, die erste Liebe und den Erfolg im Sport

Mathias Mester: Eine Frohnatur, immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und erfolgreicher Paar-Sportler. Mit einer Größe 1,42 m gilt er als einer der Größten unter den Kleinwüchsigen. Bekannt durch seine sportlichen Erfolge und den Auftritten in verschiedenen TV-Formaten, wie z. B. Let’s Dance, nutzt er seine hohe Reichweite besonders auf Social Media, um auf die Themen Inklusion und Barrierefreiheit aufmerksam zu machen.

Tomke Koop hat für SICHTBAR – Der Podcast mit dem „Weltmester“ gesprochen. Mathias gibt im Gespräch einen sehr privaten Einblick in sein Leben als Kleinwüchsiger. Er erzählt von seinen sportlichen Erfolgen – dem Weg über die Anfänge im Fußball bis hin zum Europa- und Weltmeister sowie zur Olympia-Silbermedaille. Wir thematisieren auch die Zeit der Jugend: Wie geht man damit um, wenn die erste Liebe aufgrund einer Behinderung die Gefühle nicht erwidert? Wann merkt man, dass man „anders“ ist als die anderen? Und fühlt man sich eigentlich als „Quoten-Behinderter“, wenn man zu Formaten wie Let’s Dance eingeladen wird?

All diese Fragen und noch viele weitere interessante Details über Mathias Mester hört ihr in der Folge von SICHTBAR – Der Podcast.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

Audiodeskription bei den European Championships 2022: Das Foto zeigt die Reporter Florian Eib und Christoph Scholz. Beide tragen Headsets, lachen in die Kamera und sitzen auf den Reporterplätzen beim Straßenrennen am Münchner Odeonsplatz. Foto: AUDIO2 / Tomke Koop

Inklusive Services in München

Inklusive Services bei den European Championships 2022: Das Foto zeigt den Olympiapark in München. Im Vordergrund der Olympiasee, im Hintergrund unter blauem, leicht bewölkten Himmel die markanten Dächer des Stadions und der Olympiahalle. Foto: AUDIO2 / Tamara Dewald
Der Olympiapark und weitere Sportstätten in München sind Austragungsorte der European Championships 2022. Foto: AUDIO2 / Tamara Dewald

Die European Championships – Das Mega-Event aus inklusiver Sicht

Erstmals fanden die European Championships 2018 statt. Damals teilten sich Glasgow und Berlin die Wettbewerbe. Die zweite Auflage des Mega-Events findet nun seit dem 11. August allein in München statt. Dabei handelt es sich um die größte Veranstaltung in der bayerischen Landeshauptstadt seit den Olympischen Spielen 1972. Noch bis zum 21. August kämpfen Europas beste Athletinnen und Athleten beim Beachvolleyball, Sportklettern, Kanu-Rennsport, Radsport (Straße, Bahn, Mountainbike Cross-Country und BMX-Freestyle), Rudern, Tischtennis, Triathlon, Turnen und Leichtathletik um Edelmetall. Das Herz des Wettbewerbs stellt hierbei der Olympiapark dar. Doch auch in der Messe München, am Königsplatz und Odeonsplatz, an der Olympia-Regatta-Anlage sowie in der Rudi-Sedlmayer-Halle können verschiedene Wettkämpfe besucht werden. Die Radwettbewerbe kann man sogar im Münchner Umland bewundern.

Inklusive Services

Doch nicht nur zahlreiche Athletinnen und Athleten kommen zu diesem Event nach München. Auch viele Besucherinnen und Besucher feuern in den verschiedenen Sportstätten die Sportlerinnen und Sportler an. Solche Großveranstaltungen sind ein wichtiger Bestandteil unseres sozialen und kulturellen Lebens. Damit die European Championships für alle Menschen besser erlebbar und damit nachhaltiger gestaltet werden, gibt es verschiedene inklusive Services. So werden Informationen zum Event beispielsweise in Leichter Sprache angeboten. Außerdem gibt es einen Mobilitätsservice und rollstuhlgerechte Veranstaltungsorte bei denen gekennzeichnete Plätze für Rollstuhlfahrende zur Verfügung stehen. Darüber hinaus gibt es für alle Sessions mit Medaillenentscheidungen die inklusiven Services Live-Audiodeskription, induktive Höranlagen und Übersetzung in deutsche Gebärdensprache, die von AUDIO2 angeboten werden.

Audiodeskription bei den European Championships 2022: Das schwarz-weiß Foto zeigt die zwei Audiodeskriptions-Sprecher Martin Fey und Tim Wichmann. Sie tragen Headsets und T-Shirts mit dem Aufdruck „European Championships“. Im Hintergrund befindet sich eine Bahnrad-Bahn. Foto: AUDIO2/Michael Kastelic
Audiodeskription bei den European Championships 2022: Das Foto zeigt die Reporter Florian Eib und Christoph Scholz. Beide tragen Headsets, lachen in die Kamera und sitzen auf den Reporterplätzen beim Straßenrennen am Münchner Odeonsplatz. Foto: AUDIO2 / Tomke Koop
Live-Audiodeskription

Eine Live-Audiodeskription richtet sich vor allem an blinde und sehbehinderte Menschen. Jedoch kann sie auch eine Hilfe für Menschen sein, die beispielsweise ihren Kopf nicht gut bewegen können und dadurch ein eingeschränktes Sichtfeld haben. 

Das geschulte Reporter-Team von AUDIO2 beschreibt kurz und knapp die sichtbaren Ereignisse in Worten. Mithilfe eines Audioguides-Systems können die Gäste die Beschreibungen hören. Diese Informationen sollen die Höreindrücke bei den Veranstaltungen ergänzen.

Für alle Daheimgebliebenen wir die Audiodeskription auch im Livestream angeboten: https://www.munich2022.com/de/livestream-audiodeskription 

Induktive Höranlagen

Für Menschen mit Hörgeräten und Cochlea-Implantat (CI) werden induktive Höranlagen angeboten. Mit Hilfe von Ringschleifensystemen kann bei einem hohen Grundgeräuschpegel die Stimme der Stadionsprecherin oder des Stadionsprechers über induktive Signale direkt empfangen werden. Hierfür gibt es kleine Empfänger inkl. Hörschleifen, die die Gäste der European Championships an der Sportstätte ausleihen können.

Übersetzung in Gebärdensprache

Die Kommentierungen der Wettbewerbe und Ansagen von Moderatorinnen und Moderatoren werden in die deutsche Gebärdensprache übersetzt. Die Gebärdendolmetscherinnen und -dolmetscher stehen auf der Zuschauertribüne und sind durch gelbe Leibchen erkennbar.

Die verschiedenen inklusiven Angebote der European Championships findet ihr unter folgenden Link: https://www.munich2022.com/de/barrierefreiheit-inklusion

Das Team von AUDIO2 ist bis zum Ende der Europameisterschaften am 22. August 2022 live mit vor Ort und begleitet die spannenden Wettbewerbe. Besonders erfolgreich waren beispielsweise unsere deutschen Bahnrad Fahrerinnen und Fahrer. Aber auch bei der wahnsinnigen Energieleistung des Marathonläufers Richard Ringer, der im Schlusssprint auf der Zielgeraden noch den Israeli Maru Teferi überholte oder bei der überraschenden Goldmedaille der erst 18-jährigen Turnerin Emma Malewski am Schwebebalken.

Wir freuen uns, dass die European Championships barrierefreier gestaltet werden. Hört doch mal in den Livestream rein oder kommt in München vorbei!

Eskandar Abadi in dunkelgrauem Anzug spielt Geige. Er steht hinter einem runden Tisch auf dem ein Braille-Druck seines Buches liegt, daneben ein Mikrofon. Im Hintergrund steht ein Aussteller mit dem Schriftzug „dzblesen“. Links an der Wand steht ein langes flaches Regal in den Bücher und Informationsmaterialien geordnet sind, Foto: Florian Eib.

SICHTBAR-Podcast: „Aus dem Leben eines Blindgängers“

Interview mit Eskandar Abadi

SICHTBAR – Der Podcast: Ein Foto zeigt Eskandar Abadi, der Geige spielend neben einem kleinen Tisch steht. Er trägt einen dunkelgrauen Anzug zu weinrotem Hemd und hat kurze graue Haare. Auf dem Tisch steht ein Mikrofon. Daneben liegt sein Buch „Aus dem Leben eines Blindgängers“. Im Raum hinter ihm befindet sich ein Bücherregal, an der Wand hängen gerahmte Plakate des dzblesen, Foto: Florian Eib.
Musiker aus Leidenschaft: Eine besondere Begebenheit war es, die Eskandar Abadi zu seiner ersten Geige führte. Mehr dazu verrät er in dieser Folge SICHTBAR – Der Podcast. Foto: Florian Eib.

Über Religion, Revolution und einen Zauberberg

Eskandar Abadi wurde 1959 in Mahschar im Iran geboren. Als junger Erwachsener floh der geburtsblinde Iraner nach Deutschland, das er heute seine Heimat nennt. Der Autor, Musiker und Journalist studierte in Deutschland und lebt heute in Köln. Florian Eib hat für SICHTBAR – Der Podcast mit einem Mann gesprochen, der sich selbst als „sehenden“ Blinden betrachtet. Aus aktuellem Anlass hat Eskandar aus seinem Buch „Aus dem Leben eines Blindgängers“ vorgelesen und auch musiziert. Das Buch ist im Katapult-Verlag erschienen und kann dort auch erworben werden. 

Wer dieses Buch liest, wird schnell autobiografische Züge vermuten. Denn die Hauptperson hat durchaus Ähnlichkeit mit dem heranwachsenden Autor. Was dieser selbst dazu sagt, erfahrt ihr in dieser Podcast-Folge. Außerdem verrät uns Eskandar Abadi, wie er als junger Mensch durch verschiedene Religionen geprägt wurde und warum ihn das bis heute stark beeinflusst. Wir sprechen mit ihm über den Grund seiner Flucht aus dem Iran und warum die Musik dabei eine wichtige Rolle spielte. Gleichsam danken wir unserem Gesprächspartner für seine Offenheit und für die vielen persönlichen Einblicke. Seine ganz eigene Art und Weise, über seine Erlebnisse zu berichten, spricht für sich und vermittelt – wie wir finden – einen ungefilterten Eindruck dieses empfindsamen, kreativen, ehrlichen und zugleich herzlichen Menschen.


Wir sprechen in unserem Podcast „SICHTBAR“ mit Menschen über Inklusion und Barrierefreiheit. Wir porträtieren Menschen mit Behinderung, weil wir mehr über ihr Leben, die Schwierigkeiten, aber vor allem auch die Möglichkeiten wissen möchten. Dabei sind wir jederzeit auch offen für Feedback zu neuen Interview-Gästen. Schreibt uns euer Feedback und Vorschläge gerne per Mail an sichtbar@hoermal-audio.org. SICHTBAR – Der Podcast wird von HörMal Audiodeskription in Kooperation mit dzb lesen herausgegeben.

Inklusive Stadtführung: Dieses Foto zeigt Christoph Häußermann, der vor einer Gruppe von Gästen seines Stadtrundgangs auf dem Leipziger Marktplatz steht. Christoph gestikuliert und ist der Gruppe, zu der auch Rollstuhlfahrer und blinde Menschen gehören, zugewandt, Foto: Florian Eib.

Inklusive Stadtführung Leipzig

Stadtführung der besonderen Art

Stadtführungen erfreuten sich schon vor vielen hundert Jahren großer Beliebtheit. Denn für viele Menschen sind sie der erste Zugang, einen neuen Ort kennenzulernen. Dabei sind den Geschichten, die erzählt werden können, kaum Grenzen gesetzt. Angefangen von der Architektur, über Anekdoten zu berühmten Persönlichkeiten bis hin zu geschichtsträchtigen Begegnungen. Stadtführungen bieten Informationen für jede Zielgruppe. Und das zu fast jeder Tages- und sogar Nachtzeit.

Inklusive Stadtführung: Dieses Foto zeigt Christoph Häußermann, der vor einer Gruppe von Gästen seines Stadtrundgangs auf dem Leipziger Marktplatz steht. Christoph gestikuliert und ist der Gruppe, zu der auch Rollstuhlfahrer und blinde Menschen gehören, zugewandt, Foto: Florian Eib.
Ein gemeinsames Erlebnis: Inklusive Stadtführungen bieten die Möglichkeit, Städte und Sehenswürdigkeiten aus anderen Perspektiven kennenzulernen. Foto: HörMal Audiodeskription (Florian Eib), 2022.

Leipzig mit anderen Sinnen erleben

Immer häufiger werden Stadtführungen mit inklusiven Services verbunden. Dazu gehören etwa Übersetzer, Gebärdendolmetscher oder auch Audiodeskription – also Hör-Beschreibung. Letzteres möchten wir in Leipzig noch weiter voranbringen. Unter dem Motto: „Leipzig mit anderen Sinnen erleben“ bietet unser Kollege Christoph Häußermann Stadtführungen an, die sich speziell an blinde und sehbehinderte Menschen richten. Stadtgeschichtliche Hintergründe und Gebäudebeschreibungen ergänzt Christoph mit Ausflügen zu Orten, an denen man Leipzig auch fühlen und hören kann. Diese Führung ist auch für Personen mit Rollstuhl geeignet.

Zu Land oder auf dem Wasser

Als besonderes Highlight bietet Christoph eine Rundfahrt um das Flutbett der Weißen Elster an. Auch der bekannte Karl-Heine-Kanal und der Stadthafen dürfen dabei nicht fehlen. Die Bootstour dauert etwa eineinhalb Stunden. Sie bietet einen interessanten Perspektivwechsel mit informativen und amüsanten Einblicken rund um die Wasserstadt Leipzig. Diese Tour findet in Zusammenarbeit mit Patrick Graumnitz von Elsterboot Leipzig statt.

Jetzt anmelden

Eine inklusive Stadtführung mit Christoph Häußermann ist zu den unten stehenden Terminen geplant. Bitte melden Sie sich bei Interesse direkt per Mail an. Telefonische Anmeldungen nehmen wir gerne unter 0163-1758834 entgegen. Für alle weiteren Informationen rund um Veranstaltungen mit Audiodeskription empfehlen wir unseren HörMal Audiodeskription-Newsletter. Diesen können Sie auch über unsere Kontaktseite oder auf Anfrage abonnieren. 

Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Gleichzeitig bedanken wir uns, wenn Sie diese Informationen auch an mögliche Interessierte weitergeben!

Inklusive Stadtführung: Ein Porträt zeigt Stadtführer Christoph Häußermann. Er trägt ein grünes Polo-Shirt und hat ein Headset auf dem Kopf. Christoph ist etwa Mitte vierzig, hat wenig Haare auf dem Kopf, aber ein breites Grinsen aufgesetzt, Foto: Tomke Koop.
Christoph Häußermann ist geschulter Sprecher für Audiodeskription und hat neben seiner Tätigkeit als Stadtführer auch schon Fußball-, Handball- und Leichtathletik-Veranstaltungen mit Audiodeskription begleitet, Foto: HörMal Audiodeskription (Tomke Koop).

Stadtführung „Leipzig mit anderen Sinnen erleben“

– Freitag, 22. Juli ab 16.30 Uhr
– Freitag, 26. August ab 16.30 Uhr
– Samstag, 24. September ab 12.30 Uhr
– Donnerstag, 20. Oktober ab 16.30 Uhr

Treffpunkt: Tastmodell vor dem Paulinum am Leipziger Augustusplatz. Der Augustusplatz befindet sich eine Bahnhaltestelle stadteinwärts vom Leipziger Hauptbahnhof.
Dauer: ca. 2 bis 2,5 Stunden
Preis: 20 Euro pro Person.

Bootstour „Leipzig auf dem Wasser erleben“

– Freitag, 05. August 16.30 Uhr
– Freitag, 02. September 16.30 Uhr
– Freitag, 07. Oktober 16.30 Uhr

Treffpunkt: Bootsanleger an der Pferderennbahn. Eine Abholung ist 30 Minuten vor Beginn auch an der Straßenbahnhaltestelle „Klingerweg“ (Linie 1 und 2 vom Leipziger Hauptbahnhof Richtung Knautkleeberg bzw. Lausen) möglich.
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Preis: 25 Euro pro Person, Getränke sind inklusive.